Review
Mind Key - Journey Of A Rough Diamond
Schon beim Anlaufen des ersten Songs wird klar: Journey Of A Rough Diamond der italienischen Mindkey bietet Progressive Metal a la Dream Theater - vom Feinsten also. Mit dem rund achtminütigen "Secret Dream" steigen Mindkey gleich ziemlich komplex, aber nicht kompliziert ein. "Love Remains The Same" hat ein rasantes Intro, dann wechselt das Tempo und Sänger Mark Basile erweist James La Brie - wie noch öfter auf diesem Album - die Ehre, indem er es schafft, (fast) so zu klingen wie er. Auch was die Struktur der Songs angeht, finden sich Parallelen zum großen Vorbild - hoffentlich ist das auch ein Kompliment an Mindkey, will man doch nicht nur verglichen werden, sondern auch individuell sein. Da wird es schon schwieriger! Ein vorsichtiger Versuch: Mindkey haben als Südländer den etwas besseren Draht zu eingängigen Melodien, was im Progressive Metal ja nicht ganz einfach ist: vor lauter Komplexität verliert sich der rote Faden eines Songs schnell einmal... bis auf den etwas verkappten Mittelteil von "Deep Inside" gelingt Mindkey das Kunststück, hörbar zu bleiben. Interessant hört sich "Lord Of The Flies" an: das anfängliche Flüstern Basiles wird begleitet von harten Riffs und zaghaften Synthesizer-Experimenten. Wieder muss gesagt werden: der zum Teil mit einer Zweitstimme unterlegte Gesang, die berühmte La-Brie-Tonlage mit dem Wechsel zwischen sanft und abgründig, die relative Härte und der eher hintergründige Keyboard-Einsatz erinnern schon stark an Dream Theater. Mindkey sind zweifelsohne gut, werden es aber schwer haben, sich individuell weiter zu entwickeln. Mit dem Vergleich werden sie wohl leben müssen, ob sie wollen oder nicht.
Liz
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