Review
Ram-Zet - Escape
VÖ: 25. März 2002
Zeit: 63:35
Label: Century Media
Homepage: www.ram-zet.com
Ein äusserst sperriges Werk, das mir hier von den Norwegern Ram-Zet vorliegt. Das ursprüngliche Ein-Mann Projekt ist nun auf eine sechsköpfige Band herangewachsen, und versucht unsere Ohren mit experimentiellen Klängen zu verwöhnen. Die Musik ist erfrischend anders, und begeistert mit selten gehörtem Einfallsreichtum. So treffen mechanische Loops auf eine organische Violine. Black Metal trifft auf swingende Kneipen Atmosphäre. Sänger und Bandkopf Zet beeindruckt mit einer Stimme, die scheinbar übergangslos von kreischen auf cleanen Gesang wechselt. Mit Sfinx ist auch eine weitere Sängerin an Bord, die sich mit ihrer Stimme deutlich vom Düster Einerlei hervorhebt. Am ehesten erinnert die Dame noch an Anneke van Giersbergen von "The Gathering", agiert aber vielschichtiger. Ein wenig Probleme habe ich mit dem Schlagzeug. Ähnlich wie bei "Fear Factory" frägt man sich schon, ob das noch mit rechten Dingen zugehen kann. Zum einen ist es technisch von beeindruckender Brillianz, und zum anderen ist der Klang äusserst steril und trocken. Ansonsten gibt es kaum Anlass zur Kritik.
Diese CD dürfte am ehesten Leuten zusagen, deren Musikgeschmack von Emperor bis Portishead, und darüber hinaus reicht. Der reine Metaler wird "Escape" vermutlich als akustische Vergewaltigung betrachten. Ich vermute, dass Ram-Zet mit diesem Meisterwerk unbeachtet in einer Nische verschwinden werden. Musik verkauft sich ohne eine dazugehörige Szene meist nicht. Und man täte Ram-Zet unrecht, würde sie man einer Szene zuordnen.
David