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Festival-Bericht

Wacken Open Air

mit Iron Maiden, Gorgoroth, Nightwish, Mustasch, Achyronthia, Voodoo Kungfu, Lauren Harris, Airbourne, Avenged Sevenfold, Primordial, Grave, Mortal Sin, Bloodwork, Job For A Cowboy, Cynic, Mandragora, The Fading, Ensiferum, Everwaiting Serenade, Soilwork, The Rotted, Destructor, Psychopunch, Nifelheim, Corvus Corax, The Haunted, Avantasia, Saltatio Mortis, 3 Inches Of Blood, Sweet Savage, Exodus, Suckceed, Nyne, Chainsaw, Rip Saw, Hatebreed, Before The Dawn, Carcass, Powerwolf, Killswitch Engage, At The Gates, Watain & Lordi

Festivalgelände Wacken, Wacken 31.07. - 02.08.2008

(Fotogalerien: Wacken2008 Donnerstag, Wacken2008 Freitag, Wacken2008 Samstag)

Samstag, 02.08.2008

Wacken Fire FightersEigentlich war ich eh nur zum Klamottenwechseln im Zelt, nach einem spärlichen Frühstück ging es dann erst einmal in den Biergarten, wo die Wacken Fire Fighters auf der kleinen Bühen für Stimmung sorgten. Der Biergarten war voll, zu den volkstümlichen Liedern wurde fleißig das Haupthaar geschüttelt und die Spieltruppe mit Wacken Wacken Feuerwehr-Sprechchören weiter angefeuert.
(Ray)

Die aus British Columbia angereisten 3 Inches Of Blood machten am Samstag auf der Black Stage den Anfang. Und hier machte es klar die Mischung. Die Mischung aus cleanen Vocals und todesmetallischen Growls, die die Mucke der Jungs so abwechslungsreich macht. Und wo noch vor wenigen Jahren ein eher beschauliches Grüppchen von Fans den Klängen der ersten Bands am Samstag lauschten war an diesem Tag schon sehr großer Andrang. Und für einen ansehnlichen Guten-Morgen-Pit war auch noch genügend Platz. Diesen energiegeladenen Gig können 3 Inches Of Blood getrost auf der Habenseite verbuchen. Mit einem "Hau weg die Scheiße..." verabschiedete man sich von der jubelnden Meute.
(Ray)

Eigentlich wären jetzt Exodus auf der True Metal Stage an der Reihe, und nicht wenige fieberten dem Auftritt der Jungs entgegen. Doch was war das? Vier ältere Herren waren auf der Bühne und rockten sich einen ab. Die Lösung: Sweet Savage, die eigentlich am Mittwoch hätten spielen sollen, waren auf den Samstag Mittag verlegt worden, worauf die Exodus Thrasher eine Position im Billing nach hinten gerutscht waren. Der Rock lief zwar einigermaßen gut rein, war aber definitiv nicht mal ansatzweise ein Ersatz für den heiß erwarteten Bay Area Thrash. Die Folge: lautstarke Exodus-Rufe machten sich zwischen und während der Songs breit. Die Reaktionen hielten sich demnach ebenso in Grenzen. Da fragt man sich, warum man diese Verlegung nicht auf den drei Leinwänden bekannt gegeben hatte. Da geh ich doch lieber zur Zeltbühne.
(Ray)

Dort angekommen, waren die österreichischen Vertreter des Metal Battle, Suckceed, bereits zu Gange. Der melodische Power Metal der Jungs, angereichert durch das ein oder andere thrashmetallische Riffing, wusste durchaus zu gefallen. Die Mucke erinnerte mich stellenweise an Brainstorm, außer, wenn Suckceed die fette Groove-Keule auspackte. Das stand der Truppe gut zu Gesicht. Im Zelt war leider zu dieser Zeit noch recht wenig los, doch einheimische, mitgebrachte Fans machten eine gute Stimmung. Um es mit den Worten von Sänger Franky zu sagen: aus diesem Land kommen nicht nur Apfelstrudel und Wiener Schnitzel, sondern auch fucking Heavy Metal.
(Ray)

NyneAuf die nun folgenden griechischen Nyne war ich schon recht gespannt, hingen doch backstage schon diverse Plakate, die die Jungs als Cyber Black Metal ankündigten. Und die Plakate hatten auch nicht zuviel versprochen. Sehr technoider Black Metal kam da aus der PA und zog doch einige in das Zelt. Das Posing der beiden Gitarristen (ein Bassist fehlt in dieser Band) war zwar arg einstudiert, passte aber zum Gesamtbild und dem Cyber-Sound. Die Vocals von Mephisto waren jedoch für meinen Geschmack etwas zu verzerrt und auf Dauer auch etwas eintönig. Seltsam war zudem, dass man einerseits einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut mit an Bord hatte, jedoch häufig auf die Drums aus der mitgebrachten Konserve zurück griff. Da fiel es schwer zu sagen, was ist was. Eine etwas außergewöhnliche Mucke, die aber die ein oder andere Ansage von Mephisto vertragen hätte, denn wohl kaum einer der Anwesenden war mit dem Material der Griechen vertraut.
(Ray)

Die polnischen Metal Battle Gewinner Chainsaw legten anschließend auf der W.E.T. Stage vor ca. 150 Leuten los. Gespannt war man, welche Mucke einen erwartete, schließlich verbindet man mit Polen so wohlklingende Namen wie Vader oder Behemoth. Durch die Bank positive Reaktionen erhielt ihr melodiöser Heavy Metal, den sie auf relativ hohem Niveau mit einer stimmigen Performance darboten. Der ambitionierte und gute Auftritt wurde später mit dem 2.Gesamtplatz des Metal Battles Wettbewerbs belohnt.
(Flo)

Exodus, die Meister des Thrash-Metals, haben mit ihrem verspäteten Nachmittagsspielchen die Masse schier die Ohren weggeblasen. Dieser kraftvolle, an musikalischer Präzision kaum schlagbare Gig hatte ein Wahnsinnsstimmung erzeugt, die die Metalheads in den dauerheadbangenden Himmel beförderte. Die Durchschlagskraft des Drummers unterstrich den äußerst fett klingenden Gitarrensound der kalifornischen Thrash Combo. Keith Hammett, der damalige Gitarrist, hätte sich vor Neid die Haare gerauft, wenn er diesen Liveauftritt gehört bzw. gespürt hätte. Das in diesen Tagen erschienene Album The Atrocity Exhibition - Exhibit B ist die Meisterwerkweiterführung von Exhibit A, die definitiv in die erste Liga des Thrash-Metals gehört.
(Toni)

Dann war es wieder an der Zeit, das Gelände kurz zu verlassen, die Pressekonferenz der Veranstalter stand bevor. Im Pressezelt angekommen, war die voran gegangene Listening Session von Pain mit anschließender Fragerunde gerade noch in den letzten Zügen. Peter Tägtgren (Pain, Hypocrisy) verblieb dann auch gleich an Ort und Stelle und mischte sich unter das Redaktionsvolk. Zuerst gab es ein paar Zahlen, von denen hier die beiden wichtigsten sind: offizielle Zuschauerzahl war bei der 19. Auflage des Festivals 75.000. Und bei den Bodom-Kindern hatte man am Abend zuvor einen neuen "Rekord" aufgestellt, schlappe 2.100 Crowdsurfer wurden vom Roten Kreuz während des Gigs gezählt. Schwerstarbeit für die Securitys. Die Fragerunde eröffnete dann auch der Kopf von Pain, Peter Tägtgren mit der Frage "Can I play here next year?" und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Wesentlich ernster wurde der Gig von Gorgoroth hinterfragt. Wie ausgeführt, zierten die Bühne mehrere Dutzend Lammköpfe (Schafsköpfe sind hierzu lt. Veranstalter verboten), was die Frage aufwarf, ob man hierzu keine Bedenken hat bzw. hatte. Tatsächlich war dies auch ein Thema im Vorfeld des Festivals, doch die Veranstalter hatten sich dazu durchgerungen, die Kunst (und dazu zählt auch die Bühnendeko) dem Künstler zu überlassen, sofern es keine politischen Aussagen seien. Sicher ein Standpunkt, den man so stehen lassen kann. Des weiteren wird künftig das Wacken Metal Battle auf insgesamt 32 Länder ausgedehnt. Etwas skeptisch darf betrachtet werden, dass Wacken nun unter dem Banner "Wacken rocks" im Frühsommer 2009 ein Festival in Brasilien ausrichten wird. Ähnliche Pläne hat man auch bereits mit Australien gefasst. Ob man damit allerdings das Flair dieses Festivals transportieren kann, bleibt fraglich. Ach ja, zu den im Moment kursierenden Gerüchten bzgl. Metallica und/oder AC/DC würden im nächsten Jahr auf Wacken spielen gab es erwartungsgemäß erst mal ein Dementi. Bands für das 20. Jubiläum wurden noch nicht bekannt gegeben, aber angesichts des Jubiläums stellte man schon ein kleines "Best-Of-Programm" in Aussicht.
(Ray)

Die äußerst kraftvolle Band Rip Saw (Metal Battle Gewinner in den Niederlanden) aus dem Nachbarstaat spielte in Slayermanier mit Hardcoreparts einen musikalisch erstklassigen Auftritt. Schade nur, dass aufgrund der wenigen Leute leider keine große Stimmung aufkam. Das Verteilen von CDs durch den Sänger konnte das auch nicht ändern. An der Show kann es nicht gelegen haben, denn die war, dank des sehr engagierten Vokalisten, sehr gut.
(Toni)

Mit As I Lay Dying, Killswitch Engage, Unearth, Job For A Cowboy und Hatebreed hatte dieses Jahr das W:O:A wohl den Zahn der Zeit erkannt und auffallend viel New School Bands aufs Billing gepackt. Was auch gut ist und war. Schließlich ist meiner Meinung nach die Vielfalt an Gewürzen das, was eine gute Küche ausmacht. Und so wuchteten Hatebreed ihr gut aufgestelltes Set auf aller Ohren und punkteten auf ganze Linie. Ihre Mischung aus Hardcore und Midtempo-Parts ergriff jeden. Sehr gut gefallen hat mir auch das agile Stageacting des Frontmanns Jamey Jasta, der ganz souverän mit der Meute umzugehen wusste. Da ließen sich die Walls of Death nicht lange bitten. Schließlich war diese Art von Musik entscheidend an der Geburt dieser mittlerweile unverzichtbaren Art abzugehen schuld. Der Klang aus der P.A. war gut und verlieh den allbekannten Hits der Band zusätzlich ihre verdiente Power. Nach einer Zugabe war auch schon wieder Schluss und wir durften uns wie kleine Kinder auf die im Anschluss spielenden Götter Carcass freuen!!
(Daniel)

Before The DawnMelodischer Death Metal aus Finnland war nun an der Reihe, Before The Dawn standen auf dem Programm. Das Zelt war bestens gefüllt als die Jungs loslegten. Mit ihren melodischen Songs trafen sie wohl genau den Nerv des Publikums, denn die Stimmung wuchs von Song zu Song. Die Vocals waren auch sehr abwechslungsreich eingesetzt, während Bassist Lars Eikind für den klaren Gesang zuständig war, zeichnete Gitarrist Tuomas Saukkonen für die Growls verantwortlich. Der Set reichte von neuen Songs ("Faithless") über "The Black" bis zurück zum Debut My Darkness mit dem gleichnamigen Song. Anfänglich nur zwischen den Songs, mit zunehmender Spieldauer auch während der Songs erklangen immer lauter werdende Hey-Hey-Rufe und ließen keinen Zweifel daran, dass die Fans sichtlich ihren Spaß hatten. Als der letzte Song dann angekündigt wurde, mobilisierten noch einmal zahlreiche Fans ihre letzten Nackenwirbel und ließen diese ordentlich rotieren.
(Ray)

Ich brauche nicht zu erläutern wie aufgeregt und gespannt zig Tausende von Menschen samt mir waren, endlich nach so vielen Jahren die abartig geile Band Carcass live zu sehen. Daher zog ich vor mich soweit wie möglich nach vorne zu kämpfen um den ultimativen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Kaum in Stellung gebracht startete das Intro der Necroticism-CD simultan mit meiner Gänsehaut, die meinen ganzen Körper überzog. Mit "Inpropacation" folgte der erste Song. Sehr geil! Gebannt starrte ich weiter auf die Bühne, um mir ein Bild zu verschaffen wie es auch optisch um die Jungs bestellt war. Zum Glück änderte sich nicht viel zu früher was im Angesicht der Jahre auch egal gewesen wäre. Aber so wirkte der Auftritt noch oldschooliger. Endgeil! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus da Hit auf Hit folgte und es dem Soundmann gelang, diese auch differenziert und fett aus den Lautsprechern zu lassen. Da konnte zunächst den angesetzten 75 Minuten ja nichts im Wege stehen, oder? Doch!! Ich kann es immer noch nicht fassen, wer dafür verantwortlich war, bei "Incarnate Solvent Abuse" Angela Gossow von Arch Enemy mit auf die Bühne zu lassen?? Ein grober Verstoß, der sofort mit der roten Karte bestraft werden musste. Aber nein, die gnädige Dame zog es lieber vor, den ganzen Song zu versauen. Sorry, aber in diesem Fall habe ich absolut kein Verständnis dafür. Wir alle waren da, um Carcass zu sehen und nicht 3/5 Arch Enemy! Mir kam es eher so vor das Arch Enemy sich nur im Schein des Kultes um Carcass baden wollten. Na ja, zum Glück blieb es bei der einen Störung und das Set konnte mit "No Love Lost", "Reek Of Putrefaction", "Keep On Rotting" und schließlich auch "Heartwork" ungestört seinen Lauf nehmen. Eines der Höhepunkte stellte der Besuch von Ken Owen dar, der durch eine Ansage seines alten Bandkumpels Jeff Walker angekündigt wurde. Mir war bekannt, dass Ken aus gesundheitlichen Gründen nicht aktiv an der Reunion teilnehmen konnte, aber das es so schlimm um ihn steht, wusste ich nicht. Sichtlich gekennzeichnet durch zwei Gehirnoperationen, Koma und einem Schlaganfall ließ Ken es sich nicht nehmen, am Schlagzeug ein kleines Solo zu spielen, das in seiner Einfachheit trotzdem sehr euphorisch bejubelt worden war. Topp! Im Anschluss ging er noch mal kurz ans Mikro vor um den Fans was zur Carcass-Reunion zu sagen, das ich leider nicht ganz verstanden habe. Nach einer tiefen Umarmung mit Jeff ging er wieder von der Bühne. Ein wirklich sentimentaler Moment! Ein bisschen negativ aufgefallen ist mir das Publikum, das mit einigen Ausnahmen eher ruhig und verhalten vor der Bühne stand. Lag es vielleicht an der Ehrfurcht, oder daran, keinen Moment verpassen zu wollen?? Ich weiß es nicht, denn alles war auf Sturm gestellt und die Carcass-Reunion mehr als gelungen. Und so endete nach einer Zugabe der viel zu kurze Auftritt unserer Helden, der uns allen ermöglichte eine kurze Reise zurück zu den Tagen zu nehmen wo die Welt noch in Ordnung war. Carcass, danke euch!
(Daniel)

PowerwolfDas Zelt der WET Stage hatte sich in der Zwischenzeit in eine kleine Kathedrale verwandelt, Powerwolf zelebrierten ihre Wacken Messe. Hat mir das 2005er Werk Return In Bloodred doch sehr gut gefallen, so war ich auf die Livedarbietung sehr gespannt. Und sollte auch nicht enttäuscht werden. Die Jungs lieferten eine gute Show mit viel Bewegung ab, doch der Meister der Theatralik war Attila Dorn (Vocals). Zu jeder Zeit hatte er das volle Zelt im Griff, das begeistert den Songs "We Came To Take Your Soul", "Mr. Sinister", "In Blood We Trust" oder "Kiss Of The Cobra King" mitging. Was die Jungs auch anstimmten, der Power-Vampiric Metal verfehlte seine Wirkung nicht. Da fiel der Faux Pax von Attila, der mitten im Set schon den letzten Song ankündigte, nicht weiter ins Gewicht. Es wurde gebangt und gejubelt, was ging. Aufgrund der Deko und den kleinen Einschüben von Attila hatte dieser Gig weniger Konzert als vielmehr (un-heiligen) Messen-Charakter. So stimmte Attila auch mit den Worten "Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um den heiligen Wacken zu feiern..." den wirklich letzten Song an, bevor Powerwolf mit frenetischem Beifall verabschiedet wurden.
(Ray)

Die Amis von Killswitch Engage enterten nach einem mit Begeisterung vernommenen A-Team-Intro die Bühne und legten sogleich mit dem Opener des noch aktuellen Albums As Daylight Dies kräftig los. Leider wurde
der erste Song mehr oder weniger instrumental dargeboten, da das Mikro seinen Dienst verweigerte. Neues Mikro, neues Glück! Es gab das volle Programm von Crowdsurfern, Circlepits und der obligatorischen Wall of Death. Sichtlich gerührt gab sich der sehr sympathisch wirkende und stimmlich auf hohem Niveau agierende Sänger Howard Jones beim Anblick der Menschenmassen, die lauthals bei "My Last Serenade" mitsangen. Das absolute Highlight stellte jedoch das Dio-Cover "Holy Diver" während eines heftigen Wolkenbruchs dar, welches für meinen Geschmack einen der besten Auftritte des ganzen Festivals beendete.
(Flo)

Mit At The Gates zog ein weiteres Highlight in Wacken ein, das im Zuge der ganzen Reunion-Welle für mich eines der wichtigsten war. Es ist erstaunlich, wie viel Metalcore- und New School-Bands At The Gates Slaughter Of The Soul Album als einer ihrer wichtigsten Inspirationsquellen zitierten. Ich denke, das alleine aus diesem Grund der Druck auf die Band stetig wuchs, der eine Reunion (leider nur für eine Saison) unumgänglich machte.
Egal, was jetzt zählt ist die Tatsache das ein sehr geiles Konzert bevor steht. Und das hatte es wirklich in sich! Ich sage nur eins, der Sound! Der war so was von perfekt dass man jedes auch noch so kleine Detail heraushören konnte. Die Gitarrenfront war breit, fett und glasklar, die Drums wuchtig und die Vocals ja mehr als einzigartig. So darf es sein und lässt zwangsläufig die Frage aufkommen, warum können die anderen Bands das nicht auch?
Und so überzeugte die Setlist der Göteborger noch überirdischer als erwartet. Mit "The Swarm", "All Life Ends", "Nausea" und natürlich "Blinded By Fear" konnte einfach nichts schief gehen. Das bestätigten auch die sich im Ausnahmezustand befindenden Fans. Die Ansagen von Tomas Lindberg waren knapp gehalten und endeten meist mit "Thank you for the remember", was der großen Resonanz zuzusprechen war, die an diesem Abend der Band entgegen gebracht wurde. Ich hoffe stark, dass At The Gates soweit motiviert wurden in sich zu gehen, um ein Weitermachen zu beschließen. Denn diesem Auftritt gibt es nichts mehr hinzu zu fügen, außer, dass dieser mit knapp 80 Minuten viel zu kurz war!
(Daniel)

NightwishBesonders gespannt war ich neben At The Gates an diesem Abend auf die finnischen Megaseller Nightwish, die bei ihrem letzten Wacken-Auftritt einen Mega-Ansturm und ein ebensolches Gedränge auslösten, aus dem es fast kein Entrinnen gab. Da ging es bei diesem Gastspiel schon mal bedeutend ruhiger und gesitteter zu. Gespannt war ich vor allem darauf, wie Anette Olzon die alten Klassiker der Band live vorbringen würde. Ab 22:45 Uhr sollte ich es dann erfahren. Unter frenetischem Beifall betraten Nightwish die True Metal Stage und legten mit "Bye Bye Beautiful" erst mal ordentlich los. Anette Olzon bildete mit ihrem weißen Kleid einen netten Kontrast zum Rest der Band. Das Areal vor der Bühne war bis weit hinten voll und die Fans gingen auch ordentlich mit. Anfänglich war die Stimme von Anette noch etwas dünn und leise, doch nach kurzer Zeit hatte das der Mensch am Mischpult korrigiert. Auf der Bühne kam eine sehr sympathische Ausstrahlung von ihr rüber, was nicht zuletzt am Dauergrinsen lag, das einfach nicht von ihrem Gesicht verschwinden mochte. Hatte irgendwie den Anschein, als ob sie noch nicht ganz realisieren konnte, welche Massen Nightwish anziehen. Zwischen den Songs stand sie nicht nur wie Tarja rum, sondern bewegte sich viel und animierte weiter die Fans. Nur an den Ansagen "Wacken, wie geht es Ihnen?" muss noch gearbeitet werden. Dann kam der erste gesangliche Vergleich, zumindest mir geht es nach wie vor so, wenn ich einen Song höre, der von Tarja eingesungen wurde. "Dark Chest Of Wonders" zeigte deutlich, dass Anette zwar mehr rocken kann als Tarja, jedoch auch, dass dieser Song für mehr Volumen in der Stimme ausgelegt ist. Und da zieht Anette mit ihrer Interpretation klar den Kürzeren. Auch mit anderen Songs erging es mir hier ähnlich, allen voran "Wishmaster", "Nemo" oder der letzte Song der Zugabe "Wish I Had An Angel", welcher den Schlusspunkt unter einen soliden, mit reichlich Pyros angereicherten Gig darstellte. Trotz einer guten Show konnten mich Nightwish an diesem Abend nicht wirklich überzeugen, da habe ich schon mal bessere Auftritte von ihnen gesehen.
(Ray)

WatainAufgrund des Gedränges, das noch auf dem Gelände herrschte, schaffte ich es leider nur zu den letzten Songs der Schweden Watain, die mit viel Nebel dem Gehörnten frönten. Das Zelt war nach wie vor bestens gefüllt und feierte den teils melodischen Black Metal der Schweden ab. Die Bühnenbeleuchtung beschränkte sich bei diesem Gig lediglich auf die Farben weiß und rot, den Rest erledigten die zahlreichen Kerzen, sofern sie nicht von den überdimensionalen umgedrehten Kreuzen verdeckt wurden. Eine geile Stimmung zu dieser späten (oder frühen - je nachdem) Stunde im Zelt.
(Ray)

Den musikalischen Abschluss bildeten für mich dann die Eurovision Song Contest-Gewinner Lordi, die mit einer sprichwörtlichen monstermäßigen Show den zahlreich verbliebenen Fans die Morgenstunde versüßten. Dabei ließen sich die Finnen nicht lumpen und fuhren noch einmal nette Pyros sowie allerlei Requisiten auf, um den Fans neben dem Hör- auch einen Augenschmaus zu bieten. "Bringing Back The Balls To Rock" bildete den Einstieg in die kleine Horrorshow, die nach einer Stunde mit dem allseits bekannten "Hard Rock Hallelujah" ihr Ende fand. Als kleines Bonbon kam noch bei "They Only Come Out At Night" die lebende deutsche Legende Udo Dirkschneider auf die Bühne, der auch schon auf CD den Song veredelt hat. Ein guter akustischer und visueller Schlusspunkt der 19. Auflage von Wacken.
(Ray)

Wacken war diesen Jahr wieder einmal eine Reise wert. Die Kritikpunkte des letzten Jahres konnten aufgrund der neuen Geländeaufteilung beseitigt werden, so dass sich die Massen an Fans deutlich besser verteilen konnten. Zwar bleibt ein kleiner fader Beigeschmack, dieses Festival in die Welt hinaus zu exportieren (es kann nur ein Wacken geben), doch sehen wir 20. Jubiläumsausgabe gespannt entgegen. Nächstes Jahr am ersten August-Wochenende heißt es dann wieder: Wacken Rain Or Shine!

Die Reise in den hohen Norden wagten für euch: Daniel (Pequod), Toni und Flo (Ars Irae) und Ray. Ein besonderer Dank an Kai von subkultur.com für die Überlassung der Fotos für folgende Bands: Lauren Harris, Primordial, Carcass und Exodus.

Ray

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