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Konzert-Bericht

Necrophobic, Raise Hell, Origin Blood, Knowhere & Human Bloodfeast

Metropolis, München 08.10.2006

Ein äußerst schmackhaftes Package, das da mit Necrophobic, Raise Hell und Human Bloodfeast im Metropolis Halt machte, von Origin Blood und Knowhere hatte zumindest ich bis zu diesem Abend noch nichts gehört und rechnete mir auch gar nicht viel aus. Dass die Hannoveraner Thrasher (?) Bitterness ihren Auftritt aufgrund arbeitstechnischer Gegebenheiten nicht bestreiten konnten, sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt.

Den Auftakt durften Human Bloodfeast machen. Wie undankbar der Job der Openers sein kann, mussten die Regensburger leidlich feststellen, denn maximal zehn Leute hatten sich zu diesem Zeitpunkt in der Halle eingefunden, um sich die Ohren durchpusten zu lassen; fehlte eigentlich nur noch der Dornenbusch, der durch die Halle geweht wurde.
Die zum Quartett geschrumpfte Band, Gitarrero Marcus konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht am Gig teilnehmen, machte aber das Beste aus der traurigen Situation und legte mit alten und neuen Songs einen mehr als ordentlichen Gig aufs Parkett, der Appetit auf mehr machte. Dazu passte die Ankündigung der Releaseparty am 16. Dezember in der Regensburger Mälzerei, so dass sich Anhänger technisch anspruchsvollen Death Metals auf neues Material und neue Gigs freuen dürfen.

Auch wenn immer noch nicht wirklich mehr Leute in der Halle waren und sogar noch weniger Banger als bei Human Bloodfeast vor der Bühne Position bezogen hatten, Knowhere ließen sich unterstützt durch einen sehr guten Live-Sound den Spaß nicht verderben. Die Band aus der Schweiz, die sage und schreibe schon 14 Jahre aktiv ist, präsentierte sich äußerst spielfreudig, wobei das Fehlen eines etatmäßigen Sängers bzw. einer Sängerin am vorderen Bühnenrand zunächst verwirrte. Das schlug aber in Staunen und Respekt um, als man endlich die Quelle des schwarzmetallischen Gesangs ausfindig machen konnte. Die befand sich nicht hinter der Bühne in Form eines blechernen Kollegen, sondern entpuppte sich als der Schlagzeuger der Band. Hut ab hierführ, denn die Songs der Eidgenossen erforderten aufgrund ihres Abwechlungsreichtums einiges an spielerischer Klasse, die Drummer Kov trotz Doppelbelastung souverän meisterte. Die Songs sprühen nur so vor Ideen, waren aber trotz zahlreicher Tempiwechsel und vieler Riffs und Melodien stehts eingängig und durch die stilistische Vielfalt konnten Anhänger aus Black (Dissection lassen grüßen), Thrash oder auch Death und Gothic Metal dem Material etwas abgewinnen. Logische Konsequenz, am Ende des Abends musste ein Tonträger her. Knowhere sollte man im Auge behalten.

Vollmundig war die Aussage von Sänger/Gitarrist Rob, der den Gig von Origin Blood damit anpries, dass die Zuhörer den wohl besten schwedischen Death Metal aller Zeiten zu hören bekommen würden. Allerdings entpuppten sich diese Versprechungen mit zunehmender Spieldauer als hohle Phrasen, denen die Band zu keiner Zeit gerecht wurde. Auch hier war die Musik durchaus abwechlungsreich, der Gesang mal aggressiv, mal melodisch, auch die Bewegung auf der Bühne war nicht zu verachten, und mit Bassist Simon hatten die Schweden einen Tieftöner in ihren Reihen, den man ruhigen Gewissens als Mr. Fastfinger bezeichnen konnte. Trotzdem zündeten die Songs zu keiner Zeit und hinterließen eher gelangweilte Gesichter denn ekstatische Banger. Vielleicht lag es auch an der etwas übertriebenen Selbstdarstellung von Rob, aber trotz der sichtbaren Spielfreude boten Origin Blood durchschnittliche Allerweltskost, die nicht überzeugen konnte.

Anders dagegen Raise Hell. Inzwischen waren gut 40 zahlende Gäste anwesend, so dass es vor der Bühne nicht mehr ganz so leer war. Zwar war das Publikum auch hier noch ein wenig schüchtern und erst nach massiven Aufforderungen seitens Sängers Jimmy "drängte" sich das Publikum dichter vor der Bühne. Jetzt kam auch zum ersten Mal sowas wie richtige Stimmung auf. Die Band präsentierte sich äußerst agil, zockte sowohl alte als auch neue Songs sehr souverän und kam insgesamt äußerst sympatisch rüber. So steigerte sich die Stimmung immer mehr und am Ende kamen Raise Hell sogar noch für zwei Zugaben zurück auf die Bühne, was den Schweden zusätzliche Sympathiepunkte einbrachte. Sehr guter und überzeugender Auftritt.

Trotz des überzeugenden Gigs von Raise Hell wurde schon bei den ersten Tönen der folgenden Band klar, weswegen die meisten Leute gekommen waren: wegen Necrophobic. Und die ließen es von Anfang bis Ende richtig krachen. Mit einem neuen starken Langeisen namens Hrimthursum im Rücken, ging das Quartett nach kurzem Intro gleich in die Vollen und legte einen tighten Auftritt aufs Parkett. Die Gitarrenfraktion um Johan Bergebäck und Sebastian Ramstedt feuerte aus allen Rohren, Drummer Joakim Sterner drosch mit solcher Hingabe auf sein Kit ein, dass er zwischen den Songs Lockerungsübungen für seine Handgelenke machen musste und Sänger/Bassist Tobias SidegÃ¥rd keifte dazu am Mikro seine schwarzen Botschaften ins Publikum. Sehr schön fand ich dabei, dass er zu jedem Song ein paar Worte verlor und kurz erklärte, um was es sich beim nächsten Lied drehte.
Entsprechend gab es nach jedem Lied lauten Beifall ebenso wie viele Anfeuerungsrufe und die Stimmung in der Halle war trotz der geringen Zuschauerzahl exzellent, was auch der Band gefiel, die sich artig beim Publikum bedankte und immer wieder die Kommunikation mit selbigem suchte.
Das führte auch hier schließlich zu zwei Zugaben, die ein gewisses erheiterndes Element enthielten. Vor "Nailing The Holy One" wollte Tobias wissen, ob denn jemand anwesend sei, der Jesus Christus mag. Als er schließlich nach kurzem peinlich berührtem Schweigen ein lautes "YES" vernehmen musste, war er so verwirrt, dass er mit weit aufgerissenen Augen ein verdutztes "oh" ins Mikro säuselte, den Song ankündigte und schleunigst zu spielen anfing. Mit einer positiven Antwort hatte der Gute wohl nicht wirklich gerechnet.
Schade, schade, schade, dass nach knapp 70 Minuten endgültig Schluss war und der Vorhang für diesen Abend fiel.

Abgesehen von den wenigen Leuten und den schlechten Origin Blood gibt es an diesem Konzertabend absolut nichts auszusetzten. Gut, Human Bloodfeast hatten mit einer etwas leisen Gitarre zu kämpfen, aber insgesamt war der Sound bei allen Bands hervorragend und mit Knowhere, die sich nach Konzertende als äußerst sympathische Zeitgenossen entpuppten, gab es auch eine sehr positive Überraschung. Solche Packages dürfen ruhig öfter vorbeischauen.

Setlist Human Bloodfeast:
Schizophrenic Butchering
Bath Of Bugs
Twisted Desires
Disembodied
When Satan...
Orgasm Through Mutilation
BDD
Perverse Lust
Dead Body Sodomy
She Cum...

Setlist Knowhere:
April 14th, 9.15 a.m.
The Mascot
World Of Sugar
Drowning Into Tears Of Subconsciousness
The Snowball
Plethora
Seven Winters

Setlist Origin Blood:
Slipsknut
Within
To Have And To Hold
Enlightenment
Headache
Mr. Jakker Daw
The End
Sorrow

Setlist Raise Hell:
Devil's Station
City Of The Damned
Dance With The Devil
The Haunted House
To The Gallows
Devilyn
Ghost I Carry
Not Dead Yet
---
Reaper's Calling
Death Race

Setlist Necrophobic:
Blinded By Light, Enlightened By Darkness
Into Armageddon
I Strike With Wrath
The Awakening
The Frozen Empire
Darkside
The Crossing
Act Of Rebellion
Sitra Ahra
Spawned by Evil
---
Nailing The Holy One
Nocturnal Silence

Lord Obirah

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