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Konzert-Bericht

Axxis, Pink Cream 69 & Crystal Ball

Ohrakel, Ingolstadt 12.03.2004

Freitag Abend, 20 Uhr, Tatort: Ingolstadt

Ca. 500 Menschen haben sich um eine kleine Halle am Ingolstädter Hauptbahnhof geschart. Grund dieses Auflaufes: Axxis und Pink Cream 69 - zwei Institutionen der deutschen Rock und Metal Landschaft - haben sich in dieses kleine Nest an der Donau verirrt, um die Anhäger der etwas lauteren Klänge hinter ihren Sofas hervor zu locken. Unterstützt werden die Jungs dabei von Crystal Ball aus der Schweiz. Grund genug für mich ebenfalls dorthin zu pilgern und zu sehen, was dem Volke so geboten wird.

Pünktlich um 21 Uhr enterten die Eidgenossen zu Alpenhornklängen die Bühne und schmetterten der Menge den ersten Song um die Ohren. Obwohl der Fünfer von Anfang an gute Laune verbreitete und den Jungs das Grinsen förmlich im Gesicht zu kleben schien, benötigten sie doch drei Lieder um das Publikum in Bewegung zu bekommen. Nach diesen kleineren Anlaufschwierigkeiten schafften sie es mit ihren ohrwurmartigen Melodic Rock/Metal Songs aber doch eine super Stimmung in die Halle zu kriegen (hier sammelte dann der Sänger durch seinen Charme und die doofen Sprüche zusätzliche Pluspunkte).
Nach 30 Minuten war der ganze Spaß zwar schon vorbei, aber die Jungs hatten einige Fans mehr und die beiden Hauptacts eine perfekte Grundstimmung. Besser hätte der Abend gar nicht beginnen können.

Nach einer kurzen Umbauphase erklangen die ersten Töne von Mystery Of Time, dem Intro des neuen Axxis Albums und des zugehörigen Openers Angel Of Death. Der Sound war genau wie bei Crystal Ball - und später bei PC69 - über alle Zweifel erhaben. Ein großes Lob an den Menschen hinterm Mischpult. Aber zurück zur Show: Mittlerweile hat es das weibliche Publikum geschafft die ersten beiden Reihen fast für sich allein zu vereinnahmen. Die Gründe hierfür werden mir aber wohl auf ewig verschlossen bleiben, denn mit seinem selbstgehäkelten Mützchen sah Sänger Bernhard Weiß doch schon ziemlich bescheuert aus. Fast noch seltsamer war dann aber die Begründung für dieses Outfit: "Ich hab mir den Bart gefärbt und der leuchtet jetzt im Dunkeln. Damit ich nicht ganz bescheuert ausschau, hab ich mir die Mütze hier aufgesetzt" HÄH?!?
Naja, was soll's... Mütze hin, gefärbter Bart her... die Show war geil. Mit der Mischung aus alten und neuen Songs, die sie im Gepäck hatten, schafften es die Mannen um Bernie die Fans vor der Bühne um den kleinen Finger zu wickeln. Egal ob Klassiker oder ein neuerer Track - das Publikum feierte die Band und diese spielte sich in einen wahren Rausch. Neben einer gesangtechnisch einwandfreien Leistung trieb der Frontmann so nebenbei seine Spielchen mit der Menge. Dumme Sprüche und schlechte Witze wechselten sich ab und wir wissen nun auch, dass man von der Bühne aus den Mädels besser in den Ausschnitt schauen kann. Jaja Bernie, du alter Schwerenöter. Als Ersatz für den seit einer halben Ewigkeit verschwundenen Ritchie Michalski saß Andre Hilgers von Silent Force hinter der Schießbude; und auch er machte seinen Job wirklich gut. Hier gab's wirklich nichts zu meckern.
Ungefähr zur Halbzeit wurden dann die Akkustik Klampfen ausgepackt. Mit weiblicher Unterstützung aus dem Publikum (die Ina aus der Oberpfalz hatte das Vergnügen den Wackelkranz zu bedienen) wurden die beiden Klassiker Fire And Ice und Touch The Rainbow vorgetragen. So nett das war, die Masse war nicht gerade angetan von dieser Idee und die Stimmungskurve zeigte mit einem Schlag steil nach unten. Aber Axxis wären nicht Axxis würden sie damit nicht fertig werden: Mit Wind In The Night und Little Look Back wurde der Endspurt eingeläutet. Da rockten die Kameraden noch mal so richtig ab und nach insgesamt drei Zugaben und knappen 90 Minuten hinterließen sie ein durchweg zufriedenes Publikum.
Alles in allem erlebten die Ingolstädter eine blendend aufgelegte Band, bei der nicht nur der Frontmann als Stimmungskanone glänzen konnte. Hier wurde eine klasse Show mit einer guten Songauswahl geboten, auch wenn mir der eine oder andere Klassiker gefehlt hat.

Eigentlich war die Stimmung in der Halle nach Axxis perfekt. Eigentlich hätten Pink Cream 69 keine Probleme haben sollen, an die Leistung der anderen beiden Bands anzuknüpfen. Eigentlich...
Dummerweise verflachte das Interesse des Publikums nach einigen Songs und die Reihen lichteten sich. Es schien fast so, als ob die meisten der zahlenden Gäste nur wegen Axxis gekommen wären, aber damit taten sie den Mannen um David Readman Unrecht. Auch wenn die Mucke der Rosaroten nicht ganz die Partytauglichkeit von Axxis erreicht, haben sie eine Menge starker Songs am Start, mit der sie an jedem Ort Stimmung machen können. Diejenigen, die nicht vorzeitig die Halle verlassen hatten, bekamen ein Brett nach dem anderen um die Ohren geschlagen: für eine Melodic Metal Formation kam der Sound ganz schön düster daher. Daher verwundert es auch nicht wirklich, wenn in den ersten Reihen weniger Mädels und mehr Headbanger zu sehen waren. Neben der Mucke konnte auch noch eine beeindruckende Licht- und Nebelshow bestaunt werden. Die Nebeldüsen leisteten ganze Arbeit (teilweise konnte man nicht mal mehr das Drumkit sehen) und zusammen mit den Scheinwerfern entstanden einige super Effekte. Mir stinkt es heute noch, dass ich meine Kamera vergessen hatte.
Musikalisch konnte man an den Pinkies an diesem Abend nichts aussetzen: Der Sänger war in Hochform, Bassist und Gitarristen stachelten sich gegenseitig an und der Mann im Nebel war ebenfalls in einer bestechenden Form. Da tat auch die Tatsache, dass nach ungefähr 2/3 der Show eine Box den Geist aufgab auch keinen Abbruch.
Als besonderes Schmankerl gab's als letzte Zugabe dann noch ein Reggae Medley. Auch hier machten die Fünf eine klasse Figur und die Menge spielte - bis auf ein paar Miesmuffel - mit. Wenn's mit dem Metal mal nicht mehr funktioniert, können sie allemal nach Jamaika umsiedeln.
Als dann gegen 1 Uhr die letzten Töne verklungen waren, dürfte niemand mit schlechter Laune heimgegangen sein: drei klasse Bands und knapp vier Stunden Musik zum Abrocken stellten auch den letzten Besucher an diesem Abend zufrieden.

Zum Abschluss bleibt noch folgendes zu sagen:
1. Die Organisation des ganzen war 1a. Von hier also ein dickes Lob an die Ohrakel Crew und die Jungs von HitThat.
2. Kartenpreise von 22 Euro an der Abendkasse find ich für dieses Package angemessen. Auch wenn das für einiges an Gemecker gesorgt hat.
3. Manche Leute sollten das Geld für die Karten lieber in ein Hotelzimmer investieren - vor allem bei der Optik. Dann nerven sie wenigstens niemanden mit dauerhaften Rumgeknutsche und -gefummle. (Bist ja bloß neidisch - Red.);)
4. Auf dem nächsten Axxis Gig werd ich auch wieder sein. Gute Nacht...

Setlist Crystal Ball:
1. Hellvetia
2. Forever And Eternally
3. Lay Down The Law
4. My Life
5. Soul Mate
6. Dance With The Devil
7. Private Visitor

Setlist Axxis:
1. Mystery Of Time
2. Angel Of Death
3. Lost In The Darkness
4. My Little Princess
5. Little War
6. Stay Don't Leave Me
7. Battle Of Power
8. Fire And Ice (Akkustik)
9. Touch The Rainbow (Akkustik)
10. Wind In The Night (Shalom)
11. Little Look Back
12. Kingdom Of The Night
---
13. Shadowman
14. Living In A World
15. Nana, Hey, Hey, Kiss Him Goodbye

Setlist Pink Cream 69
1. The Last Stance
2. Thunderdome
3. Do You Like It Like That
4. Hell's Gone Crazy
5. Lost In Illusion
6. Here I Am
7. Break The Silence
8. Talk To The Moon
9. Carnaby Road
10. Seas Of Madness
11. One Step Into Paradise
12. That Was Yesterday
13. Spirit
14. Livin' My Life For You
15. Keep Your Eye On The Twisted
---
16. Welcome The Night
17. Shame
18. Reggae Medley (The Police - Lonely / Bob Marley - No Woman No Cry)

JR

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