Review
Bullet - Heading For The Top
Ha, die neue AC/DC ist da! Wusste gar nicht dass da was ansteht. Oder sind Accept jetzt doch wieder Freunde? Natürlich stimmt keins von beidem, aber wenn man sich diese Scheibe zu Gemüte führt, steigt man in eine akustische Zeitmaschine ins Jahr 1985. Ja, Bullet, so nannten sich aufstrebende Kombos in dieser Dekade gerne, und den Sound genau dieser Ära haben sich die fünf Schweden auf die Fahnen geschrieben. Nicht nur den Sound, auch das Outfit könnte von Saxon zu Wheels Of Steel-Zeiten oder von Def Leppard während der Pyromania-Sessions entliehen sein. Und das macht alles überhaupt gar nix, denn die Jungs machen das mit viel Spaß und verdammt viel Können. Nach den etwas unglücklich gewählten, eher schwächeren beiden Eröffnungsnummern spielen sie sich mit "Heading For The Top", "Hard Luck Lady" und "Speeding In The Night" so richtig warm. Shouter Hell Hofer sortiert sich dabei exakt zwischen Brian Johnson und Udo Dirkschneider ein, was zu dieser Mucke passt wie die sprichwörtliche Faust.
Musikalisch wird straighter Metal geboten, der ohne Firlefanz nach vorne losgeht, ohne auch nur ein Klischee auszulassen: "Turn It Up Loud", "Leather Love", "Raise Hell" - das sind Songtitel, die wir in unserer Schülerband auch nicht verschmäht hätten. Das passt aber alles ganz wunderbar zusammen und fügt sich zu einer gelungenen Reminiszenz an die klassischen Zeiten, als die Metal-Welt noch einfacher war. In jeder Hinsicht.