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Konzert-Bericht

Magnum & UXL

Elserhalle, München 21.05.2008

Es war wieder einmal soweit. Seit Wochen freue ich mir ein Loch in den Bauch, weil Magnum in München Station machen. Sie feiern die 20jährige Veröffentlichung des Albums Wings Of Heaven, das meinen persönlichen Favoriten dieser Band darstellt. Die Live-CD zur England-Tournee habe ich schon, jetzt will ich mir das Ganze live anschauen. So trifft man pünktlich bei der Elserhalle ein. Leider hatte sich der gesamte Zeitplan wegen eines kaputten Verstärkers ziemlich verschoben, so dass sich der Einlass um 20 Minuten verzögerte. Kein Spaß für die Fans, die bei kalten zehn Grad draußen ausharren mussten.

Als Ausgleich erlebten sie eine sehr positive Überraschung: die Vorband. UXL stammen aus der gleichen Gegend wie Magnum und schafften es fast spielend, die Leute für sich einzunehmen. Vier blutjunge Burschen um die Zwanzig spielen recht radiotauglichen melodischen Pop-Rock, der live um einiges besser knallt und rockt als auf CD. Die vier waren mit wahrem Enthusiasmus bei der Sache. Besonders Sänger/Rhythmusgitarrist John Tierney, dessen Optik an den jungen Bryan Adams und dessen Stimme an Alex Band von The Calling erinnert, sowie Schlagzeuger Paul Tierney fielen durch fröhliches Herumgezappel auf. Gitarrist PJ Tierney und Dan Clark, der abwechselnd Bass und Keyboard bediente - auch eine sehr ungewöhnliche Kombination -, agierten eher cool. John dagegen durchlitt die Songs am Mikro förmlich, er schnitt Gesichter und begleitete die Lieder mit ausdrucksvoller Gestik. Sehr leidenschaftlich, wenngleich auch manchmal einen Tick zu viel. Von jugendlicher Schüchternheit keine Spur. Musikalisch wurde das Material des Debüts Can I Dream Again? topp dargebracht, besonders die mehrstimmigen Gesangsparts haben mich sehr beeindruckt.
Mit dieser emotionalen Performance konnten UXL auch das Publikum für sich einnehmen, das ihnen mit zunehmender Dauer des dreiviertelstündigen Sets immer mehr Applaus spendete und zum Schluss richtig bei der Sache war. UXL bauten auch was fürs Auge ein: beim letzten Song "This Life" zog Dan eine riesige Trommel hervor und percussionierte mit Paul um die Wette. John versäumte es auch nicht, einige Ansprachen ans Publikum zu richten, leider verstand ich ihn wie oft bei Muttersprachlern kaum.
Die Debüt-CD konnte man dann für faire 12 Euro erwerben und sich auch ein wenig mit den Jungs unterhalten, die sich nach ihrem Auftritt total aufgekratzt und sehr freundlich den Leuten präsentierten. Schöne Sache!

Aber es gab auch noch den Headliner: Magnum. Und wie es sie gab! Absolut pünktlich um 21:15 Uhr traten sie vor den ca. 500 Anwensenden auf die Bühne und schon war es um die Leute geschehen. Denn Magnum begannen ihr Set mit "Back To Earth". Das hatte ich seit der 1995er Abschiedstournee nicht mehr gehört! Also nix war mit routiniertem Abspulen des Programmes, wie es auf der Live-CD zum Wings Of Heaven-Jubiläum enthalten ist. Nach "When We Were Younger" vom letzten Studioalbum Princess Alice And The Broken Arrow kam "We All Need To Be Loved" vom 1994er Album Rock Art. Wow. Das nenne ich mal eine Überraschung. Das Publikum nahm die geänderte Setlist mit absoluter Begeisterung auf. Da gab es kaum jemanden, der nicht mitsang und die Darbietung der alten Klassiker in neuem Gewand nicht genoss. Magnum variieren ja wie jede gute Liveband ihre Songs live, so dass es jedes Mal etwas Neues zu entdecken gibt. Wie zum Beispiel das fröhliche Party-Keyboard-Solo in "Midnight". Nach "The Spirit" - immer ein Gänsehautgarant, wenn es wie hier wieder von Bob allein mit Tonys Begleitung an der Akustischen zelebriert wird - war es dann soweit: Das komplette Wings Of Heaven-Album wurde gespielt. Dabei stachen erwartungsgemäß besonders die dramatischen Stücke "Wild Swan" und vor allem "Don't Wake The Lion" heraus. Gänsehaut pur!
Um 22:43 war dann das Album gespielt - was, schon vorbei, so schnell? - und Magnum gingen erstmal für zwei Minuten von der Bühne. Die Fans riefen und klatschten die ganze Zeit hindurch und begrüßten die Band bei der Rückkehr stürmisch. Die Zugabe mit "All England's Eyes" und dem unvermeidlichen "Kingdom Of Madness" wurde von einer Bandvorstellung abgeschlossen und um 22:57 Uhr war dann endgültig Schicht im Schacht. Schnell noch ein Foto mit den Jungs von UXL gemacht und dann ging's auch schon nach Hause. Müde, aber glücklich.

Ein tolles Konzert. Eine überraschend gute Vorband und eine ungewönliche Setlist des Headliners sorgten für einen rundum gelungenen Abend. Den Sound muss ich noch erwähnen, weil er genauso war wie er sein muss: Sehr klar und differenziert und die Lautstärke war auch genau richtig. Man brauchte keine Ohrstöpsel und konnte sich danach ganz normal unterhalten, ohne schreien zu müssen, trotzdem war es laut genug, um Spaß zu haben. Großes Kompliment an den Soundmann!
Und ich freu mich schon wieder auf das nächste Album und die nächste Tour von Magnum. Bis nächstes Jahr!

Setlist UXL:
Intro
Can I Dream Again?
Beautiful Today
Drowning Man
Onto Better Days
Hold Me Now
Find Me A Way
New Dawn Waiting
Comfortably Numb
This Life

Setlist Magnum:
Back To Earth
When We Were Younger
We All Need To Be Loved
You'll Never Sleep
Midnight (You Won't Be Sleeping)
Vigilante
The Spirit
Days Of No Trust
Wild Swan
Start Talking Love
One Step Away
It Must Have Been Love
Different Worlds
Pray For The Day
Don't Wake The Lion (Too Old To Die Young)
--
All England's Eyes
Kingdom Of Madness

Kara

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