Review
Dehydrated - The Dismal Millenium
Aus der Dreiflüssestadt Passau stammen Dehydrated und haben mir auf den diesjährigen WMD ihre selbstproduzierte CD zugesteckt. Leider habe ich die Jungs livehaftig jedoch verpasst. Schuld daran war Gevatter Alkohol, der mich in seinen Fängen hielt. Schade drum, denn die Songs knallen live bestimmt.
Die Homepage der Band derzeit noch im Aufbau, so dass ich beim besten Willen nicht sagen kann, ob es sich hierbei um das erste akustische Lebenszeichen der Passauer handelt oder wie lange die Band schon am Start ist. Aber das nur am Rande bemerkt.
Nach einem kurzen Intro geht es dann auch schon brachial und ohne Vorwarnung los. Ein wahres Death Grind Gewitter bricht über den Hörer herein, dass einem fast Hören und Sehen vergeht. Und sofort wird klar, hier haben wir es mit Jungs zu tun, die ihre Instrumente beherrschen, allen voran Florian Sonnleitner, der hinter den Kesseln immer für den richtigen Blast-Takt sorgt. Auf diesem Metalsektor aus der breiten Masse heraus zu stechen ist schwer und auch Dehydrated haben mit Sicherheit das Rad mit The Dismal Millenium nicht neu erfunden. Dennoch können sie mit der geschickten Einbindung von langsameren Mosh-Parts, thrashigen Anleihen oder Tempovariationen zumindest Akzente setzen. Gerade wenn sie den Fuß etwas vom Gaspedal nehmen, gewinnen die Songs an Klasse und das sorgt für frischen Wind. Das ist auch gut so, denn immer nur Knüppel-aus-dem-Sack Gebollere ist auf Dauer etwas eintönig. Stellvertretend sei hier der Song "Y" genannt, der die Stärken der Band am besten widerspiegelt. Oder aber auch "Friendly Fire", der ebenfalls durch Thrasheinlagen brilliert. Zudem wechseln hier die Vocals zwischen hohen "Schreien" und tiefem Gegrunze, dass überwiegend auf der Scheibe zu hören ist, bildet also eine schöne Abwechslung. Das darauf folgende "Dehydrated" hat jedoch mit seinen 18 Sekunden Spielzeit schon fast Napalm Death Ausmaße und erinnert mich etwas mich entfernt etwas an "Hang The Pope" von Nuclear Assault.
Alles in allem eine solide Death Grind Scheibe, die mit einer knappen halben Stunde Spielzeit Laune macht. Die Produktion geht auch in Ordnung, auch wenn für meinen Geschmack die Gitarren etwas weiter in den Vordergrund gehört hätten.