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Waltari - Release Date

Waltari - Release Date
Stil: Crossover
VÖ: 23. Februar 2007
Zeit: 70:55
Label: Dockyard1
Homepage: www.waltarimusic.com

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"Yokkulatta yokkulatta yokku lalala!!" Die spinnen, die Finnen! Die irren wie wirren Jungs um Kärtsy Hatakka sind nach nicht einmal einem Jahr und der Blood Sample-Scheibe mit einem neuen Album am Start. Verrückt wie Bandkopf Kärtsy nun mal ist, ist auch der gewählte Titel der Platte: Release Date. Wahnsinnig originell und doch huscht mir ein Lächeln über die Kauleiste. Hat mal was. Man stelle sich folgenden Dialog zweier Schreiberlinge vor. "Ey, wann ist denn der Release Date der neuen Waltari?" "Ich weiß nicht, wann Release Date rauskommt?" "Alter, wann Release Date ist, will ich wissen?" und so weiter und so fort.

Der Sound und die Produktion erinnern wieder mehr an die Bandklassiker der 90er Jahre als So Fine! und der Big Bang! als die Creme de la Creme des Crossover und alternativen Rocks galten. Die musikalische Vielfalt bildet wie auf den genannten Werken auch auf Release Date keine Ausnahme. Rock, Dancefloor, Thrash, Death und blastige Grinderuptionen stehen neben Operngesang, tiefen Grunts und wildem Kreischen im nicht für möglich zu haltenden Einklang. Alles vereint auf einer Platte. Gerade für diesen Stilmix werden Waltari von ihren Fans abgöttisch geliebt. Unheimliche Soundspielereien und böse feixende Vocals erzeugen ein um's andere Mal eine prickelnde Gänsehaut und lassen die Songs nie langweilig werden. "Let's Puke Together" sagt bereits im Titel, was einem sympathisch kranken Hirn entspringen kann. Treibender Beat, reinrassige Metalriffs und sphärischer Refrain mit Klangcollagen, Shoutings und einem blastenden Kotzfinale. Dazu reicht Sami Yli-Sirniö ein feines Solo, so mundet es vorzüglich. Was für ein magenfreundliches Würggefühl! So eine erhebende Entleerung würde ich mir nach jeder Sauftour wünschen.

Doch wie heißt es so treffend? "Abbutze" und kurz den Mund gewischt, denn jetzt geht es zur knapp 37-minütigen Klangwelt namens "Cityshamaani", in der alles verwurstet wird, was Kärtsy und seinen Mannen ins Hirn und anschließend in die Hände huscht. Das fünfteilige Mammutstück lässt selige Yeah! Yeah! Die! Die!-Zeiten aufleben und mit Nachdruck ins Gedächtnis rufen. Verzerrte Vocals hier und da, ein Rhythmuswechsel jagt den nächsten, facettenreiches Drumming sowie wahnwitziges Gitarrenspiel bestimmen die gute halbe Stunde abgedrehter Sounds und mystisch klingender Tonfolgen. Nach diesem Hammeropus der besonderen Art würde man ein qualitatives Loch erwarten. Doch nix da, weiter geht die musikalische Achterbahnfahrt, aus der man nicht mehr aussteigen will. Genial und leichtfüßig scheint den Herren das Songwriting von der Hand zu gehen.

Wer die alten Scheiben der Waltaris noch heute gerne in den CD-Spieler wirft, wird mit Release Date wahrlich reich belohnt. Als wäre die Zeit stehen geblieben, als würden Anthrax und Metallica noch geile Mucke zocken, haut der finnische Fünfer einen Soon-To-Be-Classic raus, dass jedem Kreuzüber-Fanatiker das Höschen tropfnass zwischen den Beinen hängt. Diese Platte wächst und wächst mit jedem Umlauf, ein echter "Grower" sozusagen. Jetzt fehlt zur vollkommenen Glückseligkeit nur noch die amtliche Livebeschallung der verrückten Finnen.

Siebi

6 von 6 Punkten

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