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Konzert-Bericht

Obituary, Holy Moses & Avatar

Xecutioner's Return Tour

Backstage, München 30.01.2008

(Fotogalerie)

Bis vor Kurzem kursierten noch dubiose Dates im Internet, bei denen Holy Moses die Giganten Slayer und Metallica supporten sollten. Viel realistischer war dann doch dieser Abend im Backstage, bei denen Holy Moses die alten Haudegen von Obituary begleiteten. Dass man hierbei von einer Co-Headliner-Tour sprechen konnte, zeigten die sehr euphorischen Reaktionen der Fans auf die Band um Sabina Classen. Doch greifen wir hier nicht zu weit vor.

Um kurz vor halb acht trudelten wir im Backstage ein und nahmen gleich mal den Merchandise-Stand in Augenschein. Große Auswahl, zivile Preise, so wie es sein muss. Die Zeit bis Beginn vertrieb man sich mit dem ein oder anderen Plausch, bevor um kurz nach acht zum ersten Mal die Lichter im Saal ausgingen.

AvatarDie Schweden Avatar waren die dritte Band im Bunde und die erste auf der Bühne. Zu diesem Zeitpunkt war zwar das Backstage schon relativ gut gefüllt, nur trollten sich ca. 95 % der Anwesenden in Barnähe oder bei den Sitzgelegenheiten an den seitlichen Hallenmauern, so dass kaum Zuschauer direkt vor der Bühne auszumachen waren. Den Jungs war das aber wohl anscheinend egal, denn sie rockten ordentlich und mit einer großen Portion Selbstvertrauen ihren melodischen Thrash Metal durch die PA. Auch der eher verhaltene Beifall zwischen den Songs beeindruckte Avatar relativ wenig. Erst gegen Ende des Sets wurde der Beifall lauter und anhaltender, so dass man diesen Auftritt doch noch als Erfolg verbuchen konnte. Bis dahin wurde jedoch gepost, bis die Balken krachten. Wenn die Jungs nicht gerade extrem tief standen oder ihre Gitarren um den Hals wirbelten (passt irgendwie dann doch eher zu Power Metal) liefen sie bangend ständig von links nach rechts, von vorn nach hinten, es war sehr viel Bewegung auf der Bühne. Selten so eine spielfreudige und "lebendige" Band on Stage gesehen. Da machten auch kleinere Aussetzer von Sänger Johannes Eckerström nichts, der mitten in der Ansage ins Stocken geriet und sich mit einem lachenden "What the fuck is the next song called???" aus der Affaire zog, bevor "All Which Is Black" losgetreten wurde. "The End Of Our Ride" und "All Hail The Queen" vom aktuellen Longplayer Schlacht wurden ebenso zum Besten gegeben, bevor nach 35 Minuten Spielzeit der erste Streich des Abends vorbei war. (Ray)

Holy MosesDer Einzug von Holy Moses wurde von einem Intro in XXL-Version und mit Reggae-Klängen eingeläutet, bevor die Band nacheinander und unter sehr viel Beifall die Bühne enterte. Was viele bis nach dem ersten Song noch nicht wussten: Der Auftritt stand lange Zeit noch auf der Kippe, hatte Sabina (Vocals) doch mit einer herben Bronchitis bzw. Lungenentzündung zu kämpfen. Dem Einsatz von Olli von Sycronomica ist es zu verdanken, dass Sabina den Auftritt durchziehen konnte, hat er die Gute doch zum HNO-Arzt gefahren mit anschließender Tour-de-Apotheke, um auch ja alle verschriebenen Medikamente zu ergattern. Am Rande sei auch noch erwähnt, dass Sabina Classen dem Mann in Weiß auch durchaus keine Unbekannte war. Sabina dankte dann auch erst mal Olli für seinen Einsatz, bevor es mit "In The Slaughterhouse" vom Finished With The Dogs-Album weiter ging. Und da man sich bereits in der Vergangenheit aufhielt, ging man mit "Lost In The Maze" ein Album weiter. Die Fans dankten dieser musikalischen Zeitreise und dem Engagement der Band mit mächtig Kopfgeschüttel, einem immer wieder aufkeimendem Pit und lautstarken Hey-Hey-Rufen. Nach "Life's Destroyer" ist man mit "End Of Time" in der aktuellen Schaffensphase der Band angelangt, unterstützt von den Fans. Dass Sabina gesundheitlich nicht auf der Höhe war, merkte man immer wieder an den Hustenanfällen zwischen den Songs, die Sabina locker mit "Oh, mein Husten hört sich ja genauso an wie mein Singen..." kommentierte. "Defcon II" durfte in der Setlist genauso wenig fehlen wie "Finished With The Dogs", die genau wie der Rest der Setlist kräftig von den Fans unterstützt wurden. Von so viel Unterstützung und Engagement war Sabina sichtlich angetan und beschloss kurzerhand, dass entgegen der ursprünglichen Planung der Set nicht gekürzt werden sollte. Sabina kämpfte sich, durch Kodein, Antibiotika und sonstige Medikamente unterstützt, durch ihren Set, bevor das finale "Too Drunk To Fuck" den Set beschloss. Dass Holy Moses nach wie vor eine Band für Fans ist zeigte sich, als Sabina die ersten Fans auf die Bühne zum gemeinsamen Abmoshen holte. Und schon bald war die Bühne reichlich bevölkert. Kein Zweifel: Holy Moses sind und bleiben live eine Macht. Auch gesundheitlich angeschlagen.
(Ray)

ObituarySo, nachdem ich den Wassersprühattacken von Sabina glücklicherweise entkommen war (nennt mich zimperlich, aber wenn jemand Wasser in die Menge spuckt, nachdem sie gerade erzählt hat, dass sie an einer Lungenentzündung laboriert, kommt bei mir nicht unbedingt ein wohliges Gefühl auf), war es nun an der Zeit für den Headliner, das nach floridianischem Death Metal dürstende Publikum zu unterhalten. Und von Anfang an war klar, dass es an diesem Abend nur einen Gewinner geben konnte und der hieß Obituary! Zuerst einmal wusste mich der Sound endlich zu überzeugen. Fand ich die Soundkulisse bei Avatar einfach ziemlich holprig und etwas unzusammenhängend und klang die Mucke von Holy Moses zwar recht ordentlich, aber nicht überragend, gab es soundtechnisch jetzt endlich das volle Brett auf die Lauschlappen. Und die Wucht der Musik war wirklich mitreißend. Sofort bildete sich ein nicht gerade kleiner Pit, der auch den ganzen Gig Bestand hatte. Die Songauswahl war zwar hauptsächlich auf die letzten beiden Alben abgestimmt, aber auch All-Time-Favs wie "Chopped In Half" oder "Slowly We Rot" wurden ins Publikum gefeuert, welches der Band buchstäblich aus der Hand fraß. Schade nur, dass es kein Stück von "The End Complete" und "World Demise" in die Setlist geschafft hatte, aber auch so ward die Meute mehr als zufriedengestellt. Die Band um die beiden Tardy-Brüder machte auch klar, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, wild auf der Bühne umherzuhopsen, auch mit relativ wenig Stage-Acting war die Präsenz des Fünfers immer spürbar. In der Zugabenpause gab's dann noch ein kleines Drumsolo von Donald Tardy, welches einem die Wartezeit auf die letzten Song noch angenehm verkürzte. Aber auch die Zugabe war dann irgendwann einmal zu Ende und erschöpft, aber hochzufrieden wurde dann noch der Merch-Stand ein wenig geplündert, die Preise waren, wie Kollege Ray schon erwähnte, in Ordnung. Auch das ein oder andere Bandmitglied zeigte sich noch am und um den Stand, nur die Signing Session von Avatar ging ziemlich ins Leere, so wirklich interessierte das anscheinend niemanden.

Insgesamt ein durchaus gelungener Abend, der zwar ein wenig holprig in die Gänge kam (Avatar waren meiner Meinung nach einfach eine Fehlbesetzung), aber dann mächtig Fahrt aufnahm, was man für einen Eintrittspreis von 24 Euronen aber auch erwarten durfte.
(Hannes)

Setlist Obituary:
Intro
Find the Arise
On The Floor
Chopped In Half
Turned Inside Out
Threatening Skies
By The Light
Face Your God
Lasting Presence
Insane
Back Inside
Evil Ways
Drop Dead
Contrast The Dead
Stand Alone
Slow Death
Second Chance
Slowly We Rot

Ray & Hannes

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