Review
Crucifier - Cursed Cross
VÖ: 2006
Zeit: 35:22
Label: Eigenproduktion
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Crucifier? Nie gehört. Dabei ist die Combo aus Griechenland bereits seit 1995 aktiv. Genauer gesagt sind Crucifier das Baby von Sänger Ilias Thanatoid und haben seitdem immerhin drei Demos, jeweils eine Promo und EP und schließlich zwei Alben herausgebracht, wobei Cursed Cross das zweite ist.
Und die Musik? Die klingt gleich noch viel älter als die Band tatsächlich ist und nimmt den Hörer geradewegs mit auf eine Reise in die glorreichen 80er Jahre, als diverse Größen aus der Thrash-Szene noch zarte kleine Pflänzchen waren. Cursed Cross klingt sowas von retro und altbacken, dass es eigentlich kein Spaß mehr ist angesichts modernen Produktionsequipments. Das fängt beim Sound an, geht weiter über die Gitarren und Schlagzeugarbeit, setzt sich über das kultige Cover fort und hört schließlich beim Gesang auf. Aber genau dieses Gefühl, diese Zeitreise auf die Crucifier den Thrash-Jünger mitnehmen, macht unglaublich viel Spaß, obwohl Cursed Cross alles andere als innovative Riffs, Songs und Soli bietet. Im Gegenteil, irgendwie hat man hier alles schon mal gehört und der Sound klingt so, als wurde die Scheibe bereits vor über 20 Jahren aufgenommen: Das Schlagzeug scheppert, die Gitarren sind alles andere als sauber und haben viel Hall und der Gesang steht diesem Old-School-Feeling in nichts nach. Als Referenzen könnte man alte Kreator, Razor, Nuclear Assault, Forbidden oder ähnlich gelagerte Kapellen anführen.
Warum mir Cursed Cross dann trotz mäßigem Sound und biederer Riffs trotzdem so gut gefällt? Weil Crucifier es einfach schaffen, frisch und motiviert zu klingen und mich mit ihrer unverbrauchten und sicherlich auch naiven Art schlicht und ergreifend berühren. Cursed Cross ist sicherlich kein Meilenstein, für den Thrash-Puristen aber ein gefundenes Fressen. Und weil es Crucifier schaffen, mir mit ihrer Musik den Tag zu versüßen, gibt es hier kurzum fünf fette Punkte.
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