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Festival-Bericht

Ragnarök

mit Unleashed, Primordial, Haggard, Negura Bunget, Turisas, Vreid, Minas Morgul, Menhir, Winterdome, Killing Spree, Arkona (Pol), Hellsaw, Helrunar, Sear Bliss, Battlelore, Sworn, XIV Dark Centuries, Wolfchant, Skyforger, Agalloch, Thronar, Norther, Trollfest, Svartsot, Trimonium, Elexorien & Helritt

Stadthalle Lichtenfels, Lichtenfels 28. & 29.03.2008

(Fotogalerien: Ragnaroek2008 Freitag, Ragnaroek2008 Samstag)

Freitag, 28. März 2008

So, da stand ich nun als Kinderfresser unter Ziegenmelkern. Aber was tut man nicht alles für seine Herzdame...
Nun, zumindest hat die Unterkunftsbeschaffung in letzter Minute doch noch geklappt; ich hatte schon befürchtet, im Auto schlafen zu müssen. So aber konnten wir am Tag vor Festivalbeginn noch ein Zimmer ergattern, was für mein mentales Gleichgewicht deutlich von Vorteil war. Also noch flugs das Gepäck im Hotel abgestellt und schon ging's los aufs Festivalgelände, auf dem schon eine Menge los war. Der Zugang zur Halle allerdings war noch versperrt, was uns erst mal zu einem Rundgang durchs Merch-Zelt verleitete. Die Auswahl an Memorabilien war durchaus dazu angetan, den Besucher ein wenig länger zu beschäftigen und auch die Preise waren meist angemessen.
Eine besondere Freude war mir persönlich der Bierausschank in diesem Zelt, welchen ich auch während der Auftritte meistens in Anspruch nahm, bekam man sein Getränk dort doch wesentlich schneller als am Hauptausschank in der Halle. Und über einen Preis von zwei Euronen für 0,4l Bier konnte nicht mal ich groß meckern, das war genauso preiswert wie das Futter, welches im Essenszelt angeboten wurde. Sogar die Pizza gab's für zwei Euro, allerdings nur am ersten Tag, am Samstag schlug die Inflation am Stand mit der Mafiatorte gnadenlos zu und bescherte den Kunden eine 25-prozentige Preiserhöhung. Man könnte das jetzt zwar als "geschäftstüchtig" bezeichnen, ich allerdings würde hier eher den Begriff "frech" in den Raum werfen (das böse Wort "unverschämt" spare ich mir jetzt mal). Egal, Ausweichmöglichkeiten gab's ja, somit stellte diese Preis"anpassung" ein eher unwichtiges Ärgernis dar. Dafür war der Garderobenpreis mit 50 Cent wiederum sehr angenehm und passte bestens ins allgemeine Preisgefüge des Festivals.
Nachdem wir so das Umfeld des Events abgegrast hatten, war es nun an der Zeit, die heiligen Hallen zu betreten.
(Hannes)

Das Ragnarök ist nicht nur als größtes und ältestes Pagan-Festival berühmt, sondern hat auch einen gewissen Ruf, recht unstetig in der Running Order zu sein. In dieser Hinsicht machte auch das Fünfjährige keine Ausnahme. Nachdem Alestorm kurzfristig absagte, wurde die Running Order am Donnerstag Abend fast komplett umgeschmissen, und der eigentlich geplante Beginn kurzerhand von 14:45 Uhr auf 16:15 Uhr nach hinten verlegt. Also machten wir uns Freitag kurz nach vier auf den Weg in die Halle - tja, und da standen wir vor verschlossener Tür. Na gut, sollte ja gleich auf machen. Es wurde viertel nach vier - immer noch tat sich nix - halb fünf - die Tür blieb weiterhin verschlossen... bis uns schließlich um ca. 16:40 Uhr der Einlass gewährt wurde.
(Tarnele)

Durch die ganzen Umstellung war nun Svartsot der Opener, was die Dänen aber nicht davon abhielt, gleich voll loszulegen, auch wenn der Sound noch nicht wirklich optimal war. Svartsot war eine der Bands, auf die ich mich persönlich sehr gefreut habe, hatte doch das aktuelle Album Ravnenes Saga von mir die maximale Punktzahl bekommen. Und so bestand auch die Setlist ausschließlich aus Songs von Ravnenes Saga, was in Anbetracht der Tatsache, dass sich auf den früheren Alben nur je ein anderes Stück befindet, nicht weiter verwunderlich ist. Und ich muss sagen: live rockt Svartsot genauso wie auf Scheibe, wenn nicht sogar mehr. Auch wenn ich mir einen etwas späteren Auftritt gewünscht hätte, denn zu dieser typischen "Sauf-Pagan-Mucke" gehört nun mal das ein oder andere Bier, um richtig in Fahrt zu kommen.
(Tarnele)

Als Nächstes kamen Norther, die laut Plan zwar erst als sechste Band um 19:00 Uhr auftreten sollten, aufgrund der ganzen Startprobleme aber gleich als Zweites ran mussten. Hier war ich besonders gespannt auf den Auftritt. Zum Teil, weil ich das neue Album der fünf Finnen rezensiert hatte, hauptsächlich aber, weil es im Vorfeld des Festivals doch sehr viele Stimmen gab, die meinten, Norther würde nicht aufs Ragnarök passen. Diese meiner Meinung nach doch arg engstirnige Haltung war aber ziemlich unbegründet, denn die Melodic Deather konnten durchaus den ein oder anderen Pluspunkt an diesem Nachmittag sammeln. Mitreißend wäre vielleicht der falsche Ausdruck für die Performance, grundsolide aber war das auf jeden Fall. Auf der Bühne zeigten die jungen Skandinavier jede Menge Einsatz, welcher denn auch vom Publikum angemessen honoriert wurde. Auch wenn das jetzt nicht unbedingt meine Musik war, muss ich doch anerkennen, dass hier Profis auf der Bühne standen, die sich ihre Teilnahme am Fest redlich verdient hatten.
(Hannes)

Nachdem das Set von Minas Morgul auf den Samstag verschoben wurde und Alestorm krankheitsbedingt abgesagt hatten, ging's weiter mit Sworn. So zumindest dachten alle Anwesenden, den Autor dieser Zeilen mit eingeschlossen. Doch irgendwas am Auftritt der dritten Band des Tages kam mir seltsam vor. Warum nur kannte ich kein einziges Stück, das hier gespielt wurde, immerhin hatte ich doch gerade die aktuelle CD der Norweger in der Mache. Und warum erkannte ich auch kein einziges Bandmitglied? Da war doch was faul! Und ja, es war etwas faul, nämlich der Informationsfluss. Denn Sworn hatten Probleme mit dem Flugzeug (die Instrumente landeten wohl irgendwo, nur nicht da, wo sie sollten) und so wurde die Running Order kurzerhand umgestellt. Die Band, die nun auftrat, war Agalloch. Und diese Umstellung nahmen im Nachhinein doch viele sehr übel, denn für einige Besucher war Agalloch einer der Hauptgründe, überhaupt aufs Festival zu fahren. Da kann ich schon verstehen, wenn man ein wenig enttäuscht ist, weil man seine Lieblinge verpasst. So hat der Auftritt von Agalloch leider vor recht dürftiger Kulisse stattgefunden, die noch dazu eine andere Band erwartete. Mir sagte der Gig so überhaupt nicht zu, ich fand ihn einfach sterbenslangweilig. Nicht nur die Musik konnte mich nicht fesseln, auch die Bühnenpräsenz der vier Herren aus den USA war, gelinde gesagt, nicht vorhanden. Gut, mir muss ja nicht alles gefallen, aber selbst Fans der Band gaben im Nachhinein zu, dass die Amis wohl nicht unbedingt zu den begnadetsten Live-Combos gehört.
(Hannes)

Aber die Show ging weiter, in diesem Fall mit Skyforger. Die Letten zeigten auch deutlich, dass sie aus anderem (Live-)Holz geschnitzt waren, hier war schon wesentlich mehr los, sowohl im Publikum als auch auf der Bühne. Zwar hatten sie ein wenig damit zu kämpfen, dass die Verwirrung ob des Agalloch/Sworn-Tausches einigen der Anwesenden die Laune ziemlich verhagelte, aber das machten sie durch Einsatz und Spielfreude schnellstens wett. Ganz feine Band, deren Musik live toll ankommt. Kleine Anekdote am Rande: Skyforger erhielt während des Auftrittes ganz besonderen Besuch, nämlich von einem über 80-jährigen gebürtigen Letten, der vor 50 Jahren auswandern musste. Als dieser Mann dann in der Tagespresse lesen konnte, dass eine Gruppe aus seiner alten Heimat zu Gast wäre, bat er darum, ein paar Worte mit der Band wechseln zu dürfen. Das (und sogar einen Besuch im Backstage) wurde ihm dann vom Veranstalter ermöglicht, was diesem ungewöhnlichen Besucher wohl sehr gefallen hat (auch wenn es wohl nicht ganz sein Musikstil war). Schön, dass es bei solch einer Veranstaltung auch mal menscheln darf!
(Hannes)

Bei der nächsten Band des Abends ging es dann mit dem menscheln weiter, denn Sworn hatte, wie schon erwähnt, keine Instrumente zur Verfügung und bekam diese kurzerhand von Skyforger gestellt. So muss das sein! (Stand 01.04.: Die Instrumente wurden nach Spanien geflogen und sind immer noch dort, weswegen die Band einen weiteren Gig absagen musste.) Vor diesem Hintergrund ist der Auftritt der Norweger nochmals höher zu bewerten, denn mit fremdem Equipment zu spielen, erhöht die Schwierigkeit doch noch um Einiges. Dabei war den Schwarzmetallern überhaupt nicht anzumerken, dass ihr Gig diese unangenehme Vorgeschichte hatte. Absolut tight und in bester Spiellaune boten die Fünf eine klasse Show, die auch im Saal bestens ankam. Sehr gute Band, die trotz vieler Hindernisse ihr Set an den Mann (und natürlich die Frau) brachte.
(Hannes)

Nun waren Turisas an der Reihe, die von der Menge enthusiastisch empfangen wurden. Allerdings hielt die Begeisterung nicht das ganze Set durch und gerade die Stücke der aktuellen Scheibe zündeten nicht wirklich. So lässt sich der Auftritt mit "ganz nett" umschreiben, nicht mehr und nicht weniger. Deswegen hielt sich der Pit auch in engen Grenzen, obwohl auf der Bühne selber doch einiges los war - aber die meisten warteten wohl auf Primordial, die nach "alter" Setlist von Donnerstag Abend auf diesem Platz hätten spielen sollen.
(Tarnele)

Und der Gig von Primordial war dann auch von ganz anderem Kaliber. Ich gebe es offen zu: Mein Ding isses nicht, ich finde einfach keinen Zugang zu dieser Band. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das der Auftritt der Iren einschlug wie eine Bombe. Die Menge fraß Sänger A. A. förmlich aus der Hand, die Show war stimmig, der Sound überzeugend und die Setlist wohl auch vom Feinsten. Das Publikum ging steil, die Band gab alles, was will man mehr? Das war wohl der erste wirkliche Höhepunkt des Events, so zumindest die fast einstimmige Meinung derjenigen, mit denen ich mich übers Ragnarök unterhalten habe.
(Hannes)
Auch muss man sagen, dass gerade die Songs von The Nameless Dead hervorragendes Livematerial bieten und den Saal wirklich zum Rocken brachten.
(Tarnele)

Dieses Niveau zu halten oder gar zu toppen dürfte schwierig werden, wenn nicht gar unmöglich. Vor allem, weil sehr viele Besucher hauptsächlich wegen Primordial gekommen waren und nun zufrieden erst mal Pause machten. Deswegen war die Halle bei Sear Bliss denn auch deutlich weniger gefüllt, was allerdings dem Auftritt der Ungarn keinen Abbruch tat. Denn bei den verbliebenen Zuhörern kam dieser Gig bestens an. Vielleicht nicht so mitreißend wie bei Primordial, dafür aber etwas zum Zurücklehnen und Genießen, so wussten die Mannen um Bassist und Vocalist Andras Nagydie versammelten Gäste mit ihren Klängen zu erfreuen. Ein wenig statisch war der Auftritt vielleicht, ein bisschen mehr Stageacting hätte schon sein dürfen. Nichtsdestotrotz hatte die Musik einen hohen Unterhaltungswert, das hat mir sehr gut gefallen.
(Hannes)
Sear Bliss war neben Svartsot die zweite Band, auf die ich mich riesig gefreut hatte. So war ich am früheren Abend auch schier verzweifelt, weil ich im ganzen Merch-Zelt kein T-Shirt der Ungarn finden konnte. Aber egal erst mal, Sear Bliss wollte ich mir unbedingt von ganz vorne ansehen, und da sich die Reihen gelichtet hatten, war es auch nicht schwierig, einen Platz vorne am Zaun zu ergattern. So genoss ich die Show, auch wenn, wie bereits von meinem Männe erwähnt, die Bühne etwas belebter hätte sein dürfen. Aber die Posaune rockt einfach - auch wenn Zoltan Pal wohl schon etwas tiefer ins Glas geschaut hatte und sich so ein paar Mal verspielte. Aber das konnte meine Stimmung nicht verderben, genauso wenig wie die Tatsache, dass mir in der Setlist - die vorwiegenden aus Stücken vom neusten Output The Arcane Odyssey und der ersten Scheibe Phantoms bestand - eindeutig "Lost And Not Found" fehlte. Und zur Krönung entdeckte ich nach dem Auftritt, dass es im Vorraum am Merch-Stand doch T-Shirts der Ungarn gab.
(Tarnele)

Nach Sear Bliss waren dann Hellsaw geplant und sie traten wirklich auf! Keine Umstellung, keine Verwirrung; na bitte, es geht doch! Allerdings ist die Musik der Österreicher so überhaupt nicht mein Ding, weswegen ich den Auftritt auch nicht beurteilen kann und will. Außerdem wurde es langsam spät und die Müdigkeit war langsam, aber sicher spürbar, weswegen sich die beiden Berichterstatter dazu entschlossen, den Rückzug ins Hotelzimmer anzutreten, immerhin stand ja noch ein sehr langer Samstag bevor. Somit verpassten wir leider auch die Auftritte von Killing Spree (die eigentlich am Samstag dran gewesen wären) und Winterdome. Schade zwar, aber nicht zu vermeiden, wenn man nicht mit unendlicher Kondition gesegnet ist.
(Hannes)

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