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Konzert-Bericht

Gorgoroth & 1349

Backstage, München 22.11.2005

So, der Winter hat nun endgültig Einzug gehalten in unsere geliebte Landeshauptstadt, alles erstrahlt in herrlich weiß-braunem Matsch und weil's so schön ist, hat Gevatter Frost auch gleich noch für spiegelglatte Fahrbahnen und eine Arschkälte gesorgt. Die perfekten Rahmenbedingungen also für Black Metal.
Und so fanden sich rund 300 zahlende Gäste am Dienstag im Backstag zu München ein, um sich die kaltgefrorenen Ohren von der Schädelseite wegpusten zu lassen. Doch bevor es soweit kommen konnte, war erst einmal Warten angesagt, denn die Bands haben sich kurzfristig wohl entschlossen, den angesetzten Konzertbeginn nach hinten zu verlegen. Darum wurden auch die Pforten erst verspätet geöffnet. Na ja, sei's drum, als sich die Tore dann öffneten, strömten die Fans langsam aber stetig ins Backstage. Doch bereits am Eingang war ein "netter" Hinweis angebracht, dass keine Fotos gemacht werden durften. Wenn man dabei erwischt werden würde, hätte das den Verlust der Kamera entweder durch Abnahme oder gleich Zerstörung zur Folge. Denn das hätte angeblich mit Respektlosigkeit den Bands gegenüber zu tun??? No comment...
Um viertel nach neun war es dann endlich soweit, die Lichter gingen aus und die Pommesgabeln gingen zahlreich nach oben. Mit Fackeln "bewaffnet" kam 1349 auf die Bühne und legte zum Intro eine gepflegte Feuerspuckeinlage direkt über die Köpfe der ersten Reihe hin. Da wurde einem warm um die Ohren. Mit "Riders Of The Apocalypse" vom 2003er Album Liberation ging es dann auch gleich in die Vollen. Hier durfte gleich mal Frost hinter der Schießbude zeigen, was er drauf hatte. Und das war eine Menge. Wirkte die Band anfänglich noch etwas "steif", lockerte sich dies ab der Hälfte des ersten Songs und es wurde gemosht und geposed, was das Zeug hielt. Ganz im Gegenteil zu den Fans, die gleich vom ersten Takt an die Mähnen schüttelten bzw. kreisen ließen, sofern hierzu Platz vorhanden war. Mit "Nathicana" vom aktuellen Longplayer Hellfire gab es dann den ersten neuen Song zu hören, dem "Necronatalenheten" vom letztjährigen Beyond The Apocalypse folgte. Das Hauptaugenmerk lag jedoch beim aktuellen Hassbatzen Hellfire, von dem es gleich vier Songs in die Setlist geschafft hatten. Auch wenn dem ein oder anderen Fan die Mucke auf Dauer etwas zu eintönig war (Stimmen hierüber wurden aufgefangen), so feierte doch die vordere Hälfte der Halle die Band ordentlich ab. Zumindest sah man überall nur fliegende Haare. Leider nahmen 1349 zu keiner Zeit Konversation mit den Fans auf, keine Ansagen, kein Danke, kein nichts. Dafür herrschte jedoch der pure, rohe Black Metal, der mir livehaftig um einige Ecken besser reinläuft als von Konserve. Vor allem das Acting der Band war gut, für Bewegung auf der Bühne war gesorgt. Nach exakt 60 Minuten war dann der Spuk nach dem letzten Songs "Slaves To Slaughter" vorbei. Während Ravn (Vocals) sich händeschüttelnd von den Fans verabschiedete, verließ der Rest der Band die Bühne.
(Ray)

Nach 1349 hatten hungrige Kannibalen wie ich dann Zeit, noch den einen oder anderen Hamburger zu verspeisen. Erst nach etwa einer halben Stunde betraten dann die Black-Metal-Legenden von Gorgoroth die Bühne. Wer von den Norwegern ausgerechnet in München eine der großen Skandalshows erwartete, der wurde natürlich enttäuscht. Das Skandalträchtigste am nun folgenden Auftritt war eigentlich die wahnwitzig kurze Spielzeit. Mit 50 Minuten unterboten die Jungs sogar den Opener 1349. Ansonsten ging es eher zivilisiert zu - kein Blut, keine Innereien, keine gefesselten Jungfrauen. Lediglich Wachsfackeln und zwei umgedrehte Kreuze mit recht kurzer Brenndauer bot man abgesehen vom pittoresken Styling der Herren Gaard und Co. Recht Amüsantes wusste darüber übrigens Herr Sauermann, embedded journalist vom Metal Hammer zu berichten. Obwohl er zu den Wenigen gehörte, die überhaupt fotografieren durften, war es ihm untersagt, unterwegs von den beiden Bands Fotos ohne Corpsepaint zu schießen. Darüber hinaus mußte er sogar ein Foto löschen, auf dem ein Bandmitglied mit Corpsepaint eine Pizza verzehrte. Also aufgemerkt: Pizza ist ab sofort untrue.
Habe ich eigentlich schon erzählt, wie Gorgoroth waren? Nein?
Ganz geil waren sie. Ich hänge ja, man möge es mir verzeihen, eher ihren etwas melodischeren, groovigeren Songs an. Wobei das bei Gorgoroth ja nun wahrlich nicht das Gleiche bedeutet wie bei diversen Keyboard-Bands.
So waren diese etwas akzentuierteren Songs für mich die eigentlichen Highlights des Abends. "Unchain My Heart" zum Beispiel: An diesem Abend ein unglaublicher Banger.
Das fanden auch der Großteil der Anwesenden, der bangte und bisweilen moshte, dass es kein Halten gab. Dazwischen stand natürlich immer auch der eine oder andere, der für solche profanen Rituale nichts übrig hatte und seine Zustimmung höchstens über ein angedeutetes Kopfnicken kundtat.
Übertroffen wurde "Unchain My Heart" für mich persönlich nur noch von "Possessed By Satan" von der Antichrist-EP. Ansonsten lag die Betonung interessanterweise sehr stark auf Under The Sign Of Hell, das Debüt Pentagram war überhaupt nicht vertreten. Ich persönlich hätte mich schon über einen finsteren Brocken wie "Katharinas Bortgang" gefreut. Naja, halb so schlimm.
Was dagegen wirklich auf Magen schlug, war das frühe Ende. Erst machten die weiterlaufenden Synthies vom Band den Eindruck, als sei nur eine kurze Pause angesagt, nach der mindestens noch eine Zugabe folgen sollte. Aber dann gingen auch noch die Türen auf, und die Roadies zogen den Bühnenvorhang zu. Nun realisierte die Menge, dass der schwarzmetallische Abend wohl schon vorüber war. Immerhin luden die Wetterverhältnisse dazu ein, sich draußen noch ein bisschen wie in Norwegen zu fühlen.
(Tankred)

Setlist 1349:
Riders Of The Apocalypse
Nathicana
Necronatalenheten
Chasing Dragons
Satanic Propaganda
I Am Abomination
Aiwass Aeon
Sculptor Of Flesh
Manifest
Slaves To Slaughter

Setlist Gorgoroth
Procreating Satan
Forces Of Satan Storms
Possessed (By Satan)
Bergtrollets Hevn
The Rite Of Infernal Invocation
Profetens Ã…penbaring
Unchain My Heart
Destroyer
Incipit Satan
Ødeleggelse Og Undergang
Blood Stains The Circle
Revelation Of Doom

Ray & Tankred

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