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Festival-Bericht

Rock Im Park

mit Metallica, Depeche Mode, Tool, Reamonn, Opeth, Cradle Of Filth, Soulfly, In Flames, Lacuna Coil, Placebo, Bloodhound Gang, Korn, Bloodsimple, Dir En Grey, Deftones, Bela B., Trivium, Bullet For My Valentine & The Darkness

Volkspark Dutzendteich, Nürnberg 02. - 04.06.2006

(Fotogalerien: Rockimpark2006 )

Freitag, 2. Juni 2006

Der erste Festivaltag starte bereits um 12:20 Uhr mit der Band 18 Visions, allerdings ließen meine Kumpels und ich die ersten Bands ausfallen und widmeten uns erst Opeth, welche sich um 14:40 Uhr ins Zeug legten.
Eigentlich hatten wir vor zusätzlich Alter Bridge anzuschauen, doch da wir uns mit der Stage irrten und zuerst zur Centerstage gingen und dann wieder zur Alternastage zurücklaufen mussten, haben wir dummerweise diese Band verpasst...
Sogleich ist uns aufgefallen, dass die Alternastage deutlich gemäßigter und leiser ausgerichtet war. Während die Beschallung der Centerstage so ausgerichtet war, dass man selbst in den hintersten Reihen einen einigermaßen guten Klang genießen konnte, musste man bei der Alternastage ein deutliches Stück weiter nach vorne gehen.

Sobald Opeth die Bühne erstürmten legten sie mit einem brachialen Einstieg los und prügelten erst einmal gegen die Müdigkeit der Spätaufsteher ein. Opeth waren auf jeden Fall um ihre Bühenshow sehr bemüht und versuchten das beste Flair zu bieten, was aber irgendwie nicht ganz gelingen wollte. Das lag zum einen daran, dass nicht allzu viele Leute den Weg zur Alternastage geschafft hatten. Zudem war das Material teilweise sehr verspielt und musikalisch auf sehr hochwertigem Niveau: Eben genau wie man es von Opeth gewöhnt ist. Insofern ist es schon eine Kunst, diese Songs live zu präsentieren. Was die Songauswahl angeht, so haben Opeth ein ziemlich breites Spektrum geboten, sich aber sehr auf ihr neueres Material gestützt.
Um zusätzlichen Schwung reinzubekommen, heizte der Sänger die Zuschauer mit verschiedenen humorvollen Sprüchen auf, wie in etwa: "We're Europe from Stockholm, Sweden. We love to play pop rock. What about you? Do you like pop rock?" Ein lautes YEAAHH donnert ihm daraufhin entgegen. Der Sänger daraufhin "No, we're Opeth from Stockholm, Sweden. We think, when you have a tiny penis then you like pop rock!". Als Antwort darauf bretterte die Band nochmal richtig los...

Wir blieben gleich bei der Alternastage und freuten uns auf Cradle Of Filth. Jene Band habe ich noch nie live erleben dürfen und daher war ich umso gespannter.
Wieder erfolgte die Ankündigung und die dunklen, englischen Vampire huschten auf die Bühne. Als Obervampir Dani Filth die Bühne erstürmte, entgegneten die Fans dies mit einem überaus beeindruckenden Schrei, welchen man sonst nur von Dani selbst kennt.
Besonders im vordersten Wellenbrecher ging nunmehr das Gedränge los. Als die ersten Klänge erfolgten, fing die Masse bereits an, sich in einen gewaltigen, tobenden Teppich zu verwandeln. In den ersten Reihen entwickelte sich ein gigantischer Moshpit, was der Band sichtliche Freude bereite: Ständig lobte und feuerte sie das Publikum an. Soundtechnisch entwickelte sich das Cradle Of Filth Konzert zu einem brachialen Gebolze. Als ebenso genial erwies sich die Bühnenshow. Besonders positiv reagierten die Zuschauer auf "From The Cradle To Enslave" und vor allem auf "Her Ghost In The Fog". Während bei ersterem Song sich die Reihen zu einem einzigen Moshpit formierten, stellten die Fans bei "Her Ghost In The Fog" ihre Textkenntnisse nochmals deutlich unter Beweis und sangen den Song lautstark nach. Beim Refrain wurden schließlich alle anderen zum Mitsingen animiert, so dass bei diesem Song eine richtig geile Stimmung aufkam.
Das ganze Cradle Of Filth Konzert war auf jeden Fall ein einziger Genuss. Pech dem, wer es nicht gesehen hat ;) Allerdings empfinde ich die Uhrzeit für etwas schlecht gewählt; bei abendlicher Stimmung wäre das Cradle of Filth Konzert wohl noch besser gewesen.

Und nun hieß es "Get the fuck up!" Cavalera und Co erklommen die Bühne und bretterten gleich richtig los. Das Publikum war nicht mehr zu stoppen und gröhlte, tanzte und sprang bei jedem Song mit. Als an dritter Stelle schließlich "Prophecy" gespielt wurde, wurde wieder jeder zum Mitgröhlen animiert. Während bei den Bands zuvor der Sound noch etwas zurückgestellt wurde, legte man bei Soulfly den Schalter um, so dass die Riffs noch fetziger erklangen. Zudem umschloss der Zuschauer-Teppich bereits den hinteren Bierstand, so dass man die Lautstärke noch weiter erhöhen musste, damit auch die hinteren Reihen den vollen Genuss erleben durften. Als schließlich der Sepultura Song "Roots Bloody Roots" gespielt wurde waren alle am Ausflippen. Max Cavalera stimmte die Fans mit einem passenden "Get the fuck up" ein und brachte so nochmals die Menge zum Toben. Als besonderes Gimmick für alle Metallica Fans spielten Soulfly als Outro noch das Fade-Out von "One", was nochmals mit einem lauten Gröhlen gedankt wurde. Damit endete nach fast einer Stunde wieder ein geniales Konzert.

Die nächsten Bands auf der Alternastage wären Danko Jones und Bushido gewesen, doch hier entschlossen wir uns erstmal zu einer ausgiebigeren Pause.
Zu Bushido sei noch zu erwähnen, dass jener Herr einfach die schlechteste Location und die schlechteste Spielzeit bekommen hat, die man einem solchen Künstler nur geben kann: Um in den vordersten Reihen stehen zu können, musste man notgedrungen bei den bekannteren Bands deutlich früher kommen, um dann einen der heiß begehrten Plätze zu ergattern. Nur, sobald man den Wellenbrecher verließ, konnte man nicht mehr hinein, außer man stellte sich auf eine erneute Wartezeit ein. So kam es, dass bei Bushido eine ganze Menge Leute in den ersten Reihen standen, welche ihre Wartezeit auf In Flames und Lacuna Coil verkürzten wollten. Dementsprechend ungnädig wurde Bushido von den sonst so braven Metal-Fans empfangen. Einige brachten gezielt große Transparente mit der Aufschrift "Buuuhhhschido" mit. Sobald nun Bushido auf die Bühne kam und anfangen wollte zu spielen, platzte den In Flames Fans die Geduld und sie entschlossen sich, ihren Frust lautstark und demonstrativ zu zeigen. So flogen sämtliche Werbeartikel, welche T-Mobile und Konsorten davor verteilt hatten auf die Bühne, sowie allerlei anderer Müll, wie leere Tetrapacks, etc. die vorne herumlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bushido selbst über die Spielzeit glücklich war. Zwar fragt man sich, wieso Bushido auf einem solchen Festival spielt; die gewählte Zeit ist umso fragwürdiger. Man kann einen Rapper nicht zwischen mehreren Metal-Bands und quasi als Vorband von In Flames platzieren. Das passt einfach nicht. Auf einer anderen Bühne wäre er wohl besser aufgehoben gewesen.

Wie es bei großen Festivals nun einmal leider vorkommen kann, muss man auch mit Überschneidungen rechnen. So kam es, dass die erste größere Überschneidung auf Lacuna Coil und Placebo fiel. So gingen wir zuerst direkt zur Centerstage zu Placebo und nahmen das größtmöglichste mit, um danach gleich zu Lacuna Coil und In Flames zur Alternastage zu gehen.

Obwohl wir pünktlich zu Placebo kamen, war der Platz vor der Bühne bereits zum Bersten voll. Man sah überall nur Köpfe und freudestrahlende Gesichter. Als dementsprechend genial stelle sich dann auch die Stimmung heraus. Die Jungs und Mädels in den Reihen sangen jeden Song lautstark mit und hatten einfach jede Menge Spaß. Vor allem bei "Every You Every Me" sangen wohl alle 50.000 Anwesenden mit. Das war schon ziemlich eindrucksvoll. Passend zur aufkommenden Abendstimmung versprühte dieser Song einfach eine ungemein positive und euphorische Stimmung. Super Flair!
Was ich zwar eher etwas seltsam ansehe, aber eben zu Placebo gehört ist, dass sich der Sänger nach beinahe jedem Song eine Zigarette anzündet und sich gelangweilt von den Leuten abwendet. Aber das gehört eben auch zur Show.
Auf jeden Fall zählt das Placebo Konzert auch zu meinen persönlichen Highlights diesen Abends.

Kaum waren die letzten Töne von Placebo verklungen wandten wir uns ab und marschierten so schnell wie möglich rüber zur Alternastage, um dort noch was von Lacuna Coil und vor allem In Flames sehen zu können.

Nach Bushido gesellte sich dann die attraktive Italienerin Christina Scabbia mit ihren Jungs von Lacuna Coil auf die Bühne der Alternastage. Mit großer Erleichterung wurde dementsprechend auch das Ende von Bushido und der Auftritt von Lacuna Coil aufgenommen.
Lacuna Coil konnten insgesamt eine knappe Stunde spielen, leider aber beschränkte sich die Songauswahl zu sehr auf das neue Album. Aber gut, anbetracht dessen, dass die Band Karmacode vorstellen möchte, ist es auch verständlich, dass man viele Songs hiervon zu hören bekommt. Blöd ist es dann aber nur, wenn man die alten Sachen deutlich besser findet als das neue Material. Aber mei... ;)
Passend zum Tages-Headliner spielten Lacuna Coil noch ein paar Depeche Mode Cover und brachten nochmals etwas Schwung in die Bude.

Nach Lacuna Coil war es endlich soweit - In Flames betraten die Bühne.
Um es gleich vorweg zu nehmen, das Warten auf die Schweden hat sich allemal gelohnt! Die Jungs zeigten sich äußerst vielseitig und flexibel. Sie lieferten eine absolut gigantische Bühnenshow mit einer Menge Pyrotechnik ab, wie man es von In Flames kennt und erwartet. Die Songauswahl war überaus gut strukturiert und passend gewählt. Neben neuen Hits wie "Come Clarity" gab es natürlich auch noch eine Vielzahl bekannter Songs wie "Only For The Weak" zu hören.
Sehr schade find ich aber, dass die Security viel zu viele Leute zusätzlich in den Wellenbrecher hineingelassen hatte. So standen auf wenige Quadratmeter so viele Leute, dass bereits beim ersten Mosphit erstmal alle aufeinander stürzten und am Boden lagen. Das ergab ein heilloses Durcheinander und Gebolze. Aufgrund dessen, da absolut keine Ordnung vorherrschte und es einfach zu überfüllt war, wandte ich mich auch wieder dem Ausgang zu und entschloss mich das Konzert von einer anderen Position zu verfolgen. Viele andere, darunter auch viele Mädels bekamen durch das endlose Gedränge Panik und versuchten auch möglichst schnell zum Ausgang zu kommen. Nachdem dann eine ganze Menge gegangen waren und sich eine andere Position gesucht hatten, ging es wieder. Nur, dieses Problem hätte vermieden werden können, wenn die Security einfach besser aufgepasst hätte. Es standen satte zwei Security Leute am Eingang des inneren Wellenbrechers, doch reagierten sie nicht und ließen einfach jeden rein. Durch dieses Durcheinander ist meiner Meinung nach auch einiges vom In Flames Flair verloren gegangen. Das hätte nicht sein müssen....
Die Band sah das Problem und reagierte sehr positiv. So legten sie nach den ersten Songs erstmal eine kleinere Pause ein, um dadurch die Leute gezielt zu beruhigen und wieder eine gesittetere Umgebung zu bewerkstelligen.
Nach dem Gemetzel erfolgte die zweite Phase des Konzerts. In Flames bretterten einen Klassiker nach einander runter und hatten sichtlich Spaß, vor so vielen begeisterten Leuten spielen zu können. Genauso sangen und gröhlten sehr viele der Zuschauer bei den Songs mit. Trotz der Panne am Anfang hat das Konzert eine Menge Spaß bereitet.

Nach In Flames war erst einmal ein Wechsel der Location angesagt. So ging es nun rüber zur Centerstage, auf der in Kürze der zweitgrößte Headliner des Festivals, Depeche Mode spielen sollten.

Depeche Mode spielen zwar keinen (Hard)Rock, geschweige denn Metal, dennoch sollte diese Band jedem ein Begriff sein. Richtig bekannt wurden Depeche Mode vor allem in den 80ern durch das Album Black Celebration And Music For The Masses, sowie mit der bekannten Single "People Are People". In den 90ern erfolgte dann ein weiterer sehr bekannter Titel "Personal Jesus", der auch sehr häufig gecovert wurde, darunter auch von Interpreten wie Marilyn Manson.
Depeche Mode nutzten für ihre Bühnenshow die gesamte Fläche der Centerstage, so dass man den hinteren Trennvorhang entfernte, um dadurch noch mehr Platz zu schaffen.
Man platzierte eine riesige, abstrakte Kugel mit einem Display, auf dem während des Konzertes bestimmte Schlagworte angezeigt wurden, darunter die Namen der Bandmitglieder, Songtitel oder bestimmte Textpassagen.
Sehr abstrakt die Videos, welche Depeche Mode auf den beiden großen Leinwänden abspielten. Teils zeigten sie die Kamerabilder der Bühne, teils passend zum gespielten Song ein dementsprechendes Video.
Die Bühne an sich war rundum in tiefen blauen bzw. roten Farbtönen gehalten, was angesichts der aufkommenden Dunkelheit richtig genial aussah.
Unter den Zuschauern konnte man zudem auch eine ganze Reihe von Leuten mit Bändchen für Tagestickets sehen, so dass ganz deutlich wurde, wie viele Leute nur wegen Depeche Mode kamen. Selbiges zeigte sich in noch krasserer Form am dritten Spieltag, als Metallica spielten. Auf jeden Fall war der Park restlos voll. Die ganze Wiese war mit Leuten gefüllt, die allesamt der Musik lauschten, tanzten oder mitsangen. Genauso konnte man viele Pärchen sehen, die angesichts einer romantischeren Textpassage oder ruhigeren Songs sehr zärtlich wurden.
Ich kenne Depeche Mode seit meiner frühen Jugend und daher war ich über diese Wahl des Headliners auch sehr positiv angetan. Sehr schön fand ich es daher auch, dass sehr viele mir noch gut bekannte Songs gespielt wurden.
Ganz sicher kann man sagen, dass Depeche Mode einen sehr würdigen Headliner für diesen Abend darstellten.

Nach Depeche Mode ging es dann wieder r&;uuml;ber zur Alternastage, auf der nun die Bloodhound Gang spielen sollte.
Nun ja, was soll ich dazu sagen? Irgendwie erinnert mich die Bloodhound Gang an eine amerikanisierte und extrem primitive Kopie der Herrn aus Erlangen, JBO. Während JBO noch Humor mit Niveau verknüpfen können, konnte man mindestens das Niveau bei der Bloodhound Gang vergeblich suchen.
Die ganze sprachliche Wahl des Sängers war extrem vulgär und anstößig. Jedes zweite Wort fing mit F an. Auch das lächerliche und kindische Verhalten zeugte nicht sonderlich von Reife. Klar, das Ganze soll nur Show sein, aber primitiv ist es allemal, und über Geschmack lässt sich bekanntlich auch sehr gut streiten.
Es fing damit an, dass der Sänger versuchte eine bestimmte Kamasutra Stellung nachzuahmen bis hin, dass er sein Shirt auszog und zerriss, es in die Hose steckte, dann seinen Arsch abwischte und es mit einem dementsprechenden Kommentar in die Menschenmenge warf. Ebenso seltsam war, als der Gitarrist sich mitten auf die Bühne stellte, von seinem dringenden Bedürfnis erzählte und dem Sänger in die Mütze pisste, die dieser danach wieder freudestrahlend aufsetzte... Dann wiederum holt der Sänger eine Bier-Bong hervor und stellt sich stolz mittig auf die Bühne, um seine Primitivität noch eindrucksvoller unter Beweis zu stellen und eine (angebliche) Flache Jägermeister auf ex runterzuhauen. Aber so wie ich die einschätze, wars wohl eher irgendein nicht alkoholisches Getränk, welches zuvor in die Jägermeisterflasche gefüllt wurde... Soll halt extrem evil und true wirken...
Der Song "Foxtrot Uniform Charlie Kilo" wurde mit der deutschen Nationalhymne auf einer Trompete eingeleitet. Kaum erklangen die ersten Töne, sangen alle die dritte Strophe der Hymne mit.
Die ersten Buchstaben jenes Titels vermitteln ungefähr auch das Niveau, welches die Bloodhound Gang an diesem Abend zeigte.

Damit war unser erster Festival-Tag des Rock im Park zu Ende. Wir gingen dann frohen Mutes nach Hause und freuten uns auf einen weiteren Rock im Park Tag mit Bands, wie Tool, Korn & Co.

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