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Cradle Of Filth - Peace Through Superior Firepower (DVD)

Cradle Of Filth - Peace Through Superior Firepower (DVD)
Stil: Gothic Black Metal
VÖ: 18. November 2005
Zeit: ca. 140 Min.
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.cradleoffilth.com

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Cradle Of Filth muss man schon wegen der Titel ihrer Veröffentlichungen lieben. Gibt es was Besseres als "Bitter Suites To Succubi"? Und auch ein Live-Dokument, das uns unter dem Namen Peace Through Superior Firepower anspringt, kündet nicht gerade davon, dass hier laue Sommerweisen dargeboten werden. Wir dürfen erwartungsfroh sein, welche Ladung stockfinstere Boshaftigkeit unserer harrt.

Ganz neu ist das Konzept eines Live-Dokuments für die Schwarzheimer um Dani ja nicht gerade: in Sachen Live-Mitschnitt gab's schon 2002 Live Bait For The Dead, und auf Silberling konnte man die Mannschaft schon auf PanDaemonAeon und Heavy Left-Handed And Candid erleben. Wir mir Paul Allender schon beim Interview anlässlich ihres Auftritts in München erzählte, haben Dani und seine Jungs nun auch die letzte Ansetzung ihrer Nymphetamine-Tour auf Zelluloid (oder vielmehr auf die digitale Konserve) gebannt. Somit können wir im Hauptteil dieser DVD ein Konzert miterleben, das am 02. April 2005 im Elysee Montmartre in Paris stieg.
Dabei hatte man den Vorzug eines proppenvollen mittelgroßen Saals, der eine gute Kulisse für den 90-minütigen Set abgibt, den Cradle hier abfeuern. Die Songauswahl entspricht fast exakt dem München-Gig und präsentiert einen ordentlichen Querschnitt durch das Werk der Briten, der Tour entsprechend mit einem klaren Schwerpunkt auf Songs vom letzten Album Nymphetamine. Aber auch ältere Werke wie "The Forest Whispers My Name", "Her Ghost In The Fog" und "From The Cradle To Enslave" kommen zu Ehren. Eingefangen aus unterschiedlichsten Perspektiven, kann man sich hier nochmal einen sehr guten Eindruck davon verschaffen, wie präzise und kraftvoll die Band um Dani die technisch teilweise doch recht komplexen Stücke runterschrubbt - ob nun das eher balladeske "Nymphetamine" oder das Geballer von "The Promise Of Fever", alles kommt auf den Punkt, wenn die Instrumentalfraktion Gas gibt. Gerade auch die von der voluminösen Jezebel gelieferten weiblichen Support Vocals, die beim Konzert irgendwie schief klangen, kommen hier beeindruckend. Vor allem bei den Passagen in Nymphetamine, die im Studio sirenenhaft von Liv Kristine interpretiert wurden, bietet Jezebel versetzt, anders, aber mindestens ebenso verrucht.
Die Show-Elemente untermalen die gothische Geisterbahnfahrt, die die Cradle-Songs bieten: mal springen Kobolde durch die Gegend, als Intro zu "The Promise of Fever" stakst der böse Bruder von Eddie über die Bühne, und ganz am Schluss zünden dann diverse feuersprühende Effekte. Auch der gewagte Hochseilakt bei "Nymphetamine" wirkt am Bildschirm genau spannend wie beim Konzert.

Soundmäßig kommt das Teil mit massiver Feuerkraft (haha) daher - man kann sich das Geschehen in krachigem 5.1 reinziehen, sofern man die passende Hardware hat. Einziger Schwachpunkt am Live-Part der Scheibe: beim Gekeife von Dani wird man manchmal den Eindruck nicht ganz los, dass hier ein wenig nachgeholfen wurde. Sei's drum. Das verzeihen wir mal.

Die echten Highlights der Scheibe liegen ohnehin im Bonus/Material, das sich unter ebenfalls lauschigen Namen wie "Extra Rounds", "Reinforcements" und "Video Propaganda" verbirgt. Begleitet von wunderbar grusligen Menus, die allesamt von Gitarrist Paul Allender animiniert wurden, kann man hier z.B. etliche Videos erleben, die bei Cradle ja immer kleine Kunstwerke für sich sind. Da schaukelt Liv Kristine auf schwarzen Rosen ("Nymphetamine"), da sitzt Conans Vater und erzählt von finsteren Geschehnissen ("Her Ghost In The Fog"), und was im wirklich verstörenden Video zu "Babalon AD" abgeht, das schaut ihr euch besser selbst an. Hier zeigt sich das ästhetische Konzept von Cradle, Mini-Filme in Tim Burton- und Hammer Horror-Manier abzuliefern - wirklich bestens.
Außerdem kann man die Jungs noch erleben, wie sie im Studio (zusammen mit Produzent Rob Caggiano, wie in jedem Video hackedicht) Faxen machen, oder wie sie im hoffnungslos überfüllten Virgin Mega Store eine Signierstunde abhalten. Auch Teile der Viva La Bam-Folge mit Dani sind zu bestaunen.

Dieses wahrlich schockierende Extra-Material macht die Scheibe so richtig rund - und lohnt defintiv den Kauf. Bei einer solch übermächtigen Feuerkraft kann man halt wirklich nur kapituieren.

Holgi

5 von 6 Punkten

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