Review
Glass Casket - A Desperate Man's Diary
VÖ: 27. Oktober 2006
Zeit: 33:26
Label: Alveran Records
Homepage: www.glasscasket.com
Ja, das Gejaule, das der gute Erinc in seinem Review zum Debüt We Are Gathered Here Today noch bejammert hat, ist beim Nachfolger A Desperate Man's Diary gänzlich verschwunden. Stattdessen gibt es gesangstechnisch voll auf die Zwölf, Geschreie und Gegrowle bis der Arzt kommt, was gut zum chaotischen Charakter der Musik passt.
Denn die Instrumentalfraktion haut ein fieses Riff nach dem anderen raus, fährt geschwindigkeitstechnisch extreme Schlangenlinien, nimmt aber gelegentlich die Abfahrt in melodischere Gefilde, nur um bei nächster Gelegenheit wieder auf den Highway der gnadenlosen Zerstörung zu donnern und jegliche eingängigen Anflüge hinter sich zu lassen.
Das gefällt natürlich in gewissem Sinne, ist aber bei den ersten Hördurchläufen trotz der beeindruckenden Brutalität eher anstrengend und abschreckend. Wenn man sich aber mit dem Album öfter und intensiver auseinandersetzt, bekommen die chaotischen aber immer noch etwas gekünstelt wirkenden Songstrukturen einen gewissen Sinn und die Mucke der Jungs aus North Carolina macht deutlich mehr Spaß. Bis dahin ist es aber ein beschwerlicher Weg, den höchstwahrscheinlich nicht jeder bereit ist zu gehen.