Review

Trotz großem Zuspruchs seitens der Presse für ihr Album Trinity blieb Prototype der Durchbruch verwehrt, was sie den Plattenvertrag mit Metal Blade kostete. Zudem mussten Prototype den Ausstieg ihres Drummers Pat Magrath verkraften, so dass Continuum als Trio eingespielt werden musste, wobei den Amis hier Damion Ramirez an den Drums unter die Arme griff.

So ist "The Way It Ends" ein kraftvoller typischer US-Thrash Song, der nicht selten an Iced Earth erinnert, allerdings aufgrund des nur allzu bekannten Riffings ein denkbar ungünstiger Einstieg in Continuum ist. Aber schon hier zeigt sich, dass Vince Levalois (voc., git.), Kragen Lum (git.) und Krik Scherer (b.) immer wieder ein feines Händchen für eingängige Melodien haben. Aber auch Song Nummer fünf "Synthespian" fällt neben einigen weiteren nicht immer unbedingt positv aufgrund seiner Riffs auf. Besser kommt da schon das knackige "Probe", das eine nicht zu überhörende Nevermore-Schlagseite hat. "Undying" bietet schließlich noch eine weitere Facette, denn hier kommen Annihilator-artige Melodien und Gitarren zu tragen. Das Material bewegt sich also vornehmlich in US-(Thrash) Metal Regionen, die mal mehr, mehr mal weniger durch progressive Songstrukturen erweitert werden.

Wenn ich mir jetzt nicht über die komplette Spielzeit überlegen müsste, an wen mich die Songs (nicht offensichtlich) erinnern, würde ich sagen, dass Prototype ein gutes Album eingespielt haben, denn ihre sicherlich vorhanden Klasse lassen die Jungs immer wieder aufblitzen ohne sie allerdings vollständig zur Geltung kommen zu lassen. Auch im gesanglichen Bereich könnte man viel mehr rausholen, aber dafür ist Vince Organ, ohne ihm jetzt zu nahe treten zu wollen, nicht facettenreich und ausdrucksstark genug. Hier würde ein extra Sänger vielleicht mehr beisteuern können. Wenn man Testament, Nevermore, Forbidden oder Control Denied mag, könnte man mit Continuum auch seine Freude haben.

Lord Obirah

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