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Konzert-Bericht

Van Canto & Concept Chaos

Metropolis, München 09.10.2008

(Fotogalerie)

Auf geht's ins Metropolis! Van Canto, die Münchner Pioniere des A Capella-Metalls feiern den Release ihres Zweitwerks Hero. Nachdem bei der Vorverlosung für die Show wohl nicht genug Tickets weggegangen waren, kommt an der Abendkasse jeder rein. Praktisch für die spontanen Besucher, schade für die Band, aber auch bei großen Acts schwanken die Besucherzahlen bei uns oft ziemlich.

Concept ChaosDer Local Support sind die noch labelfreien Concept Chaos. Die junge Band legt, recht pünktlich, um kurz nach acht los und zieht das Publikum mit seinem "Modern Rock" schnell in den Bann. Obwohl das Metropolis nur zu einem Drittel gefüllt ist, stehen von Song zu Song immer mehr Zuschauer vor der Bühne. Dort gibt es übrigens heute auch Sitzplätze, ein paar Metalheads haben sich einen Tisch nebst Barhockern "geborgt" und vor die Stage transportiert. Concept Chaos spielen sich feurig durch ihren vierzigminütigen Set und punkten mit ihren beiden Frontfrauen Lilian und Maike, die sich gesanglich gut ergänzen und für Stimmung sorgen. Nebenher werden sackweise CDs mit dem neuen Video verteilt und das Publikum zum Mitklatschen animiert. Mission erfüllt, ein guter Supportgig!
(fab)

Van CantoPünktlich um 21:00 Uhr ist es soweit, die allerorts gepriesenen und stark vom Label gepushten Van Canto entern die Bühne des Metropolis, um ihren A-Capella-Metal zu zelebrieren. Wer noch nie etwas von Van Canto gehört hat, dem sei gesagt, dass die Sängerin, ihre vier Sängerkollegen und der Schlagzeuger die Sache durchaus ernst meinen und abgesehen vom Schlagzeug das komplette Instrumentarium einer ausgewachsenen Metal-Band mit ihren eigenen Stimmen erzeugen. Damit nicht genug, denn auch an dem ein oder anderen Metal-Klassiker versucht sich die deutsche Bardentruppe - aber dazu später mehr. Eröffnet wird ganz klassisch mit "Pathfinder", einem eigenen Song, der zwei Sachen gleich mal von vornherein klarstellt: Nämlich, dass Van Canto beeindruckend mit ihren Stimmen umgehen können und zweitens, dass sie ganz nebenbei auch noch hervorragende Songwriter sind. Dies dürfte wohl die große Überraschung für alle gewesen sein, die Van Canto für eine reine Spaß-Band oder Eintagsfliege halten oder gehalten haben. Um aber das nach bekanntem Liedmaterial dürstende Publikum nicht länger auf die Folter zu spannen, bekommt es Manowars "Kings Of Metal" vorgesungen - und was soll ich sagen... Das Konzept geht auf! Die ersten Reihen bangen, der Sound ist fett und im Publikum kommt eine majestätische Stimmung auf.

Van CantoNachdem das erste Eis gebrochen ist, können Van Canto mit ihrem restlichen Set einen wahren Triumphzug feiern. Highlights an der Cover-Front sind mit Sicherheit "The Trooper" von Iron Maiden (wow!), Nightwishs "Wishmaster" oder die auch von Van Canto balladesk dargebotene Version von Blind Guardians "Bard's Song". Dazwischen fehlt natürlich - wie für eine vernünftige Metal-Band üblich - weder Schlagzeugsolo noch Bandvorstellung, bei der darauf verwiesen wird, dass auch Gitarrensolos, wenn auch durch Verzerrer verfremdet, per Stimmorgan erzeugt werden. Die eigenen Stücke von Van Canto kann man guten Gewissens als Speed-Metal, in der Art, wie man ihn von Stratovarius und alten Edguy kennt, bezeichnen. Diese Songs sollte der ein oder andere, der sich von diesen Bands angesprochen fühlt, tatsächlich mal probehören. Nachdem auch das rechts "Rakkatakka" und links "Motherfucker" Publikum-Sing-Spielchen und der pompöse Titelsong "Hero" bezwungen sind, verabschieden sich Van Canto unter Protest der Zuschauer von der Bühne. Klar, dass da auch noch eine Zugabe drin ist. Diese kommt in Form des heftige Hüpforgien auslösenden Stückes "Stora Rövardsen", dem Titelstück des Ronja-Räubertochter-Films, und des vom Publikum schon langersehnten Knüllers zum Bangen - ja, genau: Metallicas "Battery", bei dem eine erstaunliche Anzahl der sprachlosen Zeugen vor der Bühne tatsächlich die Haare fliegen lässt. Saubere Arbeit - sehr geil!

Van CantoVan Canto überzeugt wirklich, egal ob Coversong oder eigenes Stück - die Band wird gefeiert und wenn man gerade mal nicht so genau auf die Bühne schaut, hat man wahrhaftig das Gefühl, sich auf einem ganz typischen Konzert zu befinden. Bleibt noch die Frage, wie man das mit dem kostenlosen Eintritt bewerten soll. Klar ist dies eine sehr fanfreundliche Sache. Auch bereitet so ein Konzert dem Zuschauer wie auch der Band wesentlich mehr Freude, wenn die Bude halbwegs voll ist. Leider können davon nur die Bands beziehungsweise die Fans der Bands profitieren, die ein Label mit nicht zu knapper Kleingeldkasse im Rücken haben. In diesem Falle reden wir hier von Gun und Sony-BMG, somit müssen wir an diesem Abend kein schlechtes Gewissen haben, dass wir denen zu viel Geld aus der Tasche ziehen. Es ist halt wie immer, die Welt ist nicht fair. Aber auch ich werde gerne wieder vorbeischauen, wenn es etwas umsonst gibt.
(Sebbes)

Setlist Van Canto:
Pathfinder
Kings Of Metal
Speed Of Light
Starlight
I Stand Alone
Trooper
Wishmaster
Drumsolo
The Bard's Song (In The Forest)
Quest For Roar
Rain
Fear Of The Dark
The Mission
Hero
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Stora Rövardsen
Battery

Sebbes & Fab

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