Review
Lake Of Tears - Moons And Mushrooms

Dass ich jemals so meine liebe Müh und Not mit einem Lake Of Tears-Album haben werde hätte ich nie gedacht, gehören die Jungs um Goldkehlchen Daniel Brennare doch seit ihren Anfangstagen zu meinen Lieblingen. Mit Moons And Mushrooms haben sie es nun aber geschafft: ich bin ratlos. Was soll ich von einer CD halten, die auf der einen Seite zwar alles was die Band seit jeher auszeichnet enthält, die auf der anderen Seite aber so was von belanglos an meinem Ohr vorbei läuft, dass man nicht einmal das Ausfaden der Tracks auf der Promo registriert?
Wie schon gesagt enthält das neue Werk alle Trademarks, die Lake Of Tears seit Jahren auszeichnen. Hier findet man sowohl hörenswerte Midtempostampfer mit fetten Gitarren und einprägsamen Riffs als auch zum Luftgitarrespielen einladende Hardrocksongs sowie melancholische, ruhige Tracks, die einfach nur zum Träumen einladen und von Daniels unverwechselbarer Stimme leben. Auch die Melodien, Harmonien und Hooklines sind immer noch schön anzuhören, allerdings lässt mich das Gefühl nicht los, dass die Jungs in Punkto Songwriting durchweg auf Nummer Sicher gegangen sind. Zumindest fehlen mir sowohl die gewohnten Überraschungen und ungewöhnlichen Ideen als auch das bis dato immer unterschwellig vorhandene Pathos. So klingt der Großteil der Songs etwas lustlos zusammengeschustert und irgendwie nach Reißbrett bzw. Schema F.
Zusammen mit der doch extrem kurzen Spielzeit von unter 40 Minuten hinterlässt Moons And Mushrooms bei mir so einen faden Beigeschmack und gehört zum Schwächsten was die Schweden je abgeliefert haben. Schade.
JR