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Pain Control - Subvert

Pain Control - Subvert
Stil: Modern Metal
VÖ: 2002
Zeit: 37:46
Label: Demolition Records
Homepage: www.pain-control.co.uk

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England und Metal... Hm, auf die schnelle fallen mir da ein paar abgehalfterte NWOBHM-Heroen, Kalkfressen und ein paar Hard-, bzw. Grindcorebands ein. Von Pain Control hab ich aber bisher noch nix gehört. Subvert nennt sich deren erste Scheibe und auf dem Cover ist eine Figur, die wie eine Mischung aus Eddie und einem Borg ausschaut (Eddie assimiliert? Nach dem miesen Computerspiel hätt' er es eigentlich verdient!) Naja, man hat ja angeblich schon Borgs bangen sehen!

Ein Blick ins Booklet offenbart uns sodann ein paar schwarz gekleidete Herren und eine gar nicht hässlich anzuschauende Dame, namens Madeleine. Vor allem Colin (Bass) sieht ja aus, als ob ihm gleich die Augen aus den Augäpfeln treten. Hm...

Blöd dreinschauender Musiker + schwarz gekleidet + Tussi in der Band = Gothic%&%§$% (Den Rest hab ich mal zensiert, Anm. Tho.)?

Zum Glück nicht. Das Platteninfo spricht denn auch von einem vollen Spektrum aus modernem Metal, der von melodisch bis brutal reicht, von Industrial und Gothic. Mit anderen Worten: man konnte sich auf keinen gemeinsamen kleinen Nenner einigen und musiziert quer durch den Gemüsegarten und genauso klingt die CD auch.

In den ersten Songs brät die Gitarre in feinster Stuck Mojo-Tradition und Sänger Adrian Carloss brüllt in feinster Fear Factory-Manier darüber. Als grobe Orientierung würd ich mal Neo-Thrash sagen. Der nächste Song geht dann gleich nahtlos über und der Titel "Pure Agression" ist Programm. Genau wie beim ersten Song wird hier gegroovt, was das Zeug hergibt.

So weit, so gut. Doch bereits der dritte Song beginnt mit einem dieser unsäglichen Mittelalter-Intros, was mich anfänglich schon etwas verunsichert hat. Dauert aber zum Glück nicht lang, und so wird wieder fleissig drauf los gegroovt. Grosshirn an Nackenmuskulatur: "Entwarnung - es darf wieder zum bangen angesetzt werden", Kleinhirn an Füsse: "Mitwippen!"

Song Nummer vier fällt schon etwas langsamer aus und beginnt wie ein alter Paradise Lost-Song, wieder gefolgt von einem Groover, erstmals mit klarem Gesang, der mich etwas an den ehemaligen Lost Of Agony-Fronter Keith Caputo erinnert.

So! Ab Song sechs beginnt dann das wahre Übel: KEYBOARDGEDUDEL und melodischer Frauengesang im Hintergrund. Die männlichen Vocals wechseln zwischen clear, düster und Geshoute. So weit so Theater of Tragedy..., na gut, ToT (mächtig böse Abkürzung übrigens...) auf hart.

Zum Glück nur ein Ausreisser, möchte man anhand des nächsten Songs denken. Truth beginnt mit einem ewig langen Vorspiel, das in einen netten Thrashsong übergeht, incl. Gekreische und Soli. Der klingt schon fast oldschoolig, irgendwie. Gefällt. Leider hält der gute Eindruck nicht lange an. "The Cursed One" beginnt mit leisem Gitarrenspiel, dem pathetischer Gesang folgt. Madi-Baby muss natürlich auch noch ihren Senf beitragen... Der Song wird zwar zur Mitte hin härter, aber soweit lass ich es in Zukunft gar nicht mehr kommen, Skiptaste sei dank.

Mit dem neunten Song erreicht diese CD ihren absoluten Höhepunkt: "Child Love" ist ein göttlicher, punkiger , schneller und lustiger Metalsong mit einer Hookline, die sich sofort im Ohr festsetzt und sich nicht mehr vertreiben lässt. Material von der Art, zu der Thorsten in der Regel auf seiner Couch rumzuhüpfen pflegt. In dem Song dreht es sich übrigens um Pädophilie, die Meinung der Band dazu liest sich so: "Pain Control believes, that all paedophiles should be publicy burnt at the stake." Naja, etwas populistisch...

Der letzte Song ist dann auch gar nicht mehr wichtig, weil sich den eh keiner mehr anhört. Am vorletzten Song kommt man einfach nicht vorbei und hört ihn immer wieder und wieder und wieder... Aber gut, extra für euch hab ich ihn mir doch noch reingezogen: Beginnt mit Samples, Bratgitarren, Drumsamples (die sind garantiert nicht live eingespielt!) und geht in einen aggressiven Industrialsong über, bei dem sich Adrian mit Madimausi am Mikro abwechselt.

Hm, wie soll man nun dieses Potpourri bewerten? Die meisten Songs sind nicht übel, richtige grobe Ausreisser sind auch nicht drauf. Auf der anderen Seite hab ich echt versucht, die Band scheiße zu finden, schon wegen den Keyboards, aber irgendwie hat's nicht geklappt. Ok, vier Punkte, aber mit leichtem Hang zu drei. Schon wegen den Gothic-Ausflügen!

Ach ja: Stundenlang hab ich über den Gesang nachgegrübelt, an wen mich das Gebelle in den aggressiven Parts erinnert. Irgendwann hab ich dann eine Hatework-CD eingeworfen und siehe da...

Andreas

5 von 6 Punkten

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