Review
Untoten - Grabsteinland III - Herz Der Finsternis
Gerade eben noch habe ich noch das Projekt Soko Friedhof zum Rezensieren gehabt, schon liegt mir der neueste Output von David A. Lines Hauptband Untoten vor. Mit Herz Der Finsternis findet nun die Trilogie um das Grabsteinland einen würdigen Schlusspunkt. Dabei sei gleich einmal wieder festgehalten, dass diese Scheibe für reine Liebhaber verzerrter Stromgitarren nicht geeignet ist. Vielmehr sind hier einmal mehr alle Schwarzromantiker angesprochen, die sich bei Kerzenschein allein oder zu zweit in den Kompositionen verlieren möchten.
Wie schon auf dem Vorgänger Herrschaft Der Vampire überzeugen Untoten mit ausgereiften Arrangements und gefühlvollen, durchdachten Songs. Inklusive dem Intro "Irrlicht" werden wir in 16 Songs wieder auf eine Reise ins Grabsteinland mitgenommen, die einen von Beginn an zu fesseln weiß. Dabei liegt bei jedem Lied eine düstere, schwarze Spannung zugrunde, die von Greta Csatles' (Gesang) Stimme geschickt aufgenommen und durch Romantik vollendet wird. Untoten bewegen sich wie bislang auch auf dem Grad zwischen EBM, Gothic und Chanson, wie es keine andere Band zu gestalten vermag. Mal geht es schnelleren Schrittes voran ("Wintermärchen"), mal wird die Vorliebe zum Chanson allgegenwärtig ("Vollmondengel"). Doch immer wirken die Songs wie aus einem Guss und schlüssig.
Auch diesmal fällt es schwer, nein, ist es unmöglich, einzelne Songs hervorzuheben, denn das Album muss als Gesamtkunstwerk schwarzer Klangeskunst betrachtet werden.
Dies ist das perfekte Album für lange, stürmische Herbstabende und kalte Winternächte, die man bei Kerzenschein verbringt. Perfekt für diese Jahreszeit.