Review
Meldrum - Blowin Up The Machine
Dem ein oder anderen könnte der Name Michelle Meldrum bekannt vorkommen. Erstens hinterließ sie Ende der 80er mit ihrer damaligen Band Phantom Blue einen richtig guten Eindruck, zweitens ehelichte sie ein paar Jahre später den Europe-Gitarristen John Norum und drittens veröffentlichte sie 2001 mit ihrer neuformierten Band Meldrum das Album Loaded Mental Cannon. Danach begleiteten die Band Zakk Wyldes Black Label Society sowie Motörhead auf deren Tourneen. Zusammen mit Sängerin Moa Holmsten (die im Übrigen mit Lemmy liiert ist...), Bassistin Frida Stahl (cooler Name!) und Drummer Gene Hoglan (Strapping Young Lad) wurde das zweite Album Blowin Up The Machine eingespielt.
Mit einem ordentlichen Pfund und tiefer gestimmten Gitarren brezelt der Opener "Purge" aus den Boxen. Bei dem im Alternative Metal meets Heavy Rock verwurzelten Song zeigt Moa Holmsten, dass sie die nötige dreckige Röhre hat um gegen diese Soundwand anzufahren. Richtig kreuzüber wird's bei "Down Your Throat" (anderen Mädels würde nach einmaligem Singen dieser Song eher Halsschmerzen bereiten...) mit leicht gerappten und flotten Strophen sowie einem richtig knallendem Refrain, der zum sofortigen Mithüpfen animiert. Dass Mrs. Holmsten auch cleanen Gesang drauf hat zeigt der Anfang von "Scar", das bis dato das Lied mit dem höchsten melodischen Anteil darstellt. Hat was von Skunk Anansie. Die "Creme De La Creme" liegt da schon wieder etwas schwerer im Magen, aber nicht weil der Song schlecht ist, nein ganz im Gegenteil, das knallt, das kracht und geht direkt in Bauch und Beine, Zakk Wylde lässt grüßen. Dass auch Blues und Rock'n'Roll in dem recht drückenden Soundgewitter bestehen kann man bei "Hang Em" nachhören. Mr. Lemmy Kilmister gibt sich die Ehre um beim punk'n'rolligen (okay, wo auch sonst...) "Miss Me When I'm Gone" mitzusingen. Auch eher im rock'n'rolligen Bereich ist "Another Kind" anzusiedeln während "Exploited" im Mid-Tempo verweilt. Nach einer etwas härteren Version von The Donnas klingen Meldrum bei "Get Yours" ehe beim vorletzten Track eine Verschnaufpause eingelegt wird, die da "Get Me Outta Here" heißt und mit zu den besten Songs auf dem Album gehört. Tolle Melodie und sehr emotional gesungen, klasse! Zum Abschluss gibt es bei "Bite The Pillow" noch mal groovetechnisch voll eins auf die Glocke.
Meldrum bekommen den Spagat zwischen Black Sabbath, Alice In Chains, Zakk Wylde, Korn, Skew Siskin und oben genannten Bands erstaunlich gut hin, was zusammen mit dem fetten Sound ganz klar mehr als die Hälfte der Miete ist. Der ein oder andere Ausrutscher mehr nach oben hätte zwar bestimmt nicht schaden können, ist aber auch nicht weiter schlimm. Namensgeberin Michelle Meldrum liefert eine sehr gute Vorstellung an der Gitarre ab, Frida Stahl bildet zusammen mit Gene Hoglan dafür die perfekte rhythmische Basis und die Frontlady besticht durch eine wirklich astreine Leistung und deckt ein breites gesangliches Spektrum ab. Blowin Up The Machine ist der beste Beweis, dass diese Frauen rocken können wie Hölle. Coole Sache.
Andi
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