Review
Amorphis - Far From The Sun

Wie warscheinlich schon jeder mitbekommen hat, Amorphis haben sich von ihren Death Metal-Roots komplett entfernt und fröhnen jetzt der stinknormalen Rockmusik.
Naja, stinknormal ist ein wenig übertrieben, denn Sänger Pasi, Gitarrist Esa und Konsorten haben zehn Rockperlen komponiert, die alles andere sind als leichte Kost. Orientalische Melodien, wie man sie von früher kennt, sind hineingebettet in verschnörkelte Riffs, klaren Gesang und das Keyboard untermalt das Ganze mit bunten Farbtupfen. "Planetary Misfortune" und "Mourning Soil" sind klasse Beispiele dafür. Einfach nur geniale Songs, die man nicht kommentieren kann, sondern genießen muß.
Neben diesen eher vertrackten Songs gibt es aber auch flotte Geradeaus-Rocker, wie "Day Of Your Beliefs", "Killing Goodness" oder "Evil Inside", wo man kräftig seinen Nacken in Schwingung bringen kann. Aber auch hier sorgen gewissen Schnörkel für langen Hörgenuß.
Beim letzten Song des Album, "Smithereens", geben uns die sechs Finnen dann noch ein kleines Rätsel auf. Ist es Absicht, daß die Melodie zum Schluß wie von "Phantom Of The Opera" klingt, oder doch purer Zufall?
Insgesamt haben die Finnen für mich mit Far From The Sun ein Traumalbum geschaffen, was die Zeit überdauern wird und mich mehr als tröstet, dass Amorphis nicht ein Tales From The Thousand Lakes nach dem anderen raushauen und sich damit ständig selbst kopieren. Ein geniales Album, was zeigt, dass es doch noch Innovation im Musikbizz gibt!!!
Thorsten
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