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Konzert-Bericht

Kilmara & Steelgar

Sala Thruman, Sant Adria del Besos/Barcelona 09.05.2008

(Fotogalerie)

So, weiter geht's auf meiner kleinen Reise. Nachdem ich mir gestern ja schon Jon Oliva in dem absolut nicht sonnigen Barcelona gegeben habe, stürze ich mich heute in den metallischen Untergrund Spaniens. Ich befinde mich immer noch in Barcelona und Ziel des Abends ist die Geburtstagsfeier des Sala Trhuman in Sant Adria de Besos. Kurz vor elf Uhr treffe ich dort ein und freue mich erstmal über den nicht vorhandenen Eintrittspreis und die im Gegensatz zu gestern moderaten Getränkepreise. Natürlich war ich schon arg in Sorge, den Anfang des Konzertes verpasst zu haben, aber da ist auf die Katalanen Verlass; vor zwölf Uhr nachts wagt sich da eh keiner vor die Türe. Entsprechend mau sieht es im Besucherraum aus, aber auf der Bühne ist ja auch noch nichts geboten.

SteelgearKurz nach elf startet aber nichtsdestotrotz die erste Band Steelgar, die mir Achtziger-Jahre-Thrash-Metal um die Ohren bläst und das nicht mal schlecht. Die Spanier haben den Geist der alten Megadeth und Metallica verinnerlicht und hauen dem kleinen Publikum mehrere recht coole und straighte Abrissbirnen um die Ohren. Dies geschieht auch im standesgemäßen Outfit: Stretch-Hosen, Patronengürtel und weiße Turnschuhe fehlen genauso wenig wie die obligatorische Jackson-Flying-V-Gitarre. Als besonderes Schmankerl holen Steelgar gegen Ende ihres Sets noch den Metallica-Klassiker "Creeping Death" aus dem Sack, der dann endlich die ein oder andere Mähne vor der Bühne doch noch zum Fliegen bringt.

KilmaraViertel nach zwölf stehen die Organisatoren des heutigen Abends auf der Bühne: die deutsch-spanische Power-Metal-Kapelle Kilmara. Deutsch wegen des aus dem Frankenland emigrierten Sängers Christian Wolf Kohl, der sich auf die Suche nach besserem Wetter begeben hat und so irgendwie in Barcelona gelandet ist. Spanisch wegen des ganzen Rests der Truppe. Kilmara gehen ihre Sache im Gegensatz zu Steelgar deutlich melodischer und verspielter an. Zwar ertönt auch hier das ein oder andere Heavy-Riff, aber der Focus liegt deutlich mehr auf der Stimme des Sängers Wolf und den Gitarrenlinien und Solos des Duos Jony und Kike. Die Songs, die ich mal grob als Mischung aus Maiden und Iced Earth beschreiben würde, sind recht eingängig und die Refrains laden schnell zum Nach- und Mitsingen ein. Auch vom Stageacting her ist auf der Bühne so einiges geboten, so dass der Funke recht bald auf das noch immer sehr konservativ vertretene Publikum überspringt. Äußerst hilfreich wirkt sich in dieser Beziehung der ausgerufene T-Shirt-Contest aus, der dem aktivsten Banger vor der Bühne ein neues Kilmara-T-Shirt verschafft. Die Setlist des Kilmara-Gigs erstreckt sich über die Lieder der aktuellen CD Hunting Dreams, von der ich mir sofort ein Exemplar gesichert habe, das ich euch demnächst hier in der Review-Rubrik vorstellen werde.

KilmaraWas nach dem Auftritt passiert, ist jedoch alles andere als gemütlich. Gerade mal zu einem Black-Metal-Song lässt sich der DJ noch hinreißen, bevor innerhalb von Minuten ein kompletter Publikumsaustausch stattfindet. Dieser geht einher mit grausamsten und unangenehmen Elektro-, Techno- und Hip-Hop-Lauten in unglaublicher Lautstärke. Höchste Zeit zum Flüchten - meine Fresse!!!

KilmaraDies war also mein zweites Konzert in Barcelona und leider war auch dieses wieder, trotz qualitativ hochwertiger Mucke auf der Bühne, absolut unterbesucht. Die beiden Bands haben wirklich alles gegeben und eine professionelle Show abgeliefert. Alle, die da waren, konnten mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass sich der Weg ins Sala Trhuman an diesem Abend gelohnt hat. Aber, liebe Münchner, wem erzähle ich das...

Sebbes

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