Review

Es war einmal vor gar nicht langer Zeit (vor 11 Jahren) als sich eine junge amerikanische Band aus Colorado namens Caught In The Act unter den Fittichen von Bobby Barth dazu aufmachte den Melodic Rock Markt zu erobern. Dummerweise gab es unmittelbar später eine niederländische Hüpfdohlen Band bestehenden aus quäkenden Milchgesichtern, die den gleichen Namen trugen. Logischerweise mussten die vier Amiburschen, die es ja etwas länger gab, den Namen abgeben und nannten sich in Guild Of Ages um.

Doch nach zwei Alben unter CITA (Relapse Of Reason und Heat Of Emotion), drei Alben, die unter dem Banner Guild Of Ages liefen (One, Vox Dominates, Citadel) und dem Ausstieg von Gitarrist Anthony Trujillo war die Band sozusagen Geschichte. Bis jetzt. Bandgründer und Sänger Danny Martinez schaffte es die beiden Brüder und ursprünglichen Mit-Bandbegründer Joe und Rob Marone (Bass, Drums)um sich zu scharen und es zusammen mit Brian Mesa an der Gitarre unter dem Namen Relapsed noch mal zu probieren.

Into A Former State ist der wohl bezeichnende Name des neuen Albums und es klingt als ob es nie eine Pause gegeben hätte. Der Opener "Welcome To My Life" rockt mit schönem Ohrwurmrefrain und überzeugt vor allem durch die sehr gute Gitarrenarbeit. Bei "End Of The Line" ist das Tempo eine Spur höher, aber auch hier wieder ist das Songwriting von Guild..., ich meine natürlich Relapsed, top und sehr ohrwurmig. "Undone" rockt sich mit moderneren Untertönen auch wieder gnadenlos ins Ohr. Bis auf die beiden (Halb)Balladen "All In All" und "Everyday" und das Instrumental "Alex" besteht Into A Former State aus kräftigen Gitarrenriffs mit hohem Melodieanteil und sehr feinen Chören. Die Rhythmusabteilung macht auch einen guten Job und Danny Martinez singt wie man es von ihm gewohnt ist, kräftig, rau und warm aber nie zu aufdringlich.

Nach all dem Lob nun aber doch ein bisschen Kritik. Erstens die Produktion: mal klingt der Sound recht dumpf, im nächsten Lied ist der Sound wieder klarer. Mh, Dynamik in der Produktion ist anders... Zweitens, die Coverversion. Gewisse Bands sollten nicht gecovert werden dürfen, und dazu zählt definitiv Queen. Okay, "I Want It All" ist besser als manch andere Coverversion geworden, aber es ist nichts Besonderes und noch dazu sehr nah (zu nah...) am Original gehalten.

Bleibt unter dem Strich zu sagen, dass Relapsed den richtigen Schritt in einen früheren Zustand gewagt haben und ein gutes Album präsentieren. Freunde des melodischen Hardrocks und vor allen der oben genannten Bands sollten somit wissen was zu tun ist. Wäre schön wenn man noch einiges von Relapsed hört!

Andi

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