Review
Reckless Tide - Helleraser

VÖ: 13. Oktober 2006
Zeit: 50:09
Label: Armageddon Music
Homepage: www.recklesstide.de
Jaaa, so mag ich das! Richtig fett im Midtempo stampfender, mit gelegentlichen Geschwindigkeitsräuschen versehener, geradliniger, erdiger Thrash. Da hüpft das Herz vor Freude gleich ein paar Takte schneller. Ich muss zugeben, dass ich im Vergleich zum guten, aber auch durchwachsenen Erstling Repent Or Seal Your Fate nicht unbedingt mit solch einer qualitativen Steigerung gerechnet hatte, auch wenn die Hannoveraner damit schon mehr als nachdrücklich auf sich aufmerksam machen konnten.
Alles andere als durchwachsen präsentiert sich der Sechser nun auf Helleraser. Bereits mit dem Opener "Vicious Circle" legen die Herren und die Dame richtig druckvoll los und zeigen, wie moderner Thrash Metal zu klingen hat. Vor allem das Mikro-Duo Hallgreen/Troth sorgt für abwechslungsreichen Gesang und damit für das gewisse Etwas. "The Preacher" kommt dann schon mal eine ganze Ecke schneller aus den Pötten und verfällt nach einem netten Break in einen gekonnten Wechsel aus mal mehr, mal weniger schnellen, stets fett groovenden Passagen. Dieses Schema aus Breaks, Midtempo, schnellen Parts und melodischen sowie aggressiven Gesang zieht sich konsequent durch die Songs, wirkt dabei aber zu keiner Zeit eintönig. Vielmehr schaffen es die Niedersachsen, den Geist des guten alten Bay Area Thrash in ein zeitgenössisches Gewand zu packen. Am besten lässt sich dies an Nackenbrechern wie "Corrupted", "Madness Within" oder "Helleraser" nachvollziehen.
Nach den knapp 50 Minuten manifestiert sich die Erkenntnis, dass Helleraser für Reckless Tide einen weiteren, großen Schritt nach Vorne darstellt. Wenn das so weitergeht, kann Onkel Tom beruhigt in Rente gehen...
JR
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