Review
Nevalra - Conjure The Storm
VÖ: 07. Juni 2019
Zeit: 44:31
Label: M-Theory
Homepage: www.scotteames.wixsite.com/nevalra
Aus Missouri erreicht uns diese Tage ein deftiger Brocken Schwermetall. Nach ihrer 2015er EP The Black Flame bringen Nevalra nun ihr erstes Langeisen an den Start und wollen nach dessen ausgiebiger Reifezeit nun ganz offensichtlich so richtig durchstarten. Daher hat die Band für die Produktion von Conjure The Storm keinen Geringeren als Dan Swanö verpflichtet und auch für das Cover-Artwork hat man sich mit Seth Siro Anton von Septic Flesh einen erfahrenen Szene-Künstler ins Boot geholt. Schließlich gehen Nevalra ab Anfang Juni erst einmal für knapp zwei Monate zusammen mit Carach Angren und Wolfheart auf Europa-Tournee, um die neuen Songs zu promoten - man hat also an alles gedacht!
Musikalisch darf sich ein jeder Freund extremer Musik auf einen - im wahrsten Sinne des Albumtitels - stürmischen Mix aus Black und (Melodic) Death Metal gefasst machen. Conjure The Storm eröffnet im "Warchestra" mit finsteren Synthesizern a la Behemoth, ehe wirbelnde Schlagzeug-Salven und schließlich messerscharfe Riffs das metallische Geschehen eröffnen. Nevalra wissen schon recht gut, wie man das Gaspedal durchs Bodenblech drückt. Sie wissen aber genauso gut, wie man gelassen die Straße runter fährt. Soll heißen: melodische und technisch anspruchsvolle Gitarrenarrangements in gedrosselter Taktung bilden eine wichtige Säule im Sound von Nevalra und stehen nicht selten im Kontrast zu den brutalen Vocals, die sich meist aus einem Dialog zwischen hohem Keifen und tiefen Growls zusammensetzen.
Eine herausragende Vorzeige-Nummer zu benennen, will auf Conjure The Storm nicht so recht gelingen. Dafür wissen die Amis auf der vollen Spielzeit ihrer Scheibe zu unterhalten, ohne dabei in Eintönigkeit zu verfallen. Wers eher melodisch mag, der findet im verspielten und teils hymnischen Titeltrack einen sicheren Hafen. Dagegen zeigen Nevalra ihrer Audienz in Songs wie "Take Your Leaves" oder "Saeculum" wo der Hammer hängt. Wer sich einen ersten Eindruck von Nevalras Wechselspiel zwischen Tempo, Brutalität und Melodie verschaffen möchte, dem sei der Track "...Of Ruination" empfohlen, zu dem die Band ein Lyric-Video ins Netz gestellt hat.