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Konzert-Bericht

Primal Fear & Brainstorm

Viva La Swabia

Backstage, München 09.11.2009

Nachdem mir persönlich das 07er Album von Primal Fear ja nicht so besonders gemundet hatte, haben die Schwaben meiner Meinung nach mit ihrem aktuellen Output die Kurve wieder gekriegt und auch die Traditionalisten unter ihren Fans wieder zufrieden gestellt. Dieses neue Werk muss natürlich ansprechend präsentiert werden, weswegen die wackeren Esslinger mit Unterstützung von Jaded Heart und Brainstorm auf der passend titulierten "Viva La Swabia" in Sachen CD-Promotion unterwegs sind. Eine der Stationen führt die Bands auch nach München und zwar in die Halle des Backstages.

Allerdings schmolz das Billing mittlerweile etwas, denn anscheinend gab es auf der Tour leichte Unstimmigkeiten mit Jaded Heart, was dazu führte, dass die Hardrocker kurzerhand nach Hause geschickt wurden. Solchermaßen gesund geschrumpft war es also an Brainstorm, den metallischen Reigen an diesem Montag Abend zu beginnen. Montag Abend? Und noch dazu klassischer Metal? Kann das überhaupt Publikum ziehen, gerade im verwöhnten München? Konnte es und noch dazu ein Publikum, bei dem ich mich altersmäßig gar nicht so fremd fühlen musste. Denn viele der Anwesenden waren doch schon im gestandenen Mannesalter (die wenigen Damen unterschlage ich hier mal ganz elegant), was dazu führte, dass eine sehr entspannte Atmosphäre in der Halle herrschte. Entspannt heißt hier aber mit Sicherheit nicht gelangweilt, denn das ließ der Auftritt von Brainstorm auch zu keiner Sekunde zu. Zwar dauerte es zwei bis drei Songs, bis die Band wirklich beim Publikum ankam, aber dann lief es richtig schmusig für die Herren aus Heidenheim. Allen voran sorgte Sänger Andy mit seiner launigen Performance dafür, dass niemand den üblichen Opener vermisste. Der Sound war spitze, die Band spielfreudig, das Volk aufnahmebereit, Grundlage genug also für einen sehr gelungenen Gig. Ein übriges dazu tat die gelungene Songauswahl, die sowohl Stücke vom aktuellen, laut Aussage des Frontmannes im zweistelligen Millionenbereich verkauften Album Memorial Roots als auch Songs etwas älteren Datums aufzuweisen hatte. Besonders gelungen fand ich "The Conjuction Of 7 Planets", welcehs trotz seiner epischen Ausmaße nie langweilig wurde. Aber auch die Klassiker der Marke "Falling Spiral Down" oder "How Do You Feel" konnten eine deutlich positive Wirkung bei den Anwesenden hinterlassen. Insgesamt ein äußerst sympathischer Auftritt wie aus einem Guss und eine würdige Eröffnung für Primal Fear.

Nach etwa einer Viertelstunde wurde es dann wesentlich professioneller (womit ich weder ausdrücken will, dass Brainstorm unprofessionell wären noch, dass Primal Fear nicht sympathisch rüberkamen), denn die Ansagen von Ralf Scheepers hielten sich doch eher in Grenzen, dafür sprach die Musik umso deutlicher. Ach ja, deutlicher: Was die Jungs da an Sound aus den Boxen ließen, war schon recht deftig. Für mich die perfekte Lautstärke (meine Öhrchen klingeln immer noch ein wenig), aber manch einer der Anwesenden fühlte sich anscheinend etwas überfordert vom präsentierten Schalldruck. Na ja, gibt ja noch Ohropax... Natürlich lag das Hauptaugenmerk der Setlist auf Titeln vom aktuellen Album, aber auch die Klassiker kamen nicht zu kurz und wurden vom Publikum trotz aller Klasse der neuen Stücke doch noch ein Stückchen frenetischer aufgenommen. Wurde der Opener "Under The Radar" zwar freundlich, aber ein klein wenig reserviert aufgenommen, herrschte bei "Nuclear Fire" schon deutlich mehr Bewegung in den Frisuren der Metaller. Aber es war natürlich keineswegs so, dass die Tracks neueren Datums wirklich schlecht wegkamen, so konnten selbst ruhigere Lieder wie "Fighting The Darkness" oder das ganz spezielle "Hands Of Time" an diesem Abend punkten, besonders letzteres wurde wirklich gelungen präsentiert. Auch das sehr unterhaltsame Gitarrenduell zwischen Henny Wolter und Alex Beyrodt sorgte für keinerlei Stimmungseinbrüche, zu gut sind die Jungs einfach mit ihren Instrumenten. So wurde das Backstage über die gesamte Spielzeit bestens unterhalten, auch wenn der ein oder andere sich anscheinend doch mehr ältere Stücke gewünscht hätte, man kann es halt nie jedem recht machen.
Mir hat die Sache gefallen, das war ein ganz klassischer Abend und ein sehr gelungener noch dazu. Dachten wohl auch die meisten anderen Besucher, denn auf der Mehrzahl der Gesichter spiegelte sich eindeutig Zufriedenheit wieder und darum geht es doch, oder?

Hannes

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