Review

Atopie aus dem Frankenland haben sich ganz dem räudigen Old School Black Metal verschrieben. Nach dem 2006er Debut Origin Of The Unruly Horde gibt es nun mit Des Herbstes Pesthauch das zweite Album.
Geboten werden neun Songs, die geschwindigkeitstechnisch ein breites Spektrum abdecken. Von gemäßigterem Midtempo bis hin zu kurzen Blast-Eruptionen ist hier alles geboten, wobei man den Jungs im Grunde schon eine schnelle Grundausrichtung zugestehen muss. Dabei folgen Atopie nicht unbedingt dem gängigen Muster, reichen ihre Songs doch stellenweise an die zehn-Minuten-Grenze heran, was für Black Metal der etwas räudigeren Art doch eher ungewöhnlich ist. Doch gerade diese längeren Songs sind es, die sich von der breiten Masse abheben, denn die Songs in "Normallänge" bieten dann doch eher schwarzmetallische Einheitskost. "Kaltes Blut", "Feuersturm" oder der Titelsong "Des Herbstes Pesthauch" zeigen dann auch die ganze Bandbreite, von stampfendem Midtempo bis hin zu Blast-Parts ist hier alles vertreten, bevor man dann gegen Ende von "Kaltes Blut" in eine gewisse Monotonie verfällt, die man ansonsten nur von den alten Burzum her kennt, wird hier über einen längeren Zeitraum doch immer wieder das selbe Riff wiederholt. Leider stechen auf Des Herbstes Pesthauch nur diese drei Songs aufgrund der Spielzeit heraus, der Rest kann hier keine Akzente setzen und verliert sich in der Masse.
Zur Produktion sei gesagt, dass sich Atopie mit dem dumpfen und kraftlosen Sound keinen Gefallen getan haben. Sicher, mancher Black Metal schreit zwar nach einer Underground-Produktion, aber auch hier gibt es eben Unterschiede. Und das, was hier abgeliefert wurde, ist einfach nur drucklos.

Ray

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