Review
Machinae Supremacy - Redeemer
VÖ: 01. Dezember 2006
Zeit: 52:31
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.machinaesupremacy.com
Das Internet machte die schwedische Band weltweit bekannt. Bis heute wurden 100.000 Mal Songs von der Homepage geladen. Musikalisch ein Stilmix aus 20 Jahre Metal-Historie, der Sound kommt in einem kühlen, spacigen 80er-Style daher, vergleichbar mit Grace Under Pressure von Rush. Dadurch geht viel vom Drive der Songs verloren, die Mitten und die Bässe - die eigentliche Seele von Musik - fehlen fast völlig. Eine ganze Armee an sich duellierenden Instrumenten im Hintergrund macht ziemlichen Druck, den der Sound und der Sänger Robert Stjärnström nicht tragen können. Das sind eigentlich die beiden einzigen Schwachpunkte dieser abwechslungsreichen und musikalisch interessanten Scheibe, die mit jedem Mal Hören besser wird. Beim ersten Hören bleiben die einzelnen Songs noch nicht im Ohr und in der Seele. Ein Album aus einem Guss, leider auch ohne so richtigen Höhepunkt. Innerhalb der Songs herrscht zwar schon Spannung, was denn nun wieder aus welcher Metaldekade verarbeitet wird. Postmoderne bringt nicht nur in der Architektur seltsame Gebäude hervor, Gleiches passiert auch auf dieser Platte. Wir nehmen, was wir mögen, übrigens ein Ausgangspunkt für Eintöpfe oder Gemüsesuppe, in denen alles Mögliche herumschwimmt: Die Einzelteile schmecken, das Ganze allerdings nicht. Hemmungslos werden Korn, Metallica, Maiden, Priest, Helloween, Viking-Metal, Rock und 70-er-Jahre-Keyboard-Gewaber in eine dünne seelenlose Brühe geschnipselt. Wie sagte schon meine Mutter? Drei Kilo Rindfleisch geben eine gute Suppe und eben dieses Fleisch fehlt dieser Band noch; ein klares Konzept ihrer Musik und eine Seele in Form eines anderen Sängers.
Reina+Ripsi
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