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Konzert-Bericht

Hypocrisy, Soilwork, Amorphis, One Man Army & The Undead Quartet & Scar Symmetry

Club Vaudeville, Lindau 20.04.2006

Mit einem der gewaltigsten Line-Ups der vergangenen Zeit startete der Lindauer Club Vaudeville zum 20. April mit einem hochkarätigen Angebot in das Sommervergnügen.
Ursprünglich war diese Show in Leizpig vorgesehen, allerdings entschlossen sich die Verantwortlichen von Nuclear Blast & Co die Festlichkeiten aufgrund des 20. Aprils zu verlegen, da sie jegliche Zwischenfälle verbeugen wollten.
Deren großer Nachteil war allerdings, dass anscheinend kaum einer die Verlegung des One-Day Festivals mitbekommen hat. Weder die Bands, noch Nuclear Blast haben den Ortswechsel größer angekündigt. Einzig alleine der Club machte in Lindau etwas Werbung für die Veranstaltung, allerdings dürfte die Mehrzahl der Anwesenden dennoch nur durch Mundpropaganda gekommen sein. Dementsprechend war es auch nicht erstaunlich, dass es noch einen Tag vor dem Konzert Unmengen an Karten gab, so dass sich auch noch ein Teil meines Freundeskreis damit eindecken konnte.
Neben dem geringeren Werbeauftritt dürfte aber auch sicherlich das Wetter seinen Teil dazu beigetragen haben, dass die Zuschauer etwas fern blieben. Nach Wochen und Monaten des Schnees und der Eiseskälte frohlockten alle förmlich nach den ersten warmen Sonnenstrahlen. So konnte man auch in den Parks deutlich mehr Leute antreffen, als beim Club.
Was aber sicherlich auch kein Nachteil ist, dass die Mädels nun auf die dicken Winterklamotten verzichten und sich in luftigere Klamotten werfen konnten. So konnte man durchaus die eine oder andere nette Dame antreffen ;)

Um kurz nach 18 Uhr öffnete man für die ca. 100 Hanseln die Pforten, so dass kurz darauf auch schon die erste Band, Scar Symmetry loslegen konnte.
Scar Symmetry ist eine recht neue und wohl noch relativ unbekannte Band aus Schweden, die allerdings sehr eindrucksvollen Metal ablieferte.
Während die meisten noch die herrlichen Sonnenstrahlen des Tages mit einem Bier vor dem Club oder an der Bar genossen, bretterten die schwedischen Jungs eine geniale Show runter.
Aufgrund der frühen Stunde und der Wärme fanden sich vor der Bühne leider nur ca. 50 Leute ein, so dass dies schon ein ziemliches Armutszeugnis darstellte. Dennoch ließ sich die Band nicht beirren und bot für die wenigen Zuschauer eine super Show. Die noch junge Band konnte das Publikum aber dennoch fesseln und in Rage, sowie auch zum Lachen bringen. Als einer der Gitarristen von der Bühne sprang und mitten im Publikum weiterzockte, versuchte er wieder auf die Bühne zurückzukehren, was ihm aber trotz zahlreicher helfenden Hände dennoch nur mit Mühen gelang. Die andern Jungs von Scar Symmetry konnten lediglich mit einem kräftigen Lachanfall reagieren ;)
Nach einer knappen 3/4 Stunde Spielzeit verabschiedeten sich die Schweden und eine längere Pause und Umbauphase wurde angekündigt.
Dementsprechend entschlossen sich auch alle die Erholungspause für ein anständiges bayerisches Bier zu nutzen. Nur blöd, dass es im Club nur württembergisches Bier gibt und wir im Auto nur österreichisches Dosenbier (wer hat den Mist eigentlich gekauft? *g*) hatten. Aber zum Glück gibt's ja auch hilfsbereite Leute, die einem in diesen Notzeiten helfen ;)

One Man Army And The Undead Quartet kann man eigentlich nicht als Vorband verheizen, dementsprechend setzte man deren Gig auch zu einer etwas späteren Stunde an. Und kaum wars kühler und die Sonne verschwand, schon füllte sich der Club.
Die Show konnte sich aber auf jeden Fall sehen lassen. So boten sie eine recht gemixte Setlist mit sowohl etlichen älteren, wie auch neueren Songs. Grob geschätzt würde ich aber sagen, dass die neueren etwas besser ankamen.

Nun waren jegliche Sonnenstrahlen verschwunden und Amorphis betraten mit einem lauten Getöse der Zuschauer die Bühne.
Amorphis gehören eigentlich eher zu den ruhigeren Metallern und können ungefähr in die Richtung von Sentenced zugeordnet werden. Allerdings war deren Auftritt weder ruhig, noch verwaschen. Neben typischen ruhigeren und melodischen Parts gehörte auch kräftigeres Gebolze dazu. Ein riesiges Lob muss man allerdings dem neuen Sänger aussprechen. Anfangs war ich sehr skeptisch, da ich noch nicht recht wusste, was mich erwarten würde. Seine Stimme und sein Talent könnte man schon mit Matt Barlow vergleichen. Sowohl die Höhen, wie auch Tiefen bringt er wunderbar rüber. Genauso auch, dass gleich nach einem total hohen, oder cleanen Part fast übergangslos die Stimme in Grölen übergeht. Es ist schon ein Wunder, wie die Stimmbänder das alles aushalten. Aber bemerkenswert ist es allemal.

Dann war es soweit - Soilwork betraten die Bühne.
Sobald die ersten Laute des Intros zu hören waren füllte sich der Platz vor der Bühne auch augenblicklich. Nachdem bereits die "Vorbands" die Stimmung wunderbar einheizen konnten, war es auch kein Wunder, dass es bei Soilwork gleich zu Beginn der Show richtig gut abging. Der ganze Saal wirkte nur noch wie eine riesige, lebendige Masse. In den vorderen Reihen bildete sich auch zeitgleich ein riesiges und kräftiges Moshpit, das der Band sichtlich gefiel. Dementsprechend feuerten die Band die tobenden Jungs und Mädels auch ständig kräftig an.
Wer Soilwork noch nicht gesehen hat soll dies möglichst schleunigst nachholen. Eine derartig gute Liveband sieht man leider sehr selten. Die Jungs jagten sämtliche ihrer bekannten Songs runter. Dementsprechend konnte man auch sehr viel Bekanntes, sowie auch einige neuere Sachen hören. Aber die Band schaffte es wirklich jeden Zuschauer zu involvieren und eine super Stimmung zu erzeugen. Unterstrichen wurde diese geniale Stimmung noch durch die zahlreichen Zugaben. In Folge dessen war es auch kein Wunder, dass man nach deren Auftritt völlig ausgepowert war.

Während sich bei Soilwork eine tobende und schier kämpfende Masse im Moshpit bildete, blieb dies bei Hypocrisy fast bis zum Ende deren Show fern. Allerdings dürfte es dennoch niemanden gegeben haben, der sich bei deren Show nicht bewegt hat. Man konnte überall headbangende Leute sehen, sowie gut gelaunte, aber auch erschöpfte Gesichter.
Hypocrisy waren eigentlich als die alleinigen Headliner dieser Tour geplant, doch mussten sie sich am Ende diesen Platz mit Soilwork teilen. Beide Bands lieferten eine eindrucksvolle und richtig lebendige Show ab. Man sah der Band auch ihre sichtliche Freude und ihren Spaß an, eine derartig tobende Menschenmasse vor sich zu finden. Bei den letzten drei Songs bildete sich dann auf Aufforderung der Band noch ein gewaltiges Moshpit, das dann auch die letzten Kräfte der Fans erforderte.
Als sich die Band verabschiedete schallte ein lauter Sprachchor nach weiteren Zugaben in Richtung Band. Hypocrisy ließen uns noch einige Minuten warten und erfrischten sich kurz, bis sie wieder zurückkamen und noch zwei neuere Songs runterrasselten und sich dann endgültig verabschiedeten.

Völlig verschwitzt und ausgepowert gingen die Leute dann wieder nach Hause, oder erfrischten sich noch mit einem kühlen Bier an der Bar.
Wenig später traf ich dann noch die Jungs von Scar Symmetry und zog mich mit diesen dann noch auf ein Bier mit ihnen und Soilwork und Hypocrisy zurück.

Dieses Konzert wird sicherlich allen in Erinnerung bleiben.
Tja, alle die wegen des Wetters oder aus sonstigen Gründen fern geblieben sind, bleibt nur noch zu sagen: Pech gehabt! *g*
Angesichts dessen, dass der Club bisher seinen Schwerpunkt auf Reggae setzte, ist dem Club ein fucking awesome congratulation auszusprechen, dieses Gig realisieren zu können! Dementsprechend wohlwollend wurde es auch von allen aufgefasst, als verlautet wurde in Zukunft noch weitere Hochkaräter bringen zu wollen.


Nachtrag und Anmerkungen des Veranstalters:

Auch die Veranstalter selber hätten bei einem Liveact dieser Art mit deutlich höheren Besucherzahlen gerechnet. Allerdings war die Show, wie bereits oben angemerkt, ursprünglich für Leizpig geplant, so dass der Club Vaudeville Lindau quasi in letzter Minute, ungefähr 4 Wochen vor der Veranstaltung, eingesprungen ist. Normalerweise, so rechnete der Club Vaudeville, hätte man eine Vorlaufzeit von mindestens 10 bis 12 Wochen für sämtliche Vorberetungen einrichten müssen. Daher wurde die Lindauer Show auch nicht vorab in bekannteren Tourkalendern und Magazinen erwähnt. Dennoch aber zeigte sich der Club mit dem Ablauf sehr zufrieden und konnte dennoch am Ende insgesamt 350 Besucher zählen. Die musikalischen Schwerpunkte des Club Vaudeville liegen vor allem bei Punk/Hardcore & Rock 'n' Roll, sowie auch Reggae.

Setlist (Metropolis/München 23.04.06):
Setlist Hypocrisy:
Let The Knife Do The Talking
Born Dead Buried Alive
Killing Art
The Fourth Dimension
Osmtum - Osculum Obscenum
Elastic inverted visions
Warpath
Fire In The Sky
Impotent God
Eraser
---
Roswell 47
Final Chapter
---
Fractured Millenium

Setlist Soilwork:
Follow
Rejection
One With The Flies
Bastard Chain
Stabbing The Drama
Light The Torch
Chainheart
Nerve
The Bringer
Stalemate
Millionflame
---
As We Speak

Setlist Amorphis:
Leaves Scar
House Of Sleep
Against Widows
In The Beginning
Divinity
Und A Soil And Black Stone
Sign From The North Side
The Smoke
Alone
The Castaway

Setlist Scar Symmetry:
The Illusionist
Reborn
Chaosweaver
Veil Of Illusions
Slaves To The Subliminal
Obscure Alliance

Setlist Ensiferum:
Intro
White Storm
Tale Of Revenge
Dragonheads
Hero In A Dream
Token Of Time
Iron

Setlist Orphaned Land:
Ocean Land - The Revelation
El Meod Na'Ala
The Kiss Of Babylon - The Sins
Birth Of The Tree - The Unification
Halo Dies - The Wrath Of The God
Norra El Norra - Entering The Ark

Mark

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