Review
Powerwolf - Lupus Dei
![Cover von Powerwolf - Lupus Dei Powerwolf - Lupus Dei](cover/3007.jpg)
Die Deutschen Powerwolf, die mit ihrem Sänger Attila Dorn und dessen theatralischen Auftritten bei den letztjährigen Festivals einiges Aufsehen erregen konnten, legen mit Lupus Dei ihr Zweitwerk nach dem 2005 erschienenen Return In Bloodred vor. Auch auf diesem Album widmet man sich thematisch dem Horror-Werwolf-Vampir-Genre, wie es auf Return In Bloodred bereits der Fall war, nur stärker mit einer religiösen Schlagseite versehen. Die Musik dagegen hat sich nicht verändert: Epischer Power Metal, getragen von fetten Gitarren und gekrönt von der großartigen Stimme Attilas.
Das Album beginnt sehr atmosphärisch mit der orgel-unterlegten Deklamation des lateinischen Ave Maria. Mit dem Opener rezitieren Powerwolf dann gleich das Motto sämtlicher Religionsgemeinschaften, Staaten und der Musikindustrie: "We Take It From The Living". Ein Powerwolf-typischer Stampfer, der einen gleich mal mitreißt und einen hymnischen Refrain enthält, der sich sofort in den Gehirnwindungen fest setzt. So ziemlich das Gleiche gilt für alle(!) Lieder auf Lupus Dei: alle neun Songs wollen nach einigem Hören überhaupt nicht mehr aus dem Ohr verschwinden. So fesselnd sind die Melodien, so eingängig und mitreißend ist die bombastische Umsetzung. Jedes der Stücke ist ein eigenes kleines Epos, was das gesamte Album am Stück doch etwas anstrengend macht. Trotzdem ist alles geboten, was das Metal-Herz begehrt. Vom rockigen "Saturday Satan" über "Vampires Don't Die", das sich musikalischerweise auch auf Grave Diggers Knights Of The Cross gut gemacht hätte, bis zum groovenden "Tiger Of Sabrod" - kein Ausfall zu verzeichnen.
Den Schlusspunkt setzt wiederum ein lateinisches Gebet, dieses Mal hat es folgerichtig das Vater unser erwischt.
Auch wenn mir bei der recht respektlosen Verwendung von christlichen Motiven nicht ganz wohl ist (eine Dornenkrone ist einfach keine beliebige Requisite!) - das Album ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Die limitierte Digipack-Ausgabe mit speziellem Artwork und erweitertem Booklet dürfte nochmal einen Sonderbonus wert sein.
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