Konzert-Bericht
Soul Demise, Neaera, Cenotaph & Spiritual Decay
Z-Bau, Nürnberg 20.05.2005
Mehr durch Zufall bekam ich einen Flyer in die Hände gespielt, aus dem die CD Release Party von Soul Demise ersichtlich war. Keine Frage, da musste ich hin. Also, an besagtem Tag schnell das Ränzlein geschnürt und ab in Richtung Frankenmetropole.
Leider war der Abfahrtszeitpunkt arbeitstechnisch bedingt relativ spät und der Weg ist ja bekanntlich auch nicht gerade der kürzeste. So kam es, dass ich die erste Band des Abends, Spiritual Decay, komplett verpasste.
Als ich im Z Bau eintraf war der Gig von Cenotaph bereits im vollen Gange und neigte sich auch bereits dem Ende zu, so dass ich gerade noch die letzten drei Songs "P(e)acemaker", "Triple Murder" und Commando B." mitbekam. Schade, denn der feine Death Metal der Jungs um Frontgrowler Simon Ketzinger trat mächtig Popo. Im gut gefüllten Club wurden auch nicht wenig Matten geschüttelt. Also, mich hat das wenige Material, dass ich noch mitbekommen hab, mächtig beeindruckt. Kommt doch der Old-School Death Metal kernig und nicht allzu technisch daher. Die Jungs haben definitiv Eier!
Danach war es an der Zeit, sich im Z Bau mal genauer umzusehen. Nach einem kleinen Vorraum kommt man in den rot angestrichenen Hauptraum, der irgendwie nicht so recht an einen Club dieses Genres erinnert ;-) Kleine aber feine Bar ist auch da. Gut so. Das einzige, was wirklich störend ist, ist der immens lange Weg für die Herren der Schöpfung zur Bedürfnisanstalt. Mensch, da braucht man ja fast n Taxi für die Meile. Und eilig darf man's auch nicht haben.
Naja, egal, Neaera haben soeben die Bühne betreten und legten gleich mal mächtig los. Bislang war mir die Band musikalisch gesehen unbekannt gewesen, dementsprechend gespannt war ich, was auf mich zukommen sollte. Der erste Song kam dann auch recht Death/Grind-lastig über mich hereingebrochen. Doch schon beim nächsten kam die Mischung aus Death Metal und Metalcore voll durch. Auch bei den Fans kam Bewegung ins Spiel, so entwickelte sich nach anfänglichen, eher zaghaften Schubserein ein schöner Moshpit, der aber leider nicht allzu lange hielt. Hervorzuheben ist noch, dass Neaera den Gig mit Aushilfsdrummer und ohne zweiten Gitarristen (wenn ich mich recht erinnere) absolvierten, da die beiden "verhindert" waren. Dem Auftritt merkte man dies allerdings nicht an und Neaera wurden abschließend dermaßen bejubelt, dass eine Zugabe unausweichlich war.
Dann war es endlich soweit, Soul Demise traten an um die neuen Songs den Fans um die Ohren zu pusten. Endlich kam ich auch wieder in den Genuss von "Obedience To Authority", der als Opener diente und bei den letzten Gigs nicht auf der Setlist stand. Nach nahtlosem Übergang in "Concealed Malignancy" kam dann endlich mit "Still Alive" und "Obtuse" ein Doppelpack an neuen Songs von Blind. Leider war die Zeit schon etwas vorgerückt, was sich am etwas spärlicher werdenden Publikum bemerkbar machte. Doch die ersten beiden Reihen hielten brav die Stange (und wo war denn nun das tapfere Schreiberlein???) und es wurde ohne Unterlass gebangt, was die Nackenmuskeln hergaben. Der Gig stand auch ganz im Zeichen von Blind, immerhin die Hälfte der gespielten Songs finden sich auf der aktuellen CD wieder. So soll eine Release Party sein. Roman (Vox) gab wie immer alles und lieferte ein agiles Acting, auch wenn die beengten Platzverhältnisse auf der kleinen Bühne dem Ganzen etwas den Riegel vorschoben. Nach dem letzten Stück "Cancer" wurden Soul Demise aber nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen. So gab es dann noch als Rausschmeißer "Soul Demise" und "Naive" bevor die letzten Verbliebenen in die Nacht entlassen wurden. Fazit: Die Jungs hatten Spaß, die noch anwesenden Fans ebenso und so konnte der Gig als gelungene Release Party gewertet werden. Nach dem Gig schnappte ich mir dann noch Roland (Drums) der für ein Interview herhalten musste.
Setlist Soul Demise:
Intro
Obedience To Authority
Concealed Malignancy
Still Alive
Obtuse
In Vain
My Own Coffin
Ignore The Truth
Dismember-Cover
Amnesia
Draw A Conclusion
Eventually We Will Die
Hallucination
Hope Of Salvation
Cancer
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Soul Demise
Naive