Review
King's X - Ogre Tones
VÖ: 26. September 2005
Zeit: 52:42
Label: Inside Out
Homepage: www.kingsxrocks.com
Ogre Tones - was soll das bedeuten? Ogre heißt Oger, ein menschenfressendes Fabelwesen, das die Rollenspieler unter euch sicher kennen. Naja, und Tones heißt eben: Töne. Menschenfressertöne? Machen King's X jetzt Goregrind? Hmmm. Wohl kaum. So erklärt Mastermind Ty Tabor den Titel des neuen Albums: "'Ogre Tones' ist ein Wortspiel von im Sinne von Over Tones. Ogre klingt halt nur noch ein wenig bösartiger."
Aha, hihihi, tolles Wortspiel. Den Humor möchte ich mal haben.
Allerdings hat Herr Tabor auch gut lachen. Denn vorbei sind die Zeiten, wo seine Fans in den Wochen nach jedem CD-Release wie begossene Pudel herumliefen und versuchten, schön zu reden, was da schön nicht war. Schon letztes Jahr hat Ty mit seiner Mitwirkung bei seinem King's-X-lastigen Seitenprojekt The Jelly Jam gezeigt, dass er in Sachen Beatles-Grooverock noch eine ganze Menge in petto hat. Vergessen die unbeliebten Experimente, denen sich die Kreuzkönige auf den letzten Albern hingaben.
Um es kurz zu sagen: Gretchen kommt aus Nebraska zurück und dafür geht Mr. Bulbous nach Hause, Ohrensüßigkeit wird an die Köpfe geklebt, der Hundemann ist vom ruhigen Planeten entkommen und die schwarzen Sonntage mit ihrem manischen Mondlicht gehören endgültig der Vergangenheit an.
Nichts verstanden? Dann ist Ogre Tones auch gut geeignet, um in die heiter-nachdenklich-psychedelische Welt der drei texanischen Beatles-Fans einzusteigen.
Ein Reinhören in Ogre Tones ist Pflichtprogramm für alle Nörgler, die meinten, King's X brächten nichts mehr zu stande. Und für die, die vom Gegenteil überzeugt blieben natürlich auch.
Tankred