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Konzert-Bericht

Apocalyptica, Sturm Und Drang & Stam1na

Zenith, München 27.10.2007

ApocalypticaEndlich kann ich den weißen Fleck auf meiner Konzertlandkarte füllen und Apocalyptica live sehen. Wurde auch höchste Zeit. Also ab in den Zenith, der praktischerweise gleich bei mir ums Eck ist. Das ist aber schon das einzig Postive, was ich über diese Lokalität zu vermelden habe. Die Messehallenatmosphäre lässt sich nicht leugnen - zugig, kühl, ungemütlich. Aber was solls, schließlich will ich ja ein Konzert besuchen und keine gemütliches Pläuschchen halten. Erst mal beim Merchandise-Stand umgucken - ein T-Shirt 25 Euro??? Ne, also wirklich nicht, das sind mal 40% über dem Standardpreis von 17 Euro! Also verzichte ich auf ein Shirt und kaufe meiner Tochter für 35 Öcken einen Hooder, der ist preislich gerade so vertretbar. So, nun noch etwas für die trockene Kehle - mit 3,50 für die Halbe gehobenere Preise, aber immerhin kostet der Spezi nur 3 Euro, das ist ja schon mal was.

Wir suchen uns ein Plätzchen etwas weiter hinten und erwarten die erste Vorband. Stam1na eröffnet den Abend - leider ist der Sound sehr mau, das Schlagzeug überlagert fast alles, vom Rest ist kaum etwas zu hören. Also gehen wir etwas weiter vor und platzieren uns seitlich. Dort ist es schon besser, wenn auch perfekt der wohl falsche Ausdruck wäre. Die Finnen - die bereits zwei Alben veröffentlicht haben und in ihrer Heimat auch schon Chartplatzierungen errangen - machten dort oben auf der Bühne ordentlich Stoff. Ein guter Opener, wenn auch nicht ganz meine Musikrichtung, die wohl irgendwo zwischen Thrash und klassischem Heavy Metal anzusiedeln ist. Durchaus lustig waren auch Anttis Ansagen, die zwischen deutsch, englisch und finnisch wechselten, was sehr zur Erheiterung beitrug. Nach 30 Minuten war ihr Auftritt dann auch schon beendet.

Nach erträglicher Umbauphase kamen dann Sturm und Drang auf die Bühne. Die fünf Teenies aus Finnland - alle zwischen 15 und 16 Lenze jung - waren mir bisher gänzlich unbekannt. Aber was sie dort auf der Bühne fabrizierten, war durchaus hörenswert. Heavy Metal der reinen Sorte, und ihre Instrumente beherrschen sie durchaus. Andre hinterm Mikro hat eine kraftvolle und klare Stimme - hier könnte in Zukunft noch durchaus Großes erwachsen. Als vorletztes Stück gaben die Finnen Maidens "Fear Of The Dark" zum Besten - was das Publikum natürlich rocken ließ. Dachte ich mir nach der zweiten Textzeile noch: "uiui, Maiden zu covern ist wohl etwas hoch gegriffen" musste ich diese Meinung wenig später jedoch revidieren, fand Andre doch noch zur vollen Gewalt seiner Stimme. Hut ab Jungs, solide Leistung!

Das Bühnenbild für Apocalyptica stand schon und die sieben Sachen von Sturm und Drang waren schnell weggeräumt. Nun kann es endlich losgehen. Dachte ich zumindest. Die Headliner zeigten Starallüren, und so musste das Volk sich ein wenig länger gedulden, bis sie endlich die Bühne enterten. Nacheinander kamen, immer von einem Spot und dem Jubel der Menge begleitet, Antero (der, wie gewohnt, Apocalyptica live zur Verfügung steht), Perrtu, Eicca und Paavo auf die Stage und nahmen, von links nach rechts, auf ihren Sesseln Platz. Zum Schluss sprintete Micco hinter sein durchsichtiges Schlagwerk. Dann legten sie los mit dem Titelstück des neuen Albums Worlds Collide, begleitet von einer furiosen schwarz/weiß-Lichtershow, die zwar toll aussah, mir aber im Graben beim Fotografieren einige Probleme bereitete. Weiter ging's mit "Refuse/Resist" (im Orginal von Sepultura) und, zu meiner Freude anderen Lichteffekten, das nicht nur das Publikum abgehen ließ, auch Perrtu und Eicca kamen vor an den Bühnenrand und entlockten ihren Instrumenten die irrsten Töne. "I'm not Jesus" - auf CD mit Corey Taylor - war das dritte Stück und die Menge bewies, dass sie auch bei dem neuen Material schon recht textsicher ist. Danach verließ ich den Graben, so dass ich leider "Fight Fire With Fire" (Metallica-Cover) nur am Rande mitbekam. Nachdem ich meine Kamera der Obhut eines Ordners überließ, suchte ich mir ein Plätzchen vorne am linken Rand der Halle und beobachtete die Show.

Apocalyptica Einfach atemberaubend, was die Jungs da auf ihren Instrumenten hinlegen und dabei abgeben wie ein fuchzger Rettich! Hinzu kam eine wirklich tolle Lightshow, abwechslungsreich, stimmig, überraschend. Auch das neue Songmaterial war gut umgesetzt, auch wenn ich eher ein Fan der älteren Sachen bin, so gefielen mir die acht Songs der neuen Scheibe instrumental doch sehr. Allerdings war im Publikum bei Krachern wie "Seek And Destroy" oder "Enter Sandman" deutlich mehr Bewegung. Letzteres war dann auch der Abschluss, die Menge tobte, und so kamen die Finnen zurück auf die Bühne und erfreuten das Publikum mit "Nothing Else Matters". Hatte ich bei "Bittersweet" gedanklich noch ein Lob ans, im Übrigen sehr gemischte, Auditorium ausgesprochen, so leuchteten jetzt doch hier und da Wunderkerzen auf. Nunja, wenn's denn sein muss. Zweite Zugabe war "Life Burns" und mit "Inquisition Symphony" ging es dann nochmals richtig ab. Leider konnte ich die Zugaben nicht so wirklich genießen, da mein Kreislauf versagte. Nach weiteren Rufen gab es zum Abschluss noch "Seemann" und ein sehr gelungenes Konzert fand sein Ende.

Ich persönlich hätte mir noch mein Lieblingsstück "Harmageddon" gewünscht und "Path" wurde auch nicht zum Besten gegeben, aber man kann nicht die Wünsche aller Fans befriedigen. Die Vorbands waren nicht schlecht, allerdings finde ich persönlich, dass etwas ausgefallenere Musik hier passender gewesen wäre, wie z.B: Diablo Swing Orchestra. So waren es zwei klassische Metalbands, die der Musik des Headliners nicht ganz gerecht wurden. Aber Schwamm drüber, beim nächsten Gastspiel in München bin ich sicher wieder mit dabei!

Setlist Stam1na:
Paha Arkkitehti
Merestä Maalle
Vapaa Maa
Kaksi Reittiä Yksi Suunta
Sokea Hullu
"Bielefeld"
Kadonneet Kolme Sanaa

Setlist Sturm Und Drang:
Intro
Broken
Learning To Rock
Rising Son
Indian
Fear Of The Dark
Forever

Setlist Apocalyptica:
Worlds Collide
Refuse/Resist
I'm Not Jesus
Fight Fire With Fire
Grace
SOS
Repressed
Betrayal
One
Helden
Ion
Seek And Destroy
Bittersweet
Last Hope
Hall Of The Mountain King
Enter Sandman
Nothing Else Matters
Life Burns
Inquisition Symphony
Seeman

Tarnele

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