Review
Mandragora Scream - A Whisper Of Dew
VÖ: 10. Februar 2003
Zeit: 66:14
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.mandragorascream.com
Hui, Kuenstler! Morgan Lacroix und Terry Horn lassen ihr zweites Album auf die Menschheit los. Sie widmen sich der "research of magic motives and ancient tales that accompany them in their journey towards the most bewitched lands, keeping as fixed purpose the passion and the aim of taking the listener inside always more ancient and chivalrous atmospheres" (Zitat von der Website). Klingt ziemlich....hm...abgedreht. Äussert sich dann aber gar nicht schlimm in sehr athmosphaerischem...Gothic-Independent, sag ich mal. Denn die Musik laesst sich nicht so einfach in Schubladen stecken. Teilweise an Soundtrack-Bands wie Chandeen oder Cemetery of Scream erinnernd, zelebrieren die Italiener Musik, die einen in ihren Bann zieht. Die Melodien sind himmlisch, die Stimmen von Morgan und Terry zwar nicht so kraeftig wie man sich's manchmal wuenscht, aber gut geschult und ausdrucksstark. Die Gesangslinien von Morgan erinnern von der Struktur etwas an Björk, die Melodien und Arrangements dagegen eher an manche Stuecke von Dead Can Dance. Daher meine Bezeichnung "Independent", denn wie will man sowas kategorisieren?.
"A Whisper Of Dew" ist textlich ein Konzeptalbum nach einer Vampirgeschichte, die zeitgleich mit dem Album als Buch erscheinen soll. Dieses Konzept wird durch schon fast hoerspielartige Passagen unterstrichen; es wurden naemlich einige Soundschnipsel aus "Lord of the Rings - The Fellowship Of The Ring" geklaut....das Sindarin, das Arwen am Fluss spricht und die Szene, in der Arwen mit Aragorn auf der Bruecke steht.
Kein einfaches Album; eine CD, die sich nicht beim Anhoeren im Plattenladen in die Gehoergaenge fraest, sondern die in ruhigen Momenten genossen werden will. Wer's trotzdem probieren will, sollte in Track 8 "Rainbow Seeker" reinhoeren. Wahrscheinlich die schoenste Melodie des Albums. Wer Gothic mag, sollte mal ein Ohr riskieren, und wer etwas Athmosphaerisches als Hintergrundmusik sucht, liegt hier auch nicht falsch.