Review
Enemynside - Let The Madness Begin
Also gehen wir's mal durch. Cover: sieht aus wie von Giger, könnte aus Species stammen. Frau mit vielen Kabels auf dem Kopf. Titel: der Wahnsinn soll uns hier reiten. Die ehrenwerten Herren: lange Mähne (schwarz), Jeans (schwarz), T-Shirt (schwarz), Gitarre (schwarz). Was wie nach einer Scheibe von Testament klingt, ja, das klingt eben nach einer Scheibe von Testament. Enemynside aus Italien, das sind vier Burschen, die uns hier den klassischen Thrash nahe bringen wollen. Neben Chuck Billys Truppe haben sie viel Slayer und noch viel mehr frühes Metallica-Zeugs gehört - vor allem Shouter Francesco Cremisini kommt orischinal wie der junge Hetfield rüber, als er noch nicht wie Eric Clapton aussah. Es gibt hier alles, was der Thrasher braucht: krasses E-Saiten-Geschrubbe, Hackdrums und flirrende Soli. Folgerichtigerweise widmet Gitarrero Matteo Bellezza sein Schaffen auf der Scheibe Genre-Größen wie Chuck Schuldiner und Paul Beloff. Der große Pluspunkt an ihrer ersten offiziellen Scheibe, die übrigens schon vom Jahr 2003 datiert, aber erst jetzt vernünftig vertrieben wird, ist jedoch wohl die starke melodische Note, die Enemynside ihren teilweise wirklich beeindruckend kräftigen Thrash-Geschossen untermengen. Gerade in den ersten Tracks "Suddenly Mad", aber auch im späteren Verlauf der Scheibe und vor allem selbstgetitelten Nummer "Enemy Inside" hebt sie das über das Gros der Thrasher hinaus. Macht Laune und kracht gut. Also: Daumen hoch!
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