7 Headbänga online
Suche:
19.04.2024 Schützenhaus Of Death
20.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 1914
21.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 Crypta
22.04.2024 Darius Rucker
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Mustasch kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Mustasch - Latest Version Of The Truth

Mustasch - Latest Version Of The Truth
Stil: Heavy Rock
VÖ: 25. Mai 2007
Zeit: 49:02
Label: Regain Records
Homepage: www.mustasch.net

buy, mail, print

Mustasch aus Schweden durfte ich im Vorprogramm auf einer der letzten Motörhead-Tourneen durch unsere Breitengrade bewundern und ehrlich gesagt, es haute mich die Mucke nicht unbedingt vom Barhocker. Vielleicht lag es aber auch am gemütlichen Tresenstuhl und der äußerst sympathischen Ausstrahlung der sehr dekorativ und knapp bekleideten Getränke reichenden Dame hinter dem Ausschank. Genug der imposanten Eindrücke, wischen wir diese schnell beiseite und widmen uns komplett und intensiv der neuen Langrille Latest Version Of The Truth der vier schwedischen Rockfreunde.

Mit dem Einstieg "In The Night" beweisen die Jungs gutklassiges Songwriting. Der Opener besitzt Drive und besticht durch einen Rush-affinen Gitarrensound a la "Red Sector A". Das freut mich als Rush-Junkie natürlich sehr. Trotzdem ist der Song weit davon entfernt ein Rush-Plagiat zu sein. Der Nachfolger "Double Nature" offenbart eine weitere farbliche Nuance im Sound der Trekronners. Orchestrale Streichereinlagen, die mich zu jeder Zeit an das Soloalbum von Oberzunge Gene Simmons (Dollarvermehrer und nebenbei Kiss-Bassist) aus dem Jahr 1978 erinnern, und ein monstermagnetischer Chorus rocken im Einklang effektiv nach vorne. Zu den powervollen Riffs gesellen sich eine starke Leadarbeit und die ausdrucksstarken Vocals von Ralf Gyllenhammer, die einige Parallelen zu Ian Astbury von The Cult aufweisen. Gerade bei "Falling Down", "Bring Me Everyone" oder dem monoton riffenden "The Heckler" (ist hier unser ZDF-Hitparaden-Dieter Thomas gemeint?) fällt seine Stimme sofort postiv auf, weil es die Grundstimmung des jeweiligen Songs noch stärker zur Geltung kommen lässt. In "Scyphozoa" wird das Orchester abermals bemüht und kreiert von akustsichen Gitarren begleitet ein leichtes Kino-Soundtrack-Gefühl, das den Rockreigen kurz unterbricht, bevor mit "Spreading The Worst" der zweite Teil der Scheibe schwer und düster eingeläutet wird. Qualitativ wird es zu den vorher gereichten Tracks keinen Zacken schlechter, im Gegenteil. Zu "Forever Begins Today" ist die orchestrale Untermalung wieder am Start und verleiht der Mucke einen Spritzer Extravaganz. Dieses extravagante Etwas behält sich außerdem das letzte Stück mit dem sinnigen Titel "The End" vor, das einen Schnelldurchlauf der vorigen zehn Songs bietet und mit Chor, Piano und Streichern friedvoll mächtig ausklingt.

Die Schweden haben es geschafft, ein einwandfreies und abwechslungreiches Rockalbum einzuzimmern, das jedem Fan von The Cult, Monster Magnet oder Orange Goblin zusagen sollte. Mit Regain hat man zudem hoffentlich das richtige Label für den weltweiten Durchbruch gefunden, denn im Gegensatz zu solch bekannten Radiorockgrößen wie Nickelback, Creed oder Hinder klingen Mustasch extrem eigenständig und rocken mit Herz, Hirn und etwas Brisk im Haar. Alles in allem ein wohl schmeckender Schwedenhappen, der sein Bouquet langsam und dauerhaft entfaltet.

Siebi

5 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Caliban - The Awakening
Vorheriges Review: Powerwolf - Lupus Dei

© www.heavyhardes.de