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Konzert-Bericht

Gwar

Backstage, München 02.04.2007

Wer mal wieder richtig verückten Spaß erleben wollte, der war am 2. April im Backstage genau richtig. Denn wer anderes als Gwar können ein derart bizarre Show aufs Parkett legen, ohne sofort für verrückt erklärt und eingeknastet zu werden. Das dachten sich auch jedem Menge Leute, die die Band in München sehen wollten und so war das Backstage bis zum Konzertbeginn auch sehr ordentlich gefüllt.

Eigentlich sollten President Evil diesen Abend eröffnen, doch zum eigentlich Startpunkt des Abends tat sich auf der reichhaltig mit Gedärm und Kadavern geschmückten Bühne außer Hintergrundberieselung erstmal gar nichts. Das schien auch keinen so wirklich zu stören, denn wegen President Evil waren wohl die wenigsten anwesend. Als sich dann abzeichnete, dass die Bremer wohl nicht mehr spielen würden, machten sich die ersten daran, sich eine gute Ausgangsposition für das anschließend zu erwartende Schlachtfest zu sichern.

Und ein Schlachtfest sollte es werden, denn als Oderus Urungus und Co. die Bühne betraten, gab es kaum ein Halten mehr. Zunächst wurde einem Soldaten per Kopf-Ab der Garaus gemacht, Blut spritzte meterweit ins Publikum, danach ging vor der Bühne der Punk ab und die urig gekleideten Scumdogs Of The Universe mit ihren Riesendödels und -schwertern standen dem auf der Bühne in nichts nach. Allen voran natürlich Oderus Urungus, der nicht nur am Mikro sondern auch am Riesenschwert eine gute Figur machte und zwischen den Songs immer wieder unterhaltsame Einlagen lieferte, bei denen er sich mit Hilfe einiger weiterer Gesellen gesellschaftskritisch durch die Weltgeschichte schnetzelte.
Nach dem Soldaten musste eine onanierende Kombination aus Adolf Hitler und Jesus dran glauben, die nicht nur Blut sondern auch literweise "Sperma" ins Publikum ergoss. Gesellschaftskritisch wurde es beim Pfählen eines amerikanischen Cops oder bei "Schädelspalten mit George W. Bush", der ohne Schädelplatte einen riesigen Haufen Scheiße im Kopf offenbarte. Weiter ging es mit Billy Idol, wobei ich mir hier nicht ganz sicher bin, der zuerst auf Drogen gesetzt wurde und anschließend zu seinen Armen "Lebe wohl" sagen musste. Auch die Kirche bekam ihr Fett weg, hier musste Papst Benedikt dran glauben, aber auch die Gegenseite musste nach anfänglicher Überlegenheit die Niederlage und den Tod Satans eingestehen. Dazwischen gab es reichlich Unterhaltung in Form alter und neuer Songs, die die Truppe souverän ins Publikum feuerte. Bei solch geschmackvoller (oder geschmackloser, je nach Standpunkt) Unterhaltung war es aber kein Wunder, dass die Zeit wie im Flug verging.

Glücklicherweise kamen Gwar aber noch für zwei Zugaben zurück auf die Bühne, wobei sie diesmal Osama Bin Laden und einen Redakteur vom Metal Hämmerchen über den Jordan schickten, und das Publikum beim letzten Lied mit einer riesigen Kanone beschossen, aus der Eiter, Blut und was weiß ich in beinahe unendlichen Mengen spritzen. Nachdem aber auch diese Kanone endgültig ihre Munition verschossen hatte, war endgültig Schicht im Schacht und die Anwesenden plantschten pitschnass aber glücklich dem Ausgang entgegen.

Lord Obirah

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