Review
Ajalon - On The Threshold Of Eternity
Ajalon ist kein Tippfehler, es soll nicht eigentlich Avalon heißen. Nein, Ajalon findet sich in der Bibel, genauer gesagt im Buch Josua, und heißt so viel wie "Anmut inmitten des Feuers". Das sagt uns zumindest das CD-Inlay.
Hinter diesem Bandnamen verbergen sich einige gestandene Prog-Rocker, allen voran Randy George, üblicherweise Mitstreiter von Neal Morse, der sich hier als Universalgenie outet - er bedient kompetent Guitarre, Bass und Keyboards. Den Drumsound steuert Dan Lile bei, während Will Henderson am Mikro steht. Ihr Debut Light At The End Of The Tunnel erschien auf dem Label des alten Yes-Kämpen Rick Wakeman, der es sich auch nicht nehmen ließ, für diese zweite Scheibe der Formation zwei Keyboard-Solos beizusteuern. Auch Progmeister Neal Morse tritt im Titeltrack als Gastsänger auf den Plan.
Musikalisch ist das Ganze allerdings mehr Prog als Rock: oft drängt sich mir, wohl auch wegen der Stimme Hendersons, der Vergleich zu Bruce Hornsby auf - Ajalon servieren uns hier gut gemachten, eingängigen, lieben und netten Radio-Rock, der nie sperrig oder aufdringlich wirkt, sondern immer gefällig daherkommt. Technisch absolut über jeden Zweifel erhaben, aber zum Mattenschütteln ist dieser Stoff nicht gemacht. Inhaltlich kommt auch hier die christliche Thematik zum Tragen, die bei Prog-Musikern so oft den Fokus bildet. Songtitel wie "The Promised Land", "Holy Spirit Fire" oder "Psalm 61" vermitteln die Elemente, die Ajalon in ihren Stücken behandeln. Ziel ist es, eine erhebende Stimmung zu schaffen, die die lyrischen Inhalte atmosphärisch in Szene setzt. Das gelingt den Jungs auch recht gut, vor allem "The Promised Land" und "The Sword Of Goliath" wissen durchaus zu gefallen. Wer also nicht immer Vollgas braucht und wer bei Bruce Hornsbys "The Way It Is" nicht voller Schrecken erstarrt, der sollte hier durchaus mal einen Blick riskieren.
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