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Adramelech - Terror Of Thousand Faces

Adramelech - Terror Of Thousand Faces
Stil: Death Metal
VÖ: 01. Juni 2005
Zeit: 29:09
Label: Xtreem Music
Homepage: xtreemmusic.com/label/public/ViewBand.php?id=15

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Wo viele Bands der alten Garde als Brutalo-Könige anfingen und sich dann in mehr oder minder softere Gefilde verirrten, da springen Adramelech in die Bresche und halten die Fahne des rohen und ungezügelten Death Metal in die Höhe. Adramelech stammen auch aus der glorreichen Zeit des Death Metal Ende der 80er, Anfang der 90er, waren aber in ihrer inzwischen 14-jährigen Bandgeschichte mit zwei Alben und einigen MCDs nicht gerade die fleißigsten Songschreiber vor dem Herrn. Jetzt kommen die Finnen endlich mit ihrem dritten Album aus den Hüften, das, um es mal vorweg zu nehmen, mehr minder gut gelungen ist.

Nach kurzem Intro geht es roh und blutig los, Old-School Death Metal, kein Gramm Innovation, das volle Programm. Gebretter bis zum Abwinken, das Schlagzeug ballert sich monoton durch die Songs, Tschaka, Tschaka, Tschaka, die Double Bass Maschine steht nur selten still, die Gitarren liefern die entsprechenden Riffs zum Schlachtfest und der Gesang gurgelgrunzschreit aus tiefen Darmregionen ins Mikro. Hört sich alles kompetent und nett an und ist spieltechnisch sicherlich nicht einfach zu handhaben. Hat aber leider auch keinen sonderlich großen Langzeiteffekt. Vor allem die bocklangweilige Schlagzeugarbeit geht hier nach einiger Zeit tierisch auf die Nerven. Ja, der Drummer ist schnell und hat geschmeidige Fuß- und Handgelenke, aber das macht die Geschichte schon lange nicht mehr interessant. Auch die Songs an sich hören sich fast immer gleich an, der Aufbau folgt oft dem gleichen Schema, die Geschichte wird schnell vorhersehbar.
Erst ab der Mitte des Album mit "I Don't Care About Your Murder" wird es besser. Der Song schlägt vom anfänglichen Einheitsgeballer in einen kurzen langsamen fast schon hypnotischen Zwischenteil um, der auch endlich mal im Gedächtnis hängen bleibt, um dann wieder kräfig die Rübe abzuschrauben. Auch das folgende "Slain In The Grace Of Thy Name" kann mit markantem Mid- bis Uptempo-Riffing Akzente setzen um dann in einen langsamen Stampfer umzuschlagen. Allerdings wird die Double Bass hier zu exzessiv eingesetzt, fast den kompletten Song hindurch tuckert die Doppelfußmaschine mal mehr, mal weniger schnell vor sich hin. "Book Of Flesh" schlägt in eine ähnliche Kerbe, zuerst Geballer, dann langsamer Schluss, bei dem auch mal ein gut gesetzter Taktwechsel vollzogen wird. Beim Titelsong ist der Aufbau dann gegensätzlich zum Rest des Material, erst Midtempo, dann Geballer und dann wieder groovend ausklingen lassen. "Orphica Holodemiurgia" überrascht zum Abschluss mit cleanen Gitarren und ist der langsamste und atmosphärischste Song der Scheibe. Hier muss aber noch angemerkt werden, dass keinerlei Keyboards auf Terror Of Thousand Faces vorhanden sind.

Wenn Adramelech es schaffen, ihrem Schlagzeuger das monotone Snaregehacke und den exzessiven und übertriebenen Einsatz der Double Bass aus zu treiben, schaffen sie es wohl locker ein superbes Album einzuspielen. Dass sie das Zeug dazu haben, zeigen sie ja hier im zweiten Teil der Scheibe, der richtig gut und abwechslungsreich ist und dem es trotzdem nicht am Old-School Flair mangelt. So aber bleiben viele Fragezeichen über des Bangers Kopf.

Lord Obirah

3 von 6 Punkten

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