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Konzert-Bericht

Crematory & Anodyne 29

Rockfabrik Augsburg, Augsburg 28.12.2004

Nachdem sich Crematory anno 2001 nach eigener Aussage am Höhepunkt ihrer Karriere aufgelöst hatten, war es nur kurzzeitig still um die Band und ihre Mitglieder geworden, denn schon im darauffolgenden Jahr nahm man zusammen das Lied "One" für den Metallica-Tribute A Tribute To The Four Horsemen auf und merkte ziemlich schnell, dass die Chemie zwischen den Bandmitglieder wieder ganz in Ordnung war. Das führte schließlich 2003 zur Wiedervereinigung und einem neuen Album namens Revolution, das Anfang 2004 über Nuclear Blast die CD-Regale stürmte. Nach der Geburt von Janina, der gemeinsamen Tochter von Markus und Katrin, durfte man nun gespannt sein, wie sich die Band zum Jahresabschluss 2004 live präsentierte.

Doch vorher durften Anodyne 29 auf die Bühne und den Anheizer spielen. Ragga Infected Metal nennen sie selber ihre ganz eigene Interpretation harter Gitarrenmusik. Allerdings hatten sie einen sehr harten Stand, was nicht unmaßgeblich daran gelegen haben dürfte, dass die meisten im Publikum nicht mit dem Reggae-Gesang von Finga, der im übrigen dauernd ein Taschentuch in jamikanischen Farben in der Hand trug, klarkam. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass sein Mikro ein wenig zu leise abgemischt war, wodurch sicherlich einiges hinter der brachialen Gitarrenwand unterging. Anders dagegen die zweite Frontröhre Andy Koa, der sich sichtlich bemühte, die Leute hinter ihrem "Ofen" hervorzulocken und auch gesangstechnisch eine gute Leistung bot, die lautstärketechnisch zur Musik passte. Abgesehen von den beiden Frontmännern war der Bewegungsradius der anderen Bandmitglieder recht eingeschränkt. Mehr Bewegung hätte dem dynamischen Modern Metala a la Skinlab oder Dryrot sicherlich gut zu Gesicht gestanden und schneller mehr Besucher vor die Bühne gelockt. So schlichen erst zum Ende des Gigs mehr Leute vor die Bühne, was zwischendrin leider auch der kurzzeitige Auftritt von Crematory-Felix bei "Born My Love" nicht wirklich beschleunigen konnte. Aber die Band wurde am Ende mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus verabschiedet.

Bei Crematory war dann vor der Bühne einiges los, obwohl ich mir im Vorfeld eigentlich mehr Zuschauer erwartet hatte, aber auch so wurde es einem nicht kalt. Die Stimmung war ebenfalls gut und die Mannen und Frau um Frontmann Felix wurden von Beginn an abgefeiert, was der Band sichtlich sehr viel Spaß bereitete. Soviel Spaß, dass es zwischendurch auch eine kleine AC/DC-"You Got The Jack"-Einlage gab, als Felix sich wieder mal an einer bereitgestellten Flasche Jack D gütlich tat und das Publikum "Jack! Jack! Jack!" skandierte. Zur Belohung verteilte Felix auch einige Tropfen an ein paar Leute aus den ersten Reihen. Die Flasche Maisschnapps überlebte den Gig natürlich nicht und wurde fast im Alleingang von Felix geleert, was ihn aber kaum zu beeindrucken schien, denn nach dem Gig verteilte er noch fleißig Autogramme am Merchstand, ohne dass man ihm was anmerkte. Wenn er das jeden Abend macht, dann Hut ab, dann darf er sich bald den Titel "Lemmy von Deutschland" umhängen!
Die Stimmung wirkte sich aber auch auf die Kauflust der Zuschauer aus, denn kurz vor Ende des Gigs kam schließlich der Mensch vom Merchandise-Stand auf die Bühne und drückte Felix einige CDs in die Hand, die er dann ans Publikum verteilte, bevor schließlich "Temple Of Love" nach gut einer Stunde den ersten Abgang der Band markierte.
Die ließ sich aber nicht allzu lange bitten und kehrte für eine Zugabe zurück, die vom Publikum lautstark bejubelt wurde. Auch hier zeigte sich nochmals deutlich, wieviel Spaß Crematory an diesem Abend hatten, denn vor "Red Sky" gab es nochmals ein kleines Fun-Medley, das sich unter anderem aus "Raining Blood" von Slayer und dem "Holzmichl" zusammensetzte. Da musste auch Felix lachen und bezeichnete seine Band als "lustige Musikanten". Nach ziemlich genau eineinhalb Stunden war dann aber auch hier Schicht im Schacht.

Obwohl die Vorband sehr gewöhnungsbedürftig war und der Reggae-Gesang nicht jedermanns Geschmack traf, war das Package sehr sehenswert. Schön war vor allem mit anzusehen, wie sich Crematory und Publikum gegeseitig mit ihrer guten Laune ansteckten, was dem Gig verdammt gut zu Gesicht stand.

Lord Obirah

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