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Festival-Bericht

Suffering Life Festival V

mit Noise Forest, Cryptopsy, Decrepit Birth, Unmerciful, Grantig, Emeth, Davidian, Unheil, Sybian, Die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften, Beloved Enemy, Ensiferum, Severe Torture, Gurd, Vendetta, Drone, Lay Down Rotten, Witchburner, Ingrowing, Karras, Golem & C-Fiction

Festivalgelände Wachenroth, Wachenroth 06. - 07.06.2008

(Fotogalerien: Sufferinglife2008 Freitag, Sufferinglife2008 Samstag)

Freitag, 6. Juni 2008

SybianDen Einstieg in dieses Festival zelebrierten Sybian mit leichter zeitlicher Verspätung. Die vier Jungs legten gleich mal mit ihrem Death Metal ordentlich los und konnten schon mal einige Banger vor die Bühne ziehen. Den ein oder anderen mag vielleicht das Death Metal-untypische grelle Outfit der Jungs verwundert haben, doch die Mucke, die durch die PA kam, wusste zu gefallen. Mit dem Spruch "Wir singen deutsch, versteht aber eh kein Mensch" wurden zusätzliche Sympathiepunkte gesammelt. Auch das drei Mal gespielte Napalm Death-Cover "You Suffer" wurde gefeiert. Ein cooler Auftakt für dieses Festival, dem gebührend applaudiert wurde.

Die nachfolgenden Davidian hatten es da schon etwas schwerer mit ihrer Mischung aus teils groovendem Death und Thrash Metal, die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Die Songs wirkten etwas sperrig, so dass sich kaum jemand vor der Bühne eingefunden hatte. Da half auch das Machine Head-Cover "Davidian" nicht mehr viel, so richtig wollte hier keine Stimmung aufkommen. Mehr als Höflichkeitsapplaus war da nicht drin.

Die aus Hessen kommenden Unheil kamen leider beim Publikum auch nur bedingt an. Dabei war der Death Metal mit Core-Elementen gar nicht so schlecht. Gut, die Mischung aus ruhigen Momenten und Death Metal-Gewitter mutete etwas wirr an, doch so ganz ohne war die Mucke nicht, vor allem wenn die Jungs die Groovekeule auspackten. Leider war auf der Bühne Statik angesagt, so dass die Band einen etwas lustlosen Eindruck hinterließ. Zudem hatte die Band auch mit leichten Soundproblemen zu kämpfen. Das aktuelle Album gibt's auf jeden Fall bei MySpace zum kostenlosen Runterladen. Mit eher verhaltenem Beifall wurde die Band verabschiedet.

Emeth Da die Münchner Grantig noch im Stau standen, mussten die soeben eingetroffenen Belgier Emeth eine Position früher spielen. Kaum angekommen, ging es also schon ab auf die Bretter. Und sofort war Stimmung in der Bude. Die Death/Grind-Geschosse der Belgier verfehlten ihre Wirkung nicht und sofort war ein großer Pit im Gange, der auch kaum zum erliegen kam. Hin und wieder musste man jedoch vor fliegenden Aldiletten in Deckung gehen. Vom neuen Album Telesis haben es gleich vier Songs in die Setlist geschafft, und so durfte man sich an Gourmethäppchen a la "Telesis", "Anochi Kofer", "Will To Power" und "Folly And Weakness" erfreuen. Die Songs wurden nicht nur einfach drauf los geballert, auf das nötige Quäntchen Abwechslung wurde ebenso Wert gelegt. Der Sound war recht fett und die Stimmung gut. Was will man mehr? Das erste Highlight des Tages.

Dann waren die Münchner Grantig eingetroffen und legten auch gleich los. Und wo eben noch ein großer Moshpit tobte, herrschte nun gähnende Leere. Zwar kam die Mucke deutlich kraftvoller als auf CD durch die PA, doch der Funke wollte einfach nicht überspringen. Grantig zockten unter anderem "So Muss Es Sein" und "Wir Haben Nichts Dazugelernt" vom aktuellen Debutalbum, doch kaum Beifall war zwischen den Songs zu vernehmen. Die Band bangte zwar unaufhörlich auf der Bühne, doch ansonsten war kaum Bewegung im Zelt, da hatten es sich die Fans lieber am Bierstand gemütlich gemacht.

UnmercifulBei den Amis Unmerciful, die derzeit mit Cryptopsy in unseren Breitengraden unterwegs sind, war dann schlagartig wieder mehr los im Zelt und ein großer Circle/Mosh-Pit war sofort im Gange. Kein Wunder auch, bei dem Death/Grind-Gewitter, das sich im Halbzelt entlud. Die Band war sehr agil unterwegs, ebenso wie die Fans, die sich keine Pause gönnten. "Mass Execution" und "Legion Of Sickness" bildeten hier die musikalischen Rahmenbedingungen, zu denen es sich vortrefflich moshen ließ. Beeindruckend war auch das Propellerbanging von Frontgrunzer Tony, wohlgemerkt während des Singens. Mit diesem Sound trafen Unmerciful genau den Nerv der Fans, was sich an den Reaktionen zwischen den Songs zeigte. Viel Beifall für diesen Gig waren somit die logische Konsequenz.

Die ebenfalls mit Cryptopsy tourenden Decrepit Birth waren als nächstes an der Reihe, die bestens aufgewärmten Fans weiter zu pushen. Der sehr technische und teils verfrickelte Death Metal machte genau dort weiter, wo vor kurzem noch Unmerciful aufgehört hatten. Der Pit war wieder im Gange zu den Songs "Prelude To The Apocalypse" oder "The Living Doorway". Bill Robinson, seines Zeichens Sänger der Amis, ließ es sich auch nicht nehmen, selbst im Pit mit zu mischen. Das ist mal Fannähe pur. Mit "Reflection Of Emotions" gab es dann auch noch einen neuen Song zu bestaunen oder zu bemoshen, je nach Lust und Laune. Der teilweise an Nile erinnernde Death Metal der fünf Jungs trug sehr zu Stimmung bei und Decrepit Birth wurden gebührend verabschiedet.

CryptopsyDann war es Zeit, der Urgewalt von Cryptopsy selbst zu lauschen. Nach dem Weggang von Dan Greening durfte man gespannt sein, wie sie sich live mit neuem Fronter präsentierten, erst recht, nachdem auf der neuen Scheibe durchaus neue Wege beschritten werden. Meine Fresse, was kam da nur für ein Brett durch die Boxen. Die Kanadier legten eine Lehrstunde an technischem Death Metal auf die Bretter, von der man einfach nur geplättet sein musste. Außer man befand sich mitten im Pit, der kaum versiegen mochte. Unglaublich, mit welcher Präzision die Jungs über die Saiten flogen und dabei das Acting nicht vergaßen. Der neue Mann am Mikro, Matt McGachy, hatte die Fans von der ersten Sekunde an fest im Griff und animierte den Pit zum ständigen Weitermachen. Wäre aber auch gar nicht nötig gewesen, denn die Fans wussten, was von ihnen verlangt wurde. Die Stimmung im vollen Zelt war spitzenmäßig und nach den letzten Tönen wurde lautstark nach einer (oder mehreren) Zugaben verlangt, die jedoch aus Zeitgründen nicht mehr gewährt wurde. Was für ein intensiver Gig.

Boris Kronenberg (Vocals, Bass) begrüßte die Anwesenden mit einem fröhlichen "Wir sind die verfickten Noise Forest aus Kiel", und schon ging die Thrash Metal-Sause los. Trotz der vorgerückten Stunde und den voran gegangenen Bands waren die Fans noch nicht müde oder gar ausgepowert, und so wurde auch hier zu den Thrashern der Kieler mächtig im Pit gemosht.

Leider machte sich bei mir schon arg die Müdigkeit breit und mein Schlafsack zog mich unwiderstehlich an. Und so entschlummerte ich sanft zu den Klängen der Kieler.

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