Review
Ereb Altor - Hälsingemörker

VÖ: 07. Februar 2025
Zeit: 63:19
Label: Hammerheart
Homepage: hem.bredband.net/criols
Die Schweden von Ereb Altor sind zurück und begeben sich zum nunmehr 13. Mal auf die Spuren ihrer Ahnen. Das sind in historischer Sicht natürlich die guten alten Wikinger, die stets genügend Stoff für ein ausladendes Metal-Album liefern, zum anderen ist das einmal mehr die Band Bathory, die mit ihrer Viking-Phase ohne Zweifel die Blaupause, das Fundament für Ereb Altors musikalisches Schaffen liefert.
Das wird in Anbetracht des Openers "Valkyrian Fate" wohl niemand bestreiten wollen. Galoppiert diese mitreißende Nummer im Uptempo durch die Membrane und sprüht nur so vor Kampfgeist und Enthusiasmus, soll das Gros des mit Hälsingemörker betitelten Albums aber doch eine etwas andere Richtung einschlagen. Während der opulenten Spielzeit von 63 Minuten dominieren eher getragene, episch intonierte Hymnen das Geschehen, welche die Doom-Wurzeln der beiden kreativen Köpfe Daniel "Ragnar" Bryntse und Crister "Mats" Olsson zu jeder Zeit durchblicken lassen. Einen seiner stärksten Momente erlebt das Album zur Halbzeit mit "Träldom", der als markant finsterer Track zunächst eine unheilvolle Atmosphäre aufbaut, nach dreieinhalb Minuten jedoch ins Up-Tempo wechselt und aggressives Thrash-Riffing auffährt.
Selbst bei den härteren Album-Tracks gilt die Regel: den kraftvoll und klar gesungenen Versen wird stets der Vorzug gegeben, wohingegen heiser gekeifte Vocals, wie sie im Viking Metal sonst der Standard sind, eher punktuelle Akzente setzen.
Wie tief Ereb Altor in Geschichte und Mythologie ihrer nordischen Heimat versunken sind, zeigen immer wieder folkloristische und fast schon schamanisch anmutende Passagen, die in "SkogsrÃ¥et" einen stimmungsvollen Höhenpunkt erreichen und Ereb Altor in die Nähe von Wardruna rücken.
Brave Fans der Band wird es nicht weiter stören, aber gerade während der zweiten Albumhälfte haben sich doch einige Längen eingeschlichen, die es zu überwinden gilt. Davon abgesehen liefert Hälsingemörker wenig Nährstoff für Kritik. Die Musiker agieren mit Herz und Seele, die organische Produktion verleiht dem Material eine zusätzliche Tiefe und das spannende Artwork von Künsterlin Christine Linde hätte die finstere und doch fasziniere Stimmung von Hälsingemörker nicht besser einfangen können.