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Symphony X - Paradise Lost

Symphony X - Paradise Lost
Stil: Progressive Power Metal
VÖ: 22. Juni 2007
Zeit: 61:06
Label: Inside Out
Homepage: www.symphonyx.com

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Nachdem Symphony X von 1994 bis 2002 fast jedes Jahr ein Album auf den Markt geworfen haben, dauert es geschlagene fünf Jahre, bis der lang ersehnte Nachfolger zu The Odyssey endlich in den Plattenläden bestaunt werden darf. Dass Symphony X seit jeher ein Garant für technisch hochwertigen Progressive-Metal sind, muss ich wahrscheinlich keinem mehr erzählen. In Grautönen und ziemlich düster gehalten liegt das vollendete Werk, über das Michael Romeo, seines Zeichens Songwriter und Saitenzupfer bei Symphony X, selbst meint: "Yeah, this thing is a fuckin monster", vor mir. Thematisch wurde das Leitmotiv des Sündenfalls aus dem gleichnamigen Roman von John Milton ausgeliehen. Mit einer Ansammlung von Songs über Betrügereien, Vergeltung und Korruption will Symphony X uns also eine weitere Stunde unseres Lebens versüßen.

Eröffnet wird das musikalische Fest mit dem symphonischen Intro "Oculus Ex Inferni". Chor und Streicher lassen die düstere Grundstimmung des Frontcovers nahtlos in der Musik weiterleben. Die erste Überraschung erfasst mich bei "Set The World On Fire". Was?? Ein neuer Sänger?? Nach kurzer selbstloser Forschungsarbeit stellt sich heraus: derjenige, der hier mit tiefer und düsterer Stimme über verhältnismäßig metallische Riffs dröhnt, ist wirklich der altbekannte Symphony X-Shouter Russell Allen. Was für eine Rockröhre, wer hätte das gedacht?! Und so gipfelt der Song in einem genialen und mächtigen Refrain, wie wir ihn von Symphony X, wenn wir mal ehrlich sind, auch nicht anders erwartet hätten.

Mit den folgenden "Domination" und "Serpent's Kiss" zeigen uns Symphony X, dass sich packende Songs, aggressive Gitarren sowie eine unglaubliche Detailverliebtheit nicht ausschließen müssen, wobei auch hier der düstere Grundtenor im Prinzip bestehen bleibt. Besonders die variable Stimme von Russell Allen, der in den tieferen Stimmlagen wirklich ausgezeichnet klingt, weiß hier zu begeistern. Mit dem Titeltrack "Paradise Lost" folgt nun schon die nächste Überraschung, eine Ballade, und was für eine, voller Leidenschaft und Hingabe, getragen von der Virtuosität der einzelnen Musiker. Großartig!! Das episch angehauchte "The Walls Of Babylon" startet als technisch versiertes Instrumentalstück und knüpft musikalisch an vorhergehende Symphony X-Scheiben wie The Divine Wings Of Tragedy und The Odyssey an und mutiert nach circa vier Minuten zu einem Metalsong, der mit einem tollen orchestralen Refrain dekoriert wurde. Freunde wilder Skalenmusik werden an "Seven", in dem sich dann doch jeder mal so richtig austoben darf, ihre helle Freude haben, bevor es mit "The Sacrifice" in die nächste mitreißende Halbballade geht. Die wiederum das Gespür der Amerikaner für ganz große Melodiebögen noch einmal beeindruckend unter Beweis stellt. Am Ende der Platte thront über allen anderen Songs das fulminante, mit bombastischen Orchestrierungen gespickte neunminütige Opus "Revelation".

Für mich zweifelsfrei der bis dato stärkste Silberling von Symphony X. Im Mittelpunkt der Platte stehen nicht unbedingt die herausragenden Fähigkeiten der Musiker, sondern schöne Melodien und komplexe und detailreiche Songs. Die düstere Grundstimmung des Albums wird konsequent verfolgt, ohne jedoch die angestammte Fangemeinde zu verprellen. Was auf Paradise Lost geboten wird, ist trotz einer etwas gesteigerten Härte immer noch 100% Symphony X und auch sofort als solches erkennbar. Freunde des gediegenen Prog Rocks und melodiösem Heavy oder Power Metal können hier ohne Bedenken zugreifen. Eventuell sogar gleich zur Digipack-Version von Paradise Lost mit Behind the Scenes-DVD und Bonustracks. Alle anderen können der Platte aber ruhig auch mal ein Ohr schenken, denn sie funktioniert auch ohne dass man sich tagelang in seinem Zimmer einschließt und Akkordfolgen analysiert. Im Gegenteil, so mancher Refrain ist so catchy, dass er sich nach dem ersten Durchlauf schon im Gehörgang manifestiert. Da freut man sich doch schon richtig auf die bevorstehende Tour mit Dream Theater - mit Paradise Lost im Gepäck kann da eigentlich nichts mehr schief gehen.

Sebbes

6 von 6 Punkten

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