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Victory - Fuel To The Fire

Victory - Fuel To The Fire
Stil: Hard Rock
VÖ: 20. Januar 2006
Zeit: 51:45
Label: Armageddon Music
Homepage: www.victory-music.com

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Eine Formation, deren Hauptattraktionspunkt Charlie Huhn heißt, kann gar nicht schlecht sein. Oder? Ist noch jemand zu Mute nach einer kleinen Schelmerei? OK, dann jetzt ernsthaft. Victory, das war in den seligen 80ern eine richtig große Nummer in der deutschen Metal-Szene. Die Kombo wurde durchaus in einem Atemzug mit den teutonischen Hoffnungsträgern Warlock und Running Wild genannt und lieferte neben Accept und den Scorpions auch heiße Export-Ware. Unter den Fittichen des damaligen Scorpions-Drummers Hermann Rarebell schafften die Jungs um Gründungsmitglieder Tommy Newton und Peter Knorn mit ihrem Sangeskollegen Herrn Huhn schon für die Produktion ihres ersten Albums den Sprung über den großen Teich: das Debütalbum Victory wurde in Los Angeles eingespielt und kam 1985 per Major Label Deal gleich weltweit in die Läden. Nachdem auch noch der ehemalige Accept-Klampfer Hermann Frank mit an Bord war, schien alles klar zur Welteroberung.
Es folgten ausgedehnte Tourneen in den USA und Europa, wo man unter anderem 1989 als Support für Gary Moore unterwegs war (und wo sie auch der Verfasser dieser Zeilen live erleben konnte). Zu diesem Zeitpunkt war Herr Huhn allerdings schon ausgestiegen und durch Fernando Garcia ersetzt worden. 1993 war dann, dem Grunge sei's geprügelt, wie für viele Metal-Bands der deutschen Schule auch für die Siegreichen erst mal Schicht im Schacht. 2003 versuchte man sich an einer Reunion der Originalbesetzung und zimmerte auch wieder ein neues Album namens Instinct ein. Und jetzt?
Jetzt präsentieren sie uns nicht etwa weiteres neues Material, sondern neu eingespielte Versionen ihrer Greatest Hits. Zwölf an der Zahl, darunter Reißer wie "Standing Like A Rock", "Don't Tell No Lies" und "Temples Of Gold". Und zwar gesungen nicht von Herrn Huhn oder von Andy Garcia, sondern von dem neu in die Reihen gekommenen Mikroschwinger Jioti Parcharidis.

Was darf man sich von einer solchen Scheibe erwarten? Der Kurzabriss sollte das schon klargemacht haben: hier kommen alle Freunde des traditionellen Teutonenstahls auf ihre Kosten. Schöner klassischer Metal also - oder nennen wir es doch am besten, wie eben damals, Hard Rock, aber der ist bestens aufpoliert und in zeitgemäße klangliche Form gebracht. Die Stücke zünden wie schon damals sofort, hier wird schnörkelloser, eingängiger Rock fabriziert, der live am besten funktioniert. Es ist schon bemerkenswert, wie wenig angestaubt die teilweise 20 Jahre alten Stücke wirken. Frisch und putzmunter röhrt das aus den Boxen, und Fronter Jioti oszilliert irgendwo zwischen Lou Gramm und anderen melodischen Reibeisen - passt also bestens zu dieser Art von intelligenter Gute-Laune-Musik (ja so was gibt's) passend.
Mit "I Felt It Coming" gibt's dann doch noch als Bonus auch einen brandneuen Track, der sich nahtlos ins Gesamtgeschehen einfügt.

Wer also Freude an deutschem Liedgut hat, der sollte hier dringend fest zupacken. Und alle, die Mitte der 80er schon die Tanzböden besuchten, sowieso.

Holgi

5 von 6 Punkten

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