Review
Erik Cohen - III
VÖ: 26. Januar 2018
Zeit: 36:08
Label: Rough Trade
Homepage: www.facebook.com/erikcohenofficial
Für eine echte Überraschung sorgt diese Tage Daniel Geiger alias Erik Cohen mit seinem, schlicht III betitelten, dritten Solo-Album. Der ehemalige Shouter der Hardcore-Truppe Smoke Blow schafft in seinen zehn halsbrecherischen Liedern die perfekte Symbiose aus Deutschrock, Heavy Metal und klassischem Hardrock, wenn tolle Melodien und fette Riffs mit Cohens unkonventionellen und unnachahmlich interpretierten Texten verschmelzen.
Beim ersten Durchlauf klingt da manches zwar noch ungewohnt, beim zweiten stellt man jedoch schon fest, dass es auf III keinen einzigen Aussetzer gibt. Spätestens nach dem dritten Hören ist man süchtig nach dem Stoff! Der energetische Opener "Mexikanische Lieder", das nachdenklich groovende "Faehrwolf", vor allem aber die mitreißende Rockhymne "Fehmarn" sind richtig, richtig klasse und uneingeschränkt Airplay-tauglich! Wo "Englische Wochen" zum Mitgrölen einlädt, liefert "Hart Am Overkill" eine dreckige Schippe Punkrock, verbunden mit einem kleinen Bisschen Motörhead-Feeling. Eher wehmütig züngelt "Altes Feuer" durch die Membrane, ehe mit "Gladiator" ein richtig deftiger Metal-Kracher den Hörer in eine Welt entlässt, die dank Erik Cohens Musik ein klein wenig reicher geworden ist.
Das mag jetzt pathetisch klingen. Tatsächlich schafft der norddeutsche Bartträger aber das, wovon andere nur träumen können: mitreißende Musik mit uneingeschränkter Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert zu verbinden. Da muss man gar kein Hellseher sein, um schon jetzt, im Januar, vorherzusagen: Diese Scheibe wird definitiv einer der Anwärter auf das beste und interessante Deutschrock-Album des Jahres 2018 werden!
Vorheriges Review: Black Space Riders - Amoretum Vol. 1