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Konzert-Bericht

Obscura, Agonize, Over Your Threshold & Delirium's Dawn

Titanic City, München 29.09.2007

Wiesn-Zeit - das heißt für den Normal-Münchner: am Wochenende der Theresienwiese möglichst fern bleiben, besonders am Italienerwochenende. Da trifft sich's doch gerade gut, dass im Titanic City am Samstagabend ein Konzert angesagt ist, haben wir auf unserem Weg dorthin vom Münchner Norden aus doch keinerlei Berührungspunkte mit der Innenstadt. Als wir ankamen, war das Titanic einigermaßen gefüllt - das ist der Vorteil dieser Location, selbst mit nur 50 Gästen wirkt der Laden nicht leer, und es dürften ein paar mehr gewesen sein - aber die erste Band, Delirium's Dawn, hatten wir bereits verpasst. Diesbezüglich wäre es nett, wenn auf der Homepage des Titanic Anfangszeiten angegeben wären. Ich hatte mich nämlich an den normalen Samstagzeiten orientiert, und da öffnet es erst um 21:00 Uhr.

Um ca. 22:00 Uhr legten Over Your Threshold los. Die Münchner Jungs machten ihre Sache ganz gut, auch wenn das Ganze für mich irgendwie in die Kategorie "Schülerband" reinfällt. Gut, wahrscheinlich sind die vier der Schulbank schon entwachsen, aber so, wie für den 20jährigen alles, was die 30 überschritten hat "alt" ist, ist für mich alles unter 22 "Jungvolk". Musikalisch wurde hauptsächlich Thrash geboten, wenn man mal vom Gesangsstil absieht. War okay, nichts Weltbewegendes, aber ein guter Opener - auch ist bei Over Your Threshold durchaus Potenzial vorhanden, vor allem wenn Vocalist Leo seine Skala noch etwas erweitert.

Weiter ging's mit den Bosniern Agonize, die aber nur zu dritt auftreten konnten. Der Sound ging runter wie Öl, melodischer Death mit Thrashschlagseite, wenn da nur nicht das ständige Gekreische des Sängers gewesen wäre - immer in einer Tonlage ging es auf Dauer doch ordentlich auf den Sack - in meinem Fall auf die Eierstöcke. Hingegen war Bassist Dario Stevanovic einfach gigantisch! Sieht man heute kaum noch 4-saitige Bässe, so sind 6-saitige doch eine Seltenheit. Und wie er auf seinem Instrument abging! Da wurde einem vom Zuschauen schwindlig, von den eingebildeten Knoten in der Fingern gar nicht zu reden. Allein schon deswegen hat sich Agonize auf jeden Fall gelohnt!

Auch die Münchner Headliner Obscura mussten auf einen Mann verzichten, schafften es aber im Gegensatz zu Agonize nicht, den Verlust wett zumachen. Dem Sound - in erster Linie zünftiger Death - fehlte etwas. Der Funke wollte nicht so recht überspringen, auch wenn hier endlich mal richtiger Gesang geboten wurde - mit richtig meine ich, dass man auch ohne nachzuprüfen weiß, dass der Kerl da vorne am Mikro Eier in der Hose hat. Ansonsten ist nicht viel hängengeblieben, aber ich kann mir vorstellen, dass Obscura zu viert wirklich Laune machen. Wenn sich dann noch Bassist Jonas dazu entschließt, seiner 80er Jahre-Frisur ein Ende zu bereiten, freue ich mich schon auf die nächste Gelegenheit, die Jungs live zu sehen und mir ein Bild mit kompletter Besetzung zu machen.

Nun kommen wir zu einem weiteren Vorteil der Location: Anders als in so manch anderem Schuppen geht im Titanic City das Programm nach Konzertschluss weiter, und so kann man gemütlich bis vier Uhr morgens auschillen. Die Männer hinterm Plattenteller wissen auch, was guter Metal ist und ehe man sich versieht, ist die letzte U-Bahn längst abgedüst.
Alles in Allem ein gelungener Abend mit guter, wenn auch nicht überragender Live-Mucke.

Hannes & Tarnele

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