Review
Herman Frank - Two For A Lie
Während seiner Zeit als Gitarrist bei den Bands Victory und Accept hat Herman Frank sich selbst schon vor langer Zeit ein Denkmal gesetzt und darüber hinaus mit Alben wie Temples Gold oder Balls To The Wall deutsche Rock- und Metal-Geschichte geschrieben. Seit 2009 ist er mit seiner eigenen Band unterwegs und demonstriert, dass auch ein altes Eisen noch verdammt scharf geschliffen sein kann. Two For A Lie ist der mittlerweile fünfte Dreher unter dem Banner Herman Frank und versorgt einen jeden Fan traditioneller Metallarbeit mit routiniert in Szene gesetzten Songs, völlig frei von jedwedem balladesken Anflug.
Der Einstieg mit "Teutonic Order" liefert urtypisches Herman-Frank-Riffing, wie man es eben auch von Accept her kennt, und gerät dank des kämpferischen Refrains schnell zum Ohrwurm. Wo "Venom" auf Melodie und Eingängigkeit im Midtempo setzt, lässt "Eye Of The Storm" inklusive Mitsing-Refrain ganz gehörig die Schwarte krachen und erinnert an dieser Stelle wiederum ein wenig an Victory. Nicht minder stürmisch ist "Hail The New King" ausgefallen, womit wir ruckzuck ein paar Anspieltipps beisammen hätten. Denen ließe sich schließlich noch der rasante Gassenhauer "Stand Up And Fight" hinzufügen, wäre da im Refrain nicht diese frappierende Ähnlichkeit zu Rainbows Klassiker "Kill The King". Ganz ohne Füllmaterial will Two For a Lie trotz all der starken Momente am Ende aber doch nicht auskommen und wenn man ehrlich ist, fehlt selbst bei den besten Songs dieses klitzekleine Quäntchen Genialität im Songwriting um den Schulterschluss mit beispielsweise Accept oder Primal Fear zu schaffen. Es bleibt ein grundsolides Metal-Album, bei dem Fans von Herman Frank sowie all der Bands, bei denen er früher und/oder heute noch involviert ist, voll auf ihre Kosten kommen werden.