Review
Xicon - Theogony
Ich werde einfach nicht schlau aus dieser Scheibe. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie entzieht sich mir der Zugang dazu. Eigentlich gar nicht schlecht produziert, dieser Silberling: Die Gitarren kommen recht fett rüber, am Schlagzeug gibt's nicht wirklich was auszusetzen und der Bass ist deutlich präsent, daran kann's also nicht liegen.
Der Sänger? Nun, schon eher ein Grund für mich, zum Meckern anzusetzen. Er befleißigt sich einer Art Sprechgesangs, aber leider nicht so mitreißend wie z. B. Till Lindemann, sondern dermaßen monoton, dass es die Energie aus den Songs zu saugen scheint. Nein, gefällt mir leider ganz und gar nicht.
Aber darüber könnte ich gerade bei einem Debüt locker hinwegsehen, wenn denn der Rest passen würde. Tut er aber meiner Meinung nach leider nicht. Es werden zwar jede Menge verschiedener Einflüsse verarbeitet, aber so wirklich homogen ist die Mischung für meine Ohren nicht. Klar, klassischer Heavy Metal ist vorhanden, Einflüsse wie Rammstein oder gar Clawfinger lassen sich auch heraushören, bisserl Nu-Metal-Spuren vermeine ich zu hören und noch ein paar andere Sachen haben im Sound von Xicon ihre Spuren hinterlassen. Nur passen die ganzen Zutaten, so wie sie hier dargeboten werden, irgendwie nicht zusammen. Die ganze Scheibe wirkt merkwürdig verhalten, gerade so, als würde die Band sich nicht trauen, mal richtig aus sich herauszugehen. Schade, denn mir scheint, die Schweizer haben wesentlich mehr Potenzial, als sie hier zeigen.
So bleibt aber leider kein Song länger im Gedächtnis, einzig "All Flesh And Smoke" zeigt zumindest Ansätze zu Größerem.
Wenn im Gesang und vor allem im Songwriting deutlich zugelegt wird, kann aus dieser Band durchaus noch etwas werden, aber mit diesem Album werde ich einfach nicht warm.
Schade, ein Debüt hat ja immer was Besonderes, aber hier ging's meiner Meinung nach etwas in die Hose.
Einen Bonuspunkt gibt's für den Mut, so viele verschiedene Einflüsse zu verarbeiten, aber mehr als zwei Punkte werden es einfach nicht.
Hannes